Vaterra 1968 Ford F-100 Ascender – Im Test

Horizon Hobby brachte vor Kurzem mit dem Vaterra 1968 F-100 Ascender einen neuen Scaler-Klassiker mit der lizensierten Ford Karosserie auf den Markt. Mit diesem Fahrzeug wird die Reihe an Scale-Fahrzeuge bei Horizonhobby um einen weiteren Sproß erweitert.




Der Ascender kommt gut verpackt in einem großen Baukasten vormontiert zu dem Kunden. Es fehlen die Fernsteuerung und der Fahrakku für den Einsatz im Gelände, den dafür ist das Fahrzeug gedacht.


Der Baukasten
Mit Kabelbindern ist das Fahrzeug fest im Baukasten fixiert, um Schäden zu vermeiden.

Die Basis bildet das Ascender-Chassis mit einem werkseitig montierten 35 Turn Motor, dem 60A Fahrregler (DYNS2210), spritzwassergeschützem 9kg Spektrum S605 Servo und einem Spektrum SR310 Empfänger. Ganz neu ist das Bind-N-Drive. Hierzu ist ein kombatibler Sender nötig, um den Empfänger mit dem Sender zu binden. Dies setzt einen Spektrum Sender voraus. Falls ihr nicht über einen solchen Sender verfügt, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ihr nutzt einen eigenen Empfänger oder nutzt einen kombatiblen Sender. Wir hatten die Spektrum DX6R gerade im Test, die diesen Empfänger unterstützt. Kurzerhand konnten wir diesen Sender nutzten, um den Ascender von Vaterra zu fahren. Dazu wurde der beiliegende Binding-Stecker in den Empfänger gesteckt und in wenigen Schritten war der Empfänger gebunden. Als Akku verwendeten wir einen Shorty LiPo HV Akku von LRP, der in die Akkuhalterung problemlos passte. Dazu benötigten wir ein passendes EC3-Adapterkabel, welches in den EC3 Stecker des Fahrreglers passte. Die Größe des Akkufaches ist 100 x 50 mm. Beim Einfedern behält dieses den Abstand zur Vorderachse bei. An drei Punkten ist dieses „schimmend“ befestigt.


Schick mit großer Bodenfreiheit präsentiert sich das Fahrzeug.
Der Binding-Stecker wird in den Empfänger gesteckt zum Binden an die Fernsteuerung
Zum Binden ist ein passender Spektrum-Sender nötig.

Die einzelnen Komponenten sind ordentlich im Fahrzeug verbaut und für die Kabelführung hat Vaterra extra Kabelführungen montiert, wodurch die Kabel nicht „sinnlos“ rumbaumeln.


Ohne Kabelführung (Beispielhaft“
Vorbildlich gelöst im Ascender, die Kabelführung.

Der Ascender ist komplett kugelgelagert, die Getriebteile aus Metall, verfügt über zwei gesperrte Differenziale (vorn/hinten) und einen Slipper (Rutschkupplung). Dieser verbirgt sich hinter einer Kunststoffabdeckung. Löst man diese, kann der Slipper eingestellt und das Motorritzel (14 Zähne ist montiert) gewechselt werden. Dies ist einfach und problemlos möglich, da der Motor verschiebbar an der Aluminiumgetriebeplatte montiert wurde. Ein Ritzeltausch gegen andere Ritzelgrößen ist somit problemlos möglich, wie auch ein Tausch des Motors. Das mittlere Getriebe lässt sich einfach ohne größeren Aufwand vom Fahrzeug demontieren. Vier Schrauben halten das Getriebe mit dem Motor in der Mitte des Fahrzeuges fest in Position. Um das Getriebe jedoch kommt demontieren zu können, müssen zwei Schrauben des Akkuhalters gelöst werden. Dieser konnte dann abgeklappt werden und das Getriebe war ausgebaut. Nun bekommt man einen besseren Eindruck von dem Ascender-Chassis mit dem stabilen Leiterrahmen aus Stahl. Dieser besteht für diese Fahrzeuggattung aus einer typischen U-Form („C-Profil“), welche angepasst an das Einsatzgebiet des Vaterra`s verlaufen. „Aluminiumrohre“ und Kunststoffteile verbinden beiden Profile miteinander, was die Stabilität erhöht. In der Mitte hat das Chassis eine Breite von 74 mm und 71,5 mm an den beiden Enden (vorne / hinten).

An dieser Stelle zeigen wir euch das ausgebaute mittlere Getriebe mit dem Slipper und Motor im Detail. Vier Schrauben von unten an der Skipplatte mussten gelöst werden, dann zwei vom Akkuhalter, um die Kardanwellen herauszubekommen.


Das Getriebe mit seinen Metallzahnrädern lässt sich problemlos Öffnen, auch wenn der Motor und Slipper noch montiert sind. Vier Schrauben halten den Deckel.
Zwei Madenschrauben sichern die beiden Kardan jeweils an der Welle.
Die Madenschrauben mit Schraubensicherung sichern. Zwei angefaste Flächen an der Welle sorgen für eine gute Befestigung.


