Jetzt geht es endlich doch mal los. Bei einem RTR-Fahrzeug liegen zwischen dem Auspacken und losfahren nur Minuten. Bei dem Arrma Nero 6s dauert es einen Moment länger. Erstmal den Lötkolben „anschmeißen“, die Adapterkabel löten und in der Zwischenzeit konnten die Akkus laden.
Fahrtest
Zu Beginn habe ich die vier verschiedenen Modis mit niedriger Geschwindigkeit probiert. Was auffiel, ist der unterschiedliche Wendekreis, welcher bei komplett gesperrten Differenzialen am Größten war. Doch wer will schon langsam fahren. Spaß macht der Nero 6s erst bei durchgezogenem Gasfinger am Sender. Boh, was für eine Power das Fahrzeug schon mit den 2x2S LiPo-Akkus entwickelte, war beeindruckend. Nichts lies das Fahrzeug auf dem Lehmboden und dann in der Wiese stoppen. Das Fahrzeug zog unbeirrt seinen Weg durch das Gelände. Ich hab während des Tests alle Modis ausprobiert. Was für ein Spaß. Hügel und Anstiege nahm das Fahrzeug mit seinen großen Rädern ohne fast Probleme. Mit ungesperrten Differenzialen schaffte der Nero nicht jeden Anstieg, also alle Differenziale sperren. Zum Glück nur drei Klicks nach rechts am Sender und das Fahrzeug „kletterte“ den Berg leicht und locker weiter bis zur Kuppe hinauf. Die Reifen boten selbst bei Lehmuntergründen genug Haftung beim Aufstieg. In Potsdam versuchte ich den Anstieg eines kleinen Berges auf steinigem Untergrund, welcher für die Crawler als Strecke diente. Hier rutschten die Reifen irgendwann doch durch und die Motorleistung zu hoch. Aber das ist nicht das Terrain für den Nero 6s. Dafür gibt es Crawler mit mehr Drehmoment, weniger Speed und noch größeren Federwegen. Der Nero schaffte bei mir locker Steigungen von 45°, aber vorsichtig musste ich sein. Als das Fahrzeug quer kam, rollte es den Berg hinunter. Cool anzusehen war das Fahrzeug auf losem Lehm. Hinter sich eine Staubwolke herziehend schob der Motor das Fahrzeug mit brachialer Power noch vorne. Einfach geil und im Drift Modus konnte ich schön um die Kurven ziehen. Nach besser waren die Wasserdurchfahrten. Wasserfontänen sind einfach geil, was für den Betrachter schön anzusehen ist und dem Nero überhaupt nichts ausmachten. Ok, einzig die Reinigung am Ende nahm etwas mehr Zeit in Anspruch.
Was kann der Nero noch? Springen, war am Anfang nicht einfach. Das Fahrzeug war teilweise sehr „Frontlastig“ und es kam zu diversen Überschlägen egal wie ich den Sprung anfuhr. Im Lauf der Zeit bekam ich den Dreh raus. Ein Heckspoiler wäre an der Karosserie am Heck sicher eine gute Lösung. Weiterhin waren Wheelies mit gesperrtem Mitteldifferenzial möglich. Der Akku sollte jedoch mindestens halb voll und der Untergrund etwas Griff haben. Klar, einfacher geht es den Nero 6s zu einem Wheelie bewegen, wenn das Fahrzeug kurz rückwärtsfährt und dann Vollgas gegeben wird. Schwupps, schon hoben die Vorderräder ab. Was will man mehr!
Mehr POWER gefälligst. Ja, dafür liegt noch ein 17er Ritzel (15 Zähne serienmäßig) bei oder ihr nehmt 2x3s Akkus. Damit schiebt der Nero nochmal deutlich mehr vorwärts. Einfach geil. Damit werdet ihr noch mehr Fahrspaß haben. Ich selber fand es mit 2x2S LiPo-Akkus völlig ausreichend. Dem Fahrspaß tut das keinen Abbruch und der Nero dankt es mit einem gutmütigerem Fahrverhalten und Handling. Zwischendurch wurde ich nur einmal ausgebremst. Was war passiert? Die Lenkstange löste sich aus dem Servohorn. Die Schraube vom Kugelkopf war nur in dem Kunststoffhebel eingeschraubt. Durch die Kräfte, welche die Vorderräder aufnehmen, empfehle ich ganz klar den Austausch gegen einen Servohebel aus Aluminium. Für ca. 10,- € eine sinnvolle Investition. Dabei blieb es auch. Alle anderen Überschläge und Crash hielt der ARRMA Nero 6s unbeschadet stand.
