10 Meter Fußweg vom Jugendclub zur Rennstrecke – Jugendförderung mal anders!

Auf dem Gelände des Jugendzentrum OSKAR wurde eine kleine Offroadpiste für 1:10er Modelle erbaut. Seit Jahren trifft sich jung und alt dort. In den letzten Jahren wurde der ehemalige Lehmbelag mit Teppich „überzogen“. Eine lange Kurve und mehrere engen Kurven wechseln sich ab, das gespickt mit vielen Unebenheiten auf allen erdenklichen Linien ermöglicht das spannende Racing.

Am Wochenende fand das letzte Rennen der Leipziger Rennserie in dieser Saison statt. Über 1 Dekade existiert die Leipziger Rennserie (kurz: LRS) schon und lockt mittlerweile auch Jugendliche aus den benachbarten Landkreisen (Torgau, Delitzsch, Halle, Saalkreis, … ) an.

Insgesamt gab es 5 Rennen 2015. Eines davon wird traditionell als Nachtrennen ausgerichtet.

Pro Rennen nahmen ungefähr 30 Piloten teil. Das ist jetzt auf dem ersten Blick nicht besonders aufregend, aber der Anteil an Kindern und Jugendlichen ist es schon.

Mehr als 50% des Starterfeldes sind Teenager und Kinder, die es werden wollen. Wann hat man das auf Rennveranstaltungen in letzter Zeit gesehen?

Besonders leicht finden Jugendliche hier Kontakt zur RC Car Rennszene.

DSC_0890_800x533 — Ein Teil des jungen Fahrerfeldes bei dem 5. LRS Lauf 2015.

Jugendliche aus Leipzig und den Umkreis können ganz unkompliziert teilnehmen und so von ambitionierten Piloten und alten Hasen aus dem Sportkreis lernen.

Das Reglement ist nicht umsonst so unkompliziert gewählt worden.

Es gibt eine 2WD, eine 4WD und eine Einsteiger-Klasse.

Bei den Einsteigern darf man nur das erste Jahr starten, danach folgt der Zwangsaufstieg in eine der beiden anderen Klassen.

Sonst ist das Reglement sehr freizügig. Es gibt keine vorgeschriebenen Reifen oder Motoren. Einzig die Anzahl der angetriebenen Achsen entscheidet über die Eingruppierung.

DSC_1012_800x533 — Einer der „Macher“ der LRS, Jörg Diezel, war wieder in der Zeitnahme aktiv.

Ob T2M Pirate, XRAY XB4, Ansmann Mad Rat, Schumacher Cougar, Losi 22 2.0 oder Tamiya Vintage Offroader ala Grashopper – alles findet sich auf dem Outdoorteppich wieder.

Dass sich die LRS gemausert hat, zeigt die mehrfache Anwesenheit beider Technischer Kommissare der LRP-Offroad-Challenge der Gruppe Ost.

Bemerkenswert ist noch der Umgang mit den Startgeldern. Diese sind überaus moderat. Mit maximal 5€ ist man als Erwachsener dabei, Kinder zahlen nur 3-4€ . Das kann man sich als Schüler mit schmalem Budget leisten.

Zudem gehen diese Einnahmen zu 100% in die Beschaffung von Preisen ein.

Diese werden zum letzten Saisonrennen verlost. Lose sammelt jeder Starter mit seiner Teilnahme. Am vergangenen Wochenende (20.9.2015) war es soweit.

Gesamtsieger der Saison 2015 sind:

4WD

1 Max Ott

2 Marvin Wolff

3 Fernando Hoffmann

2WD

1 Thomas Nitschke

2 Moritz Mucke

3 Steffen Plathner

Einsteiger

1 Christian Wels

2 Tim Rudolph

3 Andreas Rudolph

DSC_0915_800x533 — Der gerade erst 6-jährige Tim Rudolph brachte auch seinen Fuhrpark für den Schraubertisch mit. Auf der Offroadpiste ließ er seinen Papa in der Einsteigerwertung hinter sich.

Unter der Woche herrscht jedoch keine gähnende Leere.

In der Woche gibt es noch richtige Arbeitsgemeinschaften, in denen hauptberufliche und gelernte Handwerker ehrenamtlich der „Generation Smartphone“ noch den Umgang mit Werkzeug und der Elektrotechnik näher bringen.

Kinder können ihr Bauprojekte unter Anleitung umsetzen und danach gleich auf der Strecke umfangreichen Tests unterziehen.

Mit einem Weg von 10 Meter vom Gebäude bis zur Strecke ist die Hürde nicht groß. In der Formel 1 würde man bei den Rennställen von günstigen logistischen Gegebenheiten sprechen.

Wer jetzt Lust hat mit den Leuten vom Oskar in Kontakt zu kommen, kann vom 2.-4.10. die Chance bei der modell hobby spiel ergreifen. In der Halle 5 am Stand G41 findet man sie. Dort demonstrieren sie auch, wie man sich mit einfachen Mitteln den Traum vom eigenen RC-Hovercraft erfüllen kann.