Eine Besonderheit ist der variable Radstand, der durch Verschieben des Leiterrahmens möglich ist. Im Originalzustand weist der Radstand 290 mm auf und lässt sich um 12 mm verändern. Scaler-Fans wird dies freuen. Hierdurch lassen sich eine Vielzahl von weiteren Karosserien mit anderen Radständen (314 mm / 302 mm / 290 mm (Baukasteneinstellung) / 278 mm) nachrüsten. An dieser Stelle müsst ihr beachten, dass die Links entsprechend durch optionale Teile angepasst werden müssen.


Die Bohrungen im Leiterrahmen-Chassis sind 12 mm auseinander, wodurch sich die verschiedenen Radstände im Abstand von 12 mm ergeben.

Dies zeigt ein Blick auf die verschiedenen Versionen des Ascender-Chassis, welche von Vaterra angeboten werden.


Videos zum Fahrzeug findet ihr hier auf unserem YouTube Kanal

Die verschiedenen Versionen des Vaterra Acsender:

Aufhängung

Die typische 4-Link Aufhängung kommt beim Ascender zum Einsatz, wie es bei diesen Fahrzeug üblich ist. Diese besteht aus vier 5 mm dicken Aluminiumstangen mit robusten Kugelpfannen, die einen guten Eindruck vermitteln und kein (kaum) Spiel aufwiesen. Verbunden sind diese Links jeweils an den beiden Achsen und in der Mitte mit einer robusten Kunststoffhalterung (Skipplatte), die die beiden Leiterrahmen fest fixiert und das Getriebe mit dem Motor aufnimmt. Die Qualität der Teile ist vorbildlich.



Bewährte Technik wird bei der Radaufhängung bzw. der vorderen Anlenkung verwendet. C-Hub, dass ist das Zauberwort. Der Lenkhebel überträgt die Lenkbewegung in einem „C“-Hub, welche leicht nach hinten gekippt sind (bedeutet mehr Nachlauf). Angelenkt werden die Lenkhebel über stabile 5 mm Aluminiumgestänge vom Servohebel (Kunststoff) des Lenkservos, dass mit einem Metallgetriebe ausgestattet ist.



Servo

Das kräftige 9 kg Spektrum S605 Servo ist vor der Vorderachse stehend verbaut. Die Lenkbewegung wird über 5 mm Aluminiumlenkstangen an die Lenkhebel übertragen, die die Räder in die gewünschte Richtung lenken. Der Lenkausschlag beträgt ca. 45 Grad, wodurch das Fahrzeug enge „Kreise“ ziehen sollte. Speziell im Gelände ist eine hohe Stellkraft nötig, damit die Räder die gewünschte Richtung beibehalten.




Dämpfer

Vier Stoßdämpfer, welche mit Öl werkseitig befüllt sind, übernehmen die Dämpfung des Ascender im Gelände. Diese bestehen aus Kunststoffgehäusen mit Schraubgewinde. Durch Verdrehen der „Federteller“ lässt sich die Federvorspannung und die Bodenfreiheit jusieren. Werkseitig hat das Fahrzeug ca. 5 mm „Droop“ (Ausfederweg). Die Verschränkung beträgt ca. 30 Grad, was bedeutet, wenn zum Beispiel das linke Vorderrad angehoben wird, hebt sich das hintere linke Hinterrad bei einem Winkel von ca. 30 Grad der Vorderachse vom Boden ab. Das Dämpfergehäuse weist am Gewinde einen Durchmesser von 11 mm auf und die Federn haben einen Drahtdurchmesser von 1 mm bei 15 mm Außendurchmesser. Die Dämpferlänge ist ca. 116 mm mit einem Federweg von 33 mm, den die Kolbenstangen zurücklegen im Fahrzeug.


Blick auf einen der vier Stoßdämpfer

Antrieb

Der komplette Antrieb ist bei Ascender komplett kugelgelagert, die Getriebezahnräder und Kegelräder sind aus Metall, wie auch die Antriebsteile zu den vier Interco 1.9 Super Swamper TSL SX Reifen, welche auf 8 Speichen Felgen verklebt sind. Als Felgenadapter sind 12 mm Aluminumradmitnehmer auf den vier CVD-Kardans montiert. Damit ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten andere Felgen zur optischen Aufwertung des Fahrzeuges zu montieren.

Der Käufer muss sich bei dem Fahrzeug keine Sorge machen, denn die Tellerräder und Zahnräder in den Getrieben ab Werk gefettet.


Für eine schicke Chrome-Optik sorgen die Getriebeabdeckungen an den beiden Achsen.

An dieser Stelle kommen noch ein paar Bilder des Zusammenbaus der Hinterachse und wie diese aufgebaut ist. Die beiden Heavy-duty CV-Antriebswellen lassen sich einfach demontieren. Die Antriebswelle mit dem kleinen Kegelrad, welches das Kegelrad im Differenzial (hier hinten) antreibt, wir durch eine Vierkantaufnahme mitgenommen. Zur Sicherung empfehlen wir Schraubensicherungslack (Loctite) an das Gewinde zu machen (vorher das Gewinde entfetten). Als Fett vertrauen wir auf DryFluid – Gear Lube.

