Lancia 037 Rally TA-02SW im Aufbaubericht Teil 1

Das große Vorbild des Tamiya Lancia Rally 037 war das gleichnamige heckgetriebene Fahrzeug mit Mittelmotor. Am Steuer damals war der deutsche Rallye-Fahrer Walther Röhrl, der im Jahre 1983 die Konstrukteursweltmeisterschaft letztmalig mit einem heckangetriebenen Fahrzeug gewann. Danach begann die Ära der Allradfahrzeuge. Tamiya brachte Ende 2017 die Wiederauflage des Klassikers Lancia 037, dessen Karosserie bereits im Modell 300058040 und 300058278 verwendet wurde. Bei dem neuen Fahrzeug wird diese mit dem TA-02SW Chassis im kurzem Radstand und Allradantrieb kombiniert. Dieses Fahrzeug stellen wir euch hier vor.


Unser Titelbild


Der Bausatz kommt in einer schicken Box, welche Anhand der vielen Abbildungen und Hinweisen dem Käufer einen ersten Eindruck vom Fahrzeug vermittelt. Wer da nicht in den Bann einmal Rallye-Pilot zu fahren ist, ist selber Schuld.


Der Baukasten kommt so zum Kunden

Nach dem Öffnen staunten wir nicht schlecht. Die Teile waren –wie immer– gut verpackt, die einzelnen Teile für die Baugruppen in den Tüten A bis D eingetütet und einen ersten Blick auf die ABS-Karosserie bekamen wir. Sehr schön, wie sich der Baukasten von innen präsentierte. Sehr schön detailreich wurde die Bauanleitung gestaltet mit den Hinweise zu Beginn, was benötigt wird bzw. fehlt. Wer mit dem Lancia sein erstes RC-Car in den Händen hält, dem legt Tamiya mit der Bauanleitung das genau „richtige Werkzeug“ zur Hand. Schritt für Schritt wird jeder Bauabschnitt in Bildern erklärt. Wichtige Hinweise werden zusätzlich erklärt. In der Legende neben den jeweiligem Bauabschnitt sind Kleinteile, wie Schrauben, Lager, Scheiben im Maßstab 1:1 abgedruckt, damit ihr das jeweilige Teil einfach auflegen und nachprüfen könnt. Einen Meßschieber benötigt ihr nicht.


Tüten A, B, C und D


Was ist dabei

Das Fahrzeug wird unmontiert geliefert mit einer ausführlich bebilderten Bauanleitung, einem 540er Brushedmotor, dem TBLE02S Fahrtenregler und der unlackierten ABS-Karosserie mit dem Dekorbogen zum Bekleben.

Was wird benötigt

Für den Zusammenbau benötigt ihr passendes Werkzeug, welchesin der Bauanleitung aufgeführt ist, einen Lenkservo, Empfänger / Sender, einen Fahrakku, Ladegerät zum Laden und Farben zum lackieren bzw. bemalen der Karosserie. Welche ihr zur originalen Lackierung benötigt, geht aus der Anleitung hervor.

Wir empfehlen außerdem einen Kugellagersatz zu erwerben, damit der komplette Antrieb leichtgängiger funktioniert und der Verschleiß gemindert wird.


Kugellager verwenden – Unsere Empfehlung

Konstruktion

Der Lancia basiert auf einem Kunststoffwannenchassis mit Doppelquerlenker-Aufhängung, welche nicht einstellbar ist. Die oberen Spurstangen sind nicht einstellbar. An der Hinterachse kommt ein Kegel- und vorne ein Kugeldifferenzial zum Einsatz. Angetrieben von einem 540er Motor und „Direktantrieb „, wobei eine „Stange“ (Kardanwelle) beide Getriebe miteinander verbindet. Serienmässig sind keine Kugellager bei. Der damalige mechanische Fahrregler ist dem elektronischen Fahrregler TBLE02S gewichen. Sehr gut, dass Tamiya hier mit der Zeit geht. Dieser ist für Brushed- und Brushlessmotoren geeignet. Vorne wurde die bekannte und bewährte C-Hub Aufhängung verbaut und hinten ein Radträger. Kunststoffdämpfer übernehmen die Federung des Fahrzeuges. Das Highlight ist die ABS-Karosserie des Fahrzeuges. Dies ist mit zahlreichen Anbauteilen, wie Spiegeln, Scheibenwischern und Lampen ausgestattet. Diese haben wir gleich mit einem LED-Lampensatz bestückt, was relativ gut und einfach umsetzbar war. Dazu in einem weiteren Teil mehr. Zuvor geht es an den Zusammenbau im nächsten Absatz.

Der Bau kann beginnen

Aller Anfang beginnt mit dem hinteren Differenzial und der Tüte A. Tamiya hat auf ein Kegeldifferenzial verzichtet und setzt im Lancia ein Kugeldifferenzial an. Dieses ist so aufgebaut, wie man es kennt. Wir vermissen nur die Feder, um das Kegeldifferenzial einzustellen. Tamiya verwendet dagegen konische U-Scheiben und macht es dem Käufer einfach. Das Kugeldifferenzial wird fest angezogen und Fertig! Erstaunlich gut ist die Funktion. Es rutscht nicht durch. An den wichtigsten Stellen (an den Differenzialkugeln, -scheiben und dem Drucklager) solltet ihr das beiliegende Diff-Fett nicht vergessen.


