XL Onroader – Rat Max 1:10 von Reely

Reely ist eine Marke, welche über das Jahr verschiedene RC Modelle und Zubehör für den Modellbau auf den Markt bringt. Auch 2021 war man nicht untätig und brachte mit dem Cimera und Giant Buzz zwei Offroader im Maßstab 1/10 und 1/8 auf den Markt. Nicht vergessen darf man in dieser Liste das Dirt Bike, ein RC Bike für das Gelände. Richtig coole Modelle, die Spaß machen und komplett als Ready to Run Sets angeboten werden.



Bei dem neuen Rat Max handelt es sich um einen 1/10er im XL Format. Dies konnte ich sehen, als ich den Rat Max neben meinen Cimera und Giant Buzz stellte. Der Cimera ist erkennbar schmaler und kürzer im Vergleich zum Rat Max und nicht nur wegen der Karosserie.

Offroad als Basis mit einer XL Karosserie, so würde ich das Fahrzeug beschreiben. Würde ich die Karosserie weglassen, sieht der Rat Max eher nach einem Short Course mit Allradantrieb aus. Dies jedoch nur auf den ersten Blick auf die Räder, vorderen und hinteren Rammer. Beim zweiten Blick fällt das Wannenchassis aus Kunststoff auf. Der verbaute Kardanantrieb mit der Motorposition hinten rechts erinnert an eine Mischung zwischen On- und Offroader. Es gibt einige Hersteller, die solch einen Aufbau für ihre Elektro Tourenwagen nutzen. Reely jedoch vertraut bei ihren RTR Offroader auf dieses Konzept, wie zuletzt der Cimera zeigte. Der Rat Max ist jedoch etwas Größer. Daher der Hinweis 1/10 „XL“, was sich in der Länge und Breite bemerkbar macht. So blieb den Entwicklern mehr Platz für die verwendetet Technik.




Vor dem bürstenlosen Motor mit 2100 KV sind der 60A Fahrtenregler und ein wasserdichtes 9 kg Servo verbaut. Dieses ist mit einem Metallgetriebe ausgestattet und sollte den Ansprüchen gerecht werden. Jedoch würde ich ein stärkeres und schnelleres Servo empfehlen, wem es zu träge reagiert.


Blick auf den 2100 KV Motor
Der einstellbare Fahrregler
Vor dem stehenden Lenkservo über der Doppelarm-Anlenkung befindet sich die Empfängerbox mit dem Empfänger. Dieser ist darin spritzwassergeschützt eingebaut.

In der Mitte verläuft die in rot gehaltene Kardanwelle vom vorderen Kegeldifferenzial zum starren Durchtrieb in der Mitte. Das Zahnrad ist an dieser Stelle aus Kunststoff und wird von dem Motorritel aus Stahl am Motor angetrieben. Nach hinten geht es weiter zum Kegeldifferenzial. Die Antriebsteile, wie auch Radaufnahmen sind komplett kugelgelagert. Warum sollte klar sein. Erstmal ist der Antrieb leichtgängiger im Gegensatz zu Lagern aus Kunststoff, Bronze usw. , der Verschleiß ist geringer und die Lager müssen seltener gewartet werden. Unabhängig davon, kann eine regelmäßige Kontrolle nicht Schaden. Ein klemmendes Lager durch Staub, Dreck oder ein verklemmtes Steinchen kann zu Schäden führen, die man besser durch einen kurzen Check verhindern kann. Sehr schön gelöst wurden die Abdeckungen für das Motorritzel / Hauptzahnrad und die Kardanwelle in der Mitte. Diese sind geschützt, sodass man sich an den drehenden Teilen an diesen Stellen verletzen kann. Das dadurch verhindert wird, dass Staub und Dreck an diese Teile kommt, ist ein positiver Nebeneffekt.

Bis auf das erwähnte Hauptzahnrad sind die Kegelräder der Differenziale aus Metall.