Durch die gelunge Konstruktion ist das Fahrzeug sehr wartungsfreundlich. Vier Schrauben lösen und schon liegen die Tellerräder frei. Dies gilt weiterhin für das Getriebe und die Getriebeausgänge.


Bedingt durch den Längenausgleich durch das Einfedern der beiden Achsen kommen Kardans aus Kunststoff mit Längenausgleich zum Einsatz. Diese gleichen die Federwegungen des Fahrzeuges aus und ermöglichen die Möglichkeit den Radstand zu ändern, ohne das neue Kardanwelle benötigt werden. Da diese oberhalb der Links verlaufen, sind diese bei größeren Hinternissen vor Beschädigungen etwas geschützt.


HINWEIS! Beim Zusammenbau darauf achten, dass diese nur in einer Position zusammengesteckt werden können.


Mit vier Schrauben ist das Getriebe mit der Skipplatte verbunden.
Hier ein Blick auf das eingebauten Getriebe von oben…..
…die Getriebeabdeckung bietet Schutz des Slippers und den Zahnrädern.


Karosserie mit Scheinwerfern

Es werde Licht! Die 1968 Ford F-100 Ascender Karosserie ist aus Lexan bereits fertig lackiert und mit einem Scheinwerferset vorne montiert. Die Verkabelung ist sehr gut mit einem Stecker gelöst. Damit kann die Karosserie problemlos vom Fahrzeug getrennt werden. Hinter dem Führerhaus ist ein vollwertiger Reservereifen montiert, der sich in dem Gitterrohrrahmen aus Kunststoff gut zum Gesamtbild des Fahrzeuges einfügt.



Optional mit einer passenden Fernsteuerung (mindestens 3 Kanal) und einem Schaltmodul lässt sich das Licht separat Ein- und Ausschalten.

Reifen

Der Interco 1.9 Super Swamper TSL SX Reifen auf 8 Speichen Felgen in Chrom-Optik ist auf dem Fahrzeug montiert. Dieser wirkt sehr weich und griffig. Durch das grobstollige Profil passt dieser gut zum Fahrzeug. Im Test muss er noch seine Bewährungsprobe bestehen.


Mit einer selbstsichernden Mutter mit Riffelung werden die Räder gesichert.


Ab ins Wasser!

Aufgrund der Elektronik die nicht absolut „Wasserdicht“ ist, sollten kleiner Wasserdurchfahrten kein Problem sein. Die Empfängerbox ist für die Kabelführung nach unten offen, wodurch bei tiefen Wasserdurchfahrten diese „unter Wasser“ gerät. Mit Dichtmasse kann das Eindringen von Wasser verhindert werden, jedoch sind das Servo und der Fahrregler nur Spritzwassergeschützt. Ab 10 cm Tiefe, dann wird es problematisch, aber lieber nichts riskieren, möchte man länger Spaß mit dem Ascender haben. Regen, kleine Pfützen sollte das Fahrzeug und die Elektronik ohne Probleme mitmachen können.



Gelungen

Bisher ein gelungenes Fahrzeug mit robustem Fahrwerk, komplett kugelgelagertem Antrieb (Metall), griffigen Reifen, guter Verarbeitung, tolle Optik durch die Karosserie und das Potenzial viel Spaß im Gelände zu haben. Wartungsfreundlich, sehr gut montiert und Erweiterungsfähig sind positive Punkte, die für den Ascender von Vattera sprechen. Einzig das Bind-N-Drive System ist für Besitzer einer passenden Spektrum – Fernsteuerung ein Segen und für Neulinge auf den ersten Blick nicht optimal. Die passende Spektrum DX2E 2-Kanal AVC DSMR mit einem zweiten SR310 Empfänger gibt es schon für 69,99 €, die noch zu dem 369,99 € Kaufpreis für das Fahrzeug hinzukommen. Zusammen durchaus ein interessanten Angebot zum Einstieg in den Scale-Bereich mit zahlreichen Möglichkeiten das Fahrzeug seinen eigenen Wünschen anzupassen. Andere Felgen, Reifen, kleinen optischen Details oder technischen Refinessen, wie Lightbar, Seilwinde uvm.. In dem Fall muss bei den meisten RTR-Fahrzeugen die Fernsteuerung mit dem Empfänger ausgetauscht werden, um mehr Kanäle nutzen zu können.

Bilder vom Fahrzeug:


Technische Daten
  •  Typ: Scale Crawler
  • Maßstab: 1/10
  • Länge: 460mm
  • Breite: 229mm
  • Höhe: 229mm
  • Radstand: 290mm
  • Bodenfreiheit: 37mm
  • Gewicht: 1800g
  • Antrieb: 4WD
  • Chassis: Stahlrahmen
  • Karosserie: Ford F-100
  • Reifentyp: Super Swamper TSL SX
  • Federung: Kunststoff Öldruckstoßdämpfer
Karosserievarianten (wird noch erweitert):
1979 Ford® F-150 Clear Body für Ascender

Bildergalerie


Weiter zu Teil 2 – Im Gelände



Bezugsquelle: horizon

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