Tüte A
Der Inhalt von Tüte A
Aufbau des Kugeldifferenzial.
Vor dem Zusammenbau die Metallteile und Kugeln einfetten.
Die beiden Outdrives demontieren.
Nun Nr. 2 entfernen.


Bitte nicht wundern. Die beiden Outdrives müssen wieder demontiert werden. Es fehlen noch die beiden Lager, welche nicht über die Outdrives passen. Ihr macht nichts falsch, die Bauanleitung stimmt. Die Montage des Kugeldifferenzials wird damit jedoch deutlich vereinfacht. Zuerst findet das Kugeldifferenzial seinen Platz im hinteren in grau gehaltenen Getriebegehäuse. Wir haben die Kunststofflager gleich gegen Kugellager ersetzt. Wer die Kunststofflager verwendet, diese unbedingt am Innenring einfetten mit dem beiliegenden Fett und das Zahnrad an den Zahnflanken (das auch bei Kugellager einfetten) „einschmieren“.


Einbau des Kugeldifferenzials in das Getriebegehäuse.
Die Zahnfanken einfetten, damit das Getriebe nicht trocken läuft.

Weiter geht es mit dem Motoreinbau. An dieser Stelle könnt ihr natürlich auch einen anderen Motor einbauen, aber bei der Verwendung des originalen Fahrregler auf das Motorlimit achten. Wir verbauen den originalen Motor, um zu sehen, was dieser zu leisten vermag. Wie bei vielen Fahrzeugen aus dem Hause Tamiya ist der Motor an einer Motorplatte angeschraubt, welche so gefertigt ist, dass man das Ritzelspiel nicht einstellen muss. Je nach Ritzel, wird der Motor an der passenden Position (diese sind mit Zahlen beschriftet – Ritzel von 16 – 21 Zähne passen) mit zwei Schrauben angeschraubt. Im Baukasten liegt ein Ritzel mit 21 Zähnen bei, also schon die maximale Untersetzung („schneller geht nicht“). Mit kleineren Ritzel bekommt der Nutzer eine bessere Beschleunigung, aber weniger Endgeschwindigkeit. Bei einem Motor mit mehr Drehzahl und weniger Turn-Zahl, eher zu empfehlen. Um den Abstand vom Motor zum Ritzel einzustellen, liegt eine Lehre bei, die einfach dazwischen geschoben wird. Danach das Ritzel einfetten und den Motor an seinen Platz im Getriebegehäuse platzieren. Festgeschraubt wird dieser mit zwei Schrauben.



Die beschriebene Motorplatte
Die Spritzgussteile sind markiert und werden mit einem Balsa- / Hobbymesser abgetrennt.
Der Motor ist eingebaut


Das hintere Getriebe ist noch lange nicht fertig. Was fehlt ist das Hauptzahnrad mit einer Zwischenstufe (Getriebe) und der Übertragung zum vorderen Getriebe. Dazu kommen Kunststoffzahnräder mit Kegelrädern zum Einsatz. Diese sind auf Metallwellen in Kunststofflagern gelagert. Die Kunststofflager haben wir auch an dieser Stelle gegen Kugellager ausgetauscht. Wieso, warum, haben wir bereits beschrieben. Zum anderen empfiehlt dies Tamiya, wenn man später einen stärkeren Motor verwendet.

Weiter geht es mit dem innenleben des hinteren Getriebes.


Lagerung des Hauptzahnrades mit Kegelrad (mit den originalen Lagern)
Zwischengetriebestufe (mit den originalen Lagern)
Kegelrad mit Abtrieb zur Kardanwelle (mit den originalen Lagern)

Anstatt der originale Lager kommen die Kugellager zum Einsatz.



Nun zum Zusammenbau in Bildern. Wir sind natürlich nach Bauanleitung vorgegangen.


Zuerst die Wellen einfetten.
Vor dem Einbau in das Getriebegehäuse die Zahnflanken einfetten.

Nun die drei Baugruppen in das Getriebegehäuse einsetzen. Diese passten genau in ihre angestammte Position.



Mit vier Schrauben den Getriebedeckel festziehen. So einfach kann das gehen.



Das Getriebe ist nun fertig. Im Inneren kommt kein Staub und Dreck mehr rein, durch die gute Abdichtung. Daran befestigt ist die Kunststoffdämpferbrücke und die hintere Doppelquerlenker-Aufhängung. Diese ist nicht einstellbar. Naja, fast nicht. Die Dämpfer lassen Einstellen mit anderen Dämpferöl und Federn. Ansonsten ist serienmäßig alles fest vorgegeben. Es gibt keine weiteren Anlenkpunkte für die Aufhängung (oben und unten) und die Dämpfer. Fett darf bei dem Zusammenbau nicht fehlen, wie an den Paßschrauben, Radachsen und den Knochen. Zu beachten ist, dass die Radträger unterschiedlich sind. Bitte die Einbaurichtung beachten. Genauso wichtig sind die O-Ringe, welche in die Outdrives geschoben werden. Dies seht ihr in den Bildern.



 



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Artikelnummer: 300058654

UVP: 214,99 €



Quelle: Tamiya

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