Markus Mobers über die DM in Dortmund: „Spektakulär!“

Deutsche Meisterschaft 1:12 @ Dortmund – Markus Mobers über die DM in Dortmund: „Spektakulär!“ von Uwe Baldes
Er gilt als „Mister 1:12“. Keiner hat die Klasse der kleinen Elektro-Flitzer so geprägt wie Markus Mobers. Allein bei den 1:12-ern stehen 25 nationale Titel für den mittlerweile 43-Jährigen aus Gangelt, direkt an der Grenze zu den Niederlanden und keine 15 Kilometer von der Arena in Limburg entfernt gelegen, zu Buche. Die Deutsche Meisterschaft 1:12 vom 05. bis 07. April im Rahmen der Intermodellbau in Dortmund wird für Markus Mobers keine DM wie jede andere. „Es ist schon lange her, dass eine DM bei einer Messe durchgeführt wurde“, erinnert er sich im Interview mit MIKAnews. Nicht nur weil er das Streckenlayout gezeichnet hat, sondern vor allem, weil die Bedingungen aufgrund von ETS-Teppich, CRC-Begrenzungen und Drift-Curbs bestens sein werden, ist Markus Mobers überzeugt: „Ich erwarte eine tolle Veranstaltung.“ Und der Roche-Pilot hat auch ein klares Ziel: „Natürlich möchte ich gewinnen.“


Markus Mobers

Mikanews: Du hast das Strecken-Layout für die DM 1:12 in Dortmund gezeichnet. Wodurch zeichnet sich die Streckenführung aus?


Markus: Nun ja, man muss bei einer 1:12 Strecke darauf achten, dass sie nicht zu schnell, aber auch nicht zu einfach ist. Die Fläche in Dortmund ist recht groß, deswegen wird die Gerade schnell sein und der restliche Part recht technisch und kurvig. Ich denke, die Strecke ist anspruchsvoll, eben einer DM angemessen.


Mikanews: Warst Du überrascht, als Du seitens des DMC gefragt wurdest, ob Du das Layout für die DM erstellen kannst? Findest Du das einen guten Weg?


Markus: Ich hatte nicht unbedingt damit gerechnet, als Uwe Baldes mich angesprochen hat. Aber ich mache das sehr gerne, und ich habe das in der Vergangenheit schon oft für Hallenbetreiber gemacht, auch schon für DM’s und EM’s. Es ist durchaus praktikabel und auch sinnvoll, dass erfahrene Fahrer so etwas machen.


Mikanews: Mit ETS-Teppich, verlegt auf einem eben Holzboden mit einer Fläche von 20 mal 30 Meter, sowie mit dem aus der Arena33 bekannten Streckenbegrenzungssystem mit CRC-Elementen und DriftCurbs werden optimale Bedingungen für eine spannende DM geschaffen. Sind damit Deine Wünsche zur Strecke erfüllt?


Markus: Das ist wirklich toll. Ich denke, bessere Voraussetzungen können wir Teilnehmer nicht vorfinden. Ich finde gerade die Verwendung der Drift-Curbs klasse. Bei Fahrfehlern verzeihen diese mehr als ein Balken oder große Deckel. Sie bremsen sicher das Fahrzeug ab, schonen aber ganz klar das Material, vor allem des nicht so geübten Fahrers. Hervorzuheben ist sicherlich auch der Holzboden als Untergrund. Der Aufwand, den der MC Dortmund betreibt, ist sicher groß, jedoch elementar für unsere Flachbahnfahrzeuge.


Mikanews: Die DM bei der Intermodellbau auszutragen, also im Rahmen einer Messe, dürfte für eine schöne Zuschauerkulisse sorgen. Ist das der richtige Weg, den Modellrennsport zu präsentieren?


Markus: Es ist lange her, dass eine DM auf einer Messe durchgeführt wurde. Das ist sicherlich ein toller Weg, dem normalen Zuschauer dieses Hobby nahezubringen. Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig, damit wir mehr Jugendliche zu diesem Sport bewegen. Ich selbst freue mich darauf, dort zu fahren, das ist spektakulär!


Mikanews: Neben Livetiming wird es auch einen Videostream geben, so dass man die DM am Samstag und Sonntag komplett mit Ergebnissen sowie Bild und Ton im Internet verfolgen kann. Siehst Du darin auch eine Chance für den 1:12-er Sport?


Markus: Oh ja, ein großes Thema. Gerade in diesem Bereich hinkt es ein wenig im DMC und bei der EFRA. Internetmedien, Stream, Live-Übertragung – das ist in der heutigen Zeit notwendig. Das hat man ein wenig verschlafen. Umso besser, dass man es nun macht. Das kann für alle nur gut sein.


Mikanews: Seit der DM 2015 auf dem Eifel-Ring des MAC Adenau unweit des Nürburgrings haben die Starterzahlen im Vergleich zu früheren Jahren einen erheblichen Sprung nach oben gemacht. Worauf führst Du diesen positiven Trend zurück?