Demontage Mitteldiff
Ich habe mich an die Arbeit gemacht und das Mitteldifferenzial mit dem Motorhalter ausgebaut. Anhand der Anleitung ist jeder Schritt dieser Demontage gut erklärt und das mit Abbildungen. Einfacher geht es kaum und selbst ungeübten Hobbyschraubern sollte dies gelingen. Schritt für Schritt werden die Kabelverbindungen gelöst, die Halterung vom Chassis abgeschraubt und die komplette Einheit aus dem Chassis genommen. Danach das Getriebegehäuse aus den beiden Aluminiumhaltern (geklemmt) ausbauen, aber dazu den Slipper noch demontieren als „Paket“. Vier Schrauben und das Getriebegehäuse bringt den Inhalt zu Tage. Das Miniservo und das schaltbare Sperrdifferenzial (Brain Diff). Wie das Differenzial mit neuem Differenzialöl befüllt wird, steht auch beschrieben und wenn ihr fertig seid, alles wieder zusammenbauen. Der Ausbau sollte nach 20 Minuten erledigt sein.
Fazit
Der ARRMA Nero 6s ist ein tolles Fahrzeug für maximalen Fahrspaß. Es gibt vom gut ausgestatteten Baukasten, über die ausführliche Bauanleitung bis zur guten Materialqualität kaum Kritikpunkte. Einzig der Servohebel sollte gegen einen aus Aluminium ausgetauscht werden, damit die Spurstange daran fest verschraubt werden kann. Im Test musste der Nero diverse Überschläge über sich ergehen lassen und das Fahrzeug wurde über Stock und Stein gejagt. Der Nero 6s hielt den Belastungen stand und erwies sich als sehr robust und standfest. Die Motor-/ Reglerkombination finde ich sehr gelungen. Diese passt optimal für die Ansprüche und den Einsatzzweck zusammen. Das Beste am Fahrzeug sind die zuschaltbaren Sperrdifferenziale, die je nach Modus dem ARRMA Nero 6s ein jeweils einzigartiges Fahrverhalten verleihen. Spaß, den werdet ihr mit dem Fahrzeug haben, ob im Drift, bei Wheelies, bei Vollgas oder bei Steigungen. Ein Fahrzeug, was in keiner Sammlung fehlen sollte.
Tuning
Ganz oben auf der Liste sollte der Servohebel aus Aluminium sein. Diesen gibt es bereits unter 16,- € für jeweils alle Servos von 23, 24 und 25 Zähnen. Im Baukasten ist ein Servo mit 25 Zähnen eingebaut, also diese erwerben (AR340102). Als Nächstes könnt ihr auf andere Reifen wechseln, welche auf harten Belägen oder im Gelände die Fahreigenschaften verbessern, wie dBoots „EXABYTE T 6S“, dBoots „COPPERHEAD 6S“, Duratrax Bandito 1/8 MT und Duratrax Six Pack 1/8 MT, um einige aus dem Programm von hobbico zurückgreifen.
Weiteres Tuning ist nicht zwingend nötig. Es gibt zwar noch verschiedene Ritzel von 12 bis 22 Zähne, aber die beiliegenden sind völlig ausreichend für den Fahrspaß. Klar, es geht noch spezifischer mit einer anderen Übersetzung. Die Möglichkeiten sind da, um schneller zu werden oder mehr Kraft für Anstiege bei seinem Arrma Nero 6s zu haben. Oder soll es ein neues Design sein? Kein Problem mit der unlackierten Karosserie im Zubehörprogramm. Damit könnt eurem Nero zu einem individuellen und einzigartigem Look verleihen.
Viel Spaß damit.
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UVP: 799,- €
Bezugsquelle: Fachhandel und .
Quelle: hobbico