Lexanabdeckung für das Motorritzel / Hauptzahnrad

Weiter geht es auf die Akkuseite. Hier frage ich mich, warum hat Reely das Akkufach nicht größer gewählt. Ein 2S LiPo Standardakku passt rein, aber bei 3S hört es auf. Da passte nur mein 3S LiPo-Akku (11,1 V 3200 mAh 20C) aus dem Cimera aufgrund der Größe. Die Höhe „normaler 3S LiPos“ ist zu groß, dass diese nicht in das Akkufach passen.


Der 3S LiPo von Conrad passt perfekt. Größere bzw. „höhere“ LiPos passen nicht
Rechts der normal 3S Lipo passte nicht. Links der Conrad 3S LiPo, welcher passt


An dieser Stelle kann der Akkuhalter nachgearbeitet werden, wobei dies der Stabilität nicht gerade förderlich ist. In diesem Fall behutsam vorgehen oder einen passenden Akku verwenden. Wie erwähnt, passt der 3S LiPo-Akku (11,1 V 3200 mAh 20C) aus dem Cimera von Corad Electronic wunderbar.

Von den Differentialen geht es es weiter zu den Rädern. Die Übertragung zu den kugelgelagerten Radachse übernehmen vier Knochen im Fahrzeug. Reely verzichtete an dieser Stelle auf CVDs an der Vorderachse, was durchaus vorteilhafter gewesen wäre. Beim Einstellen der Pivot-Ball Aufgängung vorne muss darauf geachtet werden, dass die Knochen nicht zuviel Spiel aufweisen und dadurch rausfallen aus den Outdrives / Radachsen.


Hier seht ihr den „Knochen“ vorn (Antriebswelle)
Die Pivot-Ball Aufhängung ist einstellbar. Die Lenkhebel sind übrigens Rechts / Links nicht gleich, also passen nur auf einer Seite
Dr hintere Radträger ist Rechts / Links unterschiedlich


Ein Hinweis sei erwähnt. Die Querlenker unten wie oben passen beidseits, aber der hintere Radträger und der vordere Pivot-Ball Lenkhebel sind unterschiedlich.

Für die Stabilität und zum Schutz der Differentialgehäuse wurden die vorderen und hintere Querlenkerhalter mittels rot eloxierter Metallteile verstärkt. Diese sorgen bei einem Crash am Querlenker dafür, dass der innere Schwingenbolzen fest in Position gehalten wird und nicht die Schwingenaufnahme aus Kunststoff kaputt geht.


Hier seht ihr die rot eloxierte Strebe. Diese ist vorn und hinten vorhanden.


Wie ihr sehen könnt, ist die Karosserie an den Karosseriehalter in der Höhe einstellbar. Ihr könnte diese jederzeit anpassen. Wer einmal eine andere Karosserie verwenden möchte, der muss nur die Maße des Fahrzeuges, wie Radstand und Breite beachten, damit die neue Karosserie passt.



Die Basis für die Befestigung des Antriebs mit dem Motorhalter, den Differentialgehäusen, Akkuhalter ist das am Anfang erwähnte Wannenchassis aus Verbundwerkstoff. Vorne und hinten sind Metallplatten für die Aufnahme der Differentialgehäuse angebracht, um für Stabilität und Haltbarkeit zu Sorgen. Oben würde ich mir eine Chassisversteifung wünscht. Ob diese wirklich nötig ist, wird der Test zeigen. Zumindest die erste Ausfahrt mit ein paar Überschlägen und harten Bodenwellen hat es überstanden.



Wie man sehen kann auf den Bilder, ist die Chassisplatte in der Mitte für mehr Bodenfreiheit höher als an den Differenzialen. Eine Öffnung ist für die Montage des Servohebels vorgesehen. Dieses ist aus Kunststoff. Eins aus Aluminium optional zu verwendet, wäre ein sinnvolles Tuning. Die Öffnung sollte kein Problem sein. Mit Klebeband kann dieses verschlossen werden, sodass kein Dreck ins Innere des Fahrzeuges gelangt, was durch die Anordnung schon gut verhindert wird.