Markus: Ich denke, dass sich die Kosten im 1:12-er Bereich in Grenzen halten, was gegenüber anderen Klassen ein Vorteil ist. Sicherlich muss man hier und da etwas in Reifen investieren, doch die anderen Komponenten sind vergleichsweise günstig. Ferner haben sich in Deutschland ganz viele nette „Grüppchen“ gebildet, die in verschiedenen Ballungsräumen die Klasse unterstützen und beleben. Ich denke da an Martin Wilfinger, Matthias Lischke, Jan Dietmar usw., die einen tollen Job machen. 2015 hat der MAC Adenau mit intensiver Werbung und PR-Arbeit viele Teilnehmer angelockt. Da hat man gesehen, was Öffentlichkeitsarbeit ausmacht.


Mikanews: Wie siehst Du generell die Entwicklung im 1:12-er Bereich, zum Beispiel das wachsende Angebot an Chassis-Herstellern, die Motorenbegrenzung auf 6.5T in EA und 13.5T EB, die Einführung der GTKlasse mit 17.5T und die Einführung der Arena 1/12 League?


Markus: Für unsere Klasse ist die Entwicklung sehr gut. In punkto Leistung ist jedoch Vorsicht geboten, denn die Brushless- und LiPo-Technologie ist immer noch nicht am Ende der Evolution. Es war gut, Modified auf 6.5T zu begrenzen, auch wenn ich persönlich die offene Motorpower selbst sehr toll fand. Man muss einfach über den Tellerrand schauen und zugeben, dass eine offene Leistung für den „Normalo“ einfach viel zu brachial ist. Im Bereich 13.5T muss man sich vor Augen halten, dass diese Motoren mittlerweile nur etwa eine Sekunde langsamer als Modified sind, auch hier sind die Leistungswerte schon bedenklich. Aufgrund dieser Fakten ist dann auch irgendwann die 17.5T-GTKlasse entstanden. Das ist eine tolle Basis für jeden Einsteiger in die Klasse und in unser Hobby. Diese Fahrzeuge sind kontrollierbar, und jeder Fahrer kann dann irgendwann selbst entscheiden, wann er bereit für etwas Schnelleres ist. Die Arena 1/12 League ist aus dem steigenden Interesse an 1:12 entstanden. Es gab leider keine wirkliche Basis, sich mit anderen stetig zu messen. Die erste Saison der Serie war durchaus erfolgreich und weckt auch das Interesse bei ausländischen Fahrern.


Mikanews: Du hast zu Saisonbeginn die Chassis-Marke gewechselt, fährst nun Roche. Wie bist Du zufrieden?


Markus: Zu Beginn war der Umstieg sehr schwierig. Nach jahrelanger Erfahrung mit Team CRC habe ich das auch nicht erwartet. In den vergangenen Wochen habe ich dank Hilfe von Ollie Payne und meinen lokalen belgischen Teamkollegen einen großen Sprung gemacht. Es geht vorwärts! Wie in jedem Sport ist Training und Testarbeit fundamental, dies war leider erst in den vergangenen vier, fünf Wochen möglich. Der Roche P12 Evo ist ein tolles Auto, nicht nur optisch. Die Qualität und Passgenauigkeit sind genial.

Mikanews: Was erwartest Du allgemein und persönlich von der DM 1:12 in Dortmund?


Markus: Ich erwarte eine tolle Veranstaltung und eine tolle Präsentation des Sports. Ich freue mich ganz besonders, dass meine ganze Familie das Rennen besuchen wird. Generell wird das Wochenende spaßig, die 12-er „Gang“ ist eine angenehme Gruppe.


Mikanews: Als 25-maliger Deutscher 1:12-Meister und auch mehrmaliger Europameister zählst Du natürlich zum Favoritenkreis. Wen hast Du denn als Titelkandidat auf dem Zettel?


Markus: Natürlich möchte ich gewinnen. Ich bin mir sicher, dass Daniel Sieber das auch möchte. Mal schauen, er ist nun auch Vater, das soll ja angeblich langsamer machen (lach). In Stock rechne ich mit Martin Wilfinger und Kai Altmann. Das wird auch sehr spannend.

Vielen Dank an Markus Mobers für sein Statement und das Interview, dass er mit Uwe Baldes führte. Danke Uwe, der für uns Markus im Vorfeld der Deutschen Meisterschaft auf der Intermodellbau 2019 in Dortmund befragte. Haut rein in die Tasten und schaut vorbei. Nach besser, ihr fahrt selber mit und präsentiert unser Hobby vor tausenden von Zuschauern.

Schaut bei Uwe Baldes seiner Seite für Nitro-West vorbei. Dieses Jahr geht die Saison weiter: http://www.nitro-west.de

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