Nun geht es nach oben zur Karosserie. Daran sind die Karosserieklammern mit Gummibändern befestigt. Der Vorteil ist, dass man diese nicht suchen muss, wenn die Karosserie befestigt wird. Glück gehabt.



Über das Design kann man sich streiten. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht. Der Eindruck ist okay, vorallem mit der Motorattrappe auf der Motorraumhaube und dem vollwertigen Ersatzrad hinten. Dieses ist ab Werk nicht montiert. Hier kann jeder seine Schrauberfähigkeiten unter Beweis stellen und den Halter mit den beiliegenden Schrauben montieren.


Motorattrappe
Das montierte Reserverad


Für eine ausgewogenen Federung sind vier ölbefüllte Stoßdämpfer montiert. Wie diese sich im Test schlagen werden, könnt ihr auf YouTube sehen: –Hier eine erste Ausfahrt–


Vorne wie hinten gibt es mehrere Befestigungspunkte und über die Rändelmutter sind diese einstellbar. Das Öl kann auch gewechselt werden

Die Steuerung

Erprobt und von vielen RTR Fahrzeugen bewährt hat sich die GT2 Evo Pistolenfermsteuerung. Den Strom liefern vier AA Batterien (nicht im Lieferumfang) in dem Batteriefach im Standfuss des 2,4 Ghz Pistolensenders. Den Sender kannte ich bereits von meinem Reely Free Men und Cimera. Um die Batterien einzulegen, wird unten am Stadfuss der Deckel zur Seite geschoben, die Batterien (+ / – beachten) eingelegt und der Deckel draufgeschoben. Das Lenken erfolgt über das Lenkrad, Gas- / Bremse über den entsprechenden Hebel darunter. Oberhalb des Senders ist eine Klappe angebracht, welche darunter diverse Schalter, Taster und LED`s gut geschützt verbirgt. Die kleine „Schaltzentrale“ zeigt den Akkustand, ermöglicht die Servo-/Gasumkehr, Einstellung der Trimmung und des EPA (Lenkausschlag). Mehr braucht man nicht wirklich zum fahren.



Damit ihr einen Eindruck vom Rat Max bekommt schaut euch das Unboxing und den Speedrun mit 2S an. Was das Fahrzeug mit 3S bringt und eine Geländefahrt folgt die Tage bei YouTube hier: –Hier zum YoutTube Kanal–

Weitere Infos zum Fahrzeug folgen bzw. findet ihr hier:

Hier zum Unboxing: –Hier klicken–

 

Speedrun mit 2S LiPo:


FAZIT

Das Preis-/Leistungsverhältnis liegt im Bereich der vielen angebotenen Modelle von Reely. Genauso übersichtlich sind die Kosten für eventuelle Ersatzteile, die angeboten werden. Sehr schön ist die Ausstattung mit dem kugelgelagerten Antrieb, den Antriebsteilen aus Metall, der bewährten Elektronik und der Karosserie, die das Fahrzeug wie ein „Achter“ wirken lässt. Ich hätte mir ein größeres Akkufach gewünscht, damit die gängisten 3S LiPos passen. Das Problem hab ich gelöst, indem ich dieses Akkufach vergrößert habe. Wie robust das Fahrzeug ist, werden die nächsten Wochen zeigen. Es ist derzeit mit unter 5° zu kalt. Wie ihr sicher wisst, wird der Kunststoff da spröde und bricht eher. Dies trifft für alle Modelle mit Kunststoffteilen zu. Was ich auf jeden Fall auf dem Schirm habe, ist ein stärkeres und schnelleres Servo. Das war mir bei den ersten Fahrten zu langsam. Mag für andere passen, aber nicht für mich.

Die technischen Highlights und die Ausstattung des Reely Rat Max könnt ihr hier bei Conrad Electronic nachlesen: –Hier erhaltet ihr weitere Infos und den Preis vom Fahrzeug–

Verkauf:  Conrad Electronic SE

Hier noch Bilder vom Fahrzeug:



Quelle:  Conrad Electronic SE