MIM – Melanie Trottmann – Die schnelle Schweizerin

Auf der diesjährigen EFRA Europameisterschaft Large Scale OR6 Offroad in Fehring / Österreich ist mir eine Fahrerin aus der Schweiz aufgefallen, die nur knapp das Finale in der Klasse 4WD verpasste. Wer ist die schnelle Schweizerin, die wie ich erfuhr, schon öfters auf nationalen Events auf dem Podium stand. Das machte mich neugierig. Was also tun? Ich stellte ich kurzerhand den Kontakt zu ihr her, um mehr von der schnellen Schweizerin zu erfahren?  Einige werden den Namen in der Überschrift sicher gelesen haben. Es handelt sich um Melanie Trottmann. Sie verriet uns u.a. wie sie zu dem Hobby kam, welches Fahrzeug sie einsetzt, wer sie unterstützt und ……… ich möchte nicht zuviel verraten. Lest selbst.


Melanie Trottmann mit ihrem Fahrzeug

Mikanews: Hallo Melanie, stell dich doch bitte erstmal den Lesern vor, die noch nicht so viel von dir wissen!


Melanie: Mein Name ist Melanie Trottmann. Ich bin 23 Jahre alt und komme aus dem Kanton Aargau in der schönen Schweiz. Beruflich arbeite ich in der Buchhaltung von einem grossen Personentransportunternehmen. Als Hobby führe ich mit meinem Vater zusammen einen kleinen Modellautoshop in der Schweiz für die Marken MCD Offroad 1:6 und SWORKz  Offroad 1:8 Nitro (Trottmann Modellrennsport – www.modellrennsport.ch) , bei welchem man online oder auf dem Rennplatz einkaufen kann.


Mikanews: Du hast bei der EFRA Europameisterschaft Large Scale Offroad den 12.Platz belegt. Warst du enttäuscht nachdem du auf Platz 9 nach den Vorläufen lagst und durchaus die Chance auf das Finale hattest? Warst Du auf der Strecke in Fehring vorher schon gewesen?


Melanie: Mein Ziel war es eigentlich, zum ersten Mal an der Europameisterschaft in die TOP 10 zu kommen. Jedoch ist der Start im Halbfinale nicht so geglückt und dadurch habe ich viel Zeit verloren. Vielleicht war ich einfach ein wenig zu nervös. Die Qualiläufe 1+2 liefen wirklich perfekt für mich. Ohne Fehler konnte ich die 8 Minuten absolvieren. Ich war schon zum 5 Mal glaube ich in Fehring auf der Strecke (2x 2010 / 1x 2014 / 1x 2015 und jetzt 2018).


Mikanews: Neben der nationalen Meisterschaft gehört die Europameisterschaft und alle zwei Jahre die WM zu den Saisonhighlights. War es für Dich die erste Europameisterschaft, die Du als Fahrerin miterlebt hast? Wie hast Du Dich dafür qualifiziert?


Melanie: Nein, ich habe eigentlich seit 2010 an allen Europameisterschaften, bis auf einer, teilgenommen. Es ist jeweils ein riesen Highlight und die Vorfreude ist immer gross. In der Schweiz gibt es leider nicht sehr viele Fahrer, die an der EM teilnehmen wollen, daher ist es eigentlich jedem Fahrer möglich, der die Schweizermeisterschaft mitfährt, mit an der EM teilnehmen zu können.


Mikanews: Du kommst aus der Schweiz? Kannst Du uns etwas über die OR6 Szene in der Schweiz sagen? Habt ihr mehrere Strecken in der Schweiz und welche gehört zu deinen Lieblingsstrecken?


Melanie: In der Schweiz haben wir pro Jahr ca. 6 Wochenenden, an welchen wir die Schweizer Meisterschaftsläufe durchführen. Speziell in der Schweiz ist es so, dass wir jeweils Samstag ein Rennen haben und Sonntag nochmals. Man kann in den Kategorien 2WD, 4WD oder BigScale teilnehmen. Wir haben in der Schweiz nur ca. 3 permanente Strecken (BasheRC in Frauenfeld / BCZ Zentralschweiz in Gunzwil / RC Offroader Basel in Frankreich), auf welchen jedoch keinen Rennen veranstaltet werden. In der Schweiz wird jeweils auf diversen Wiesen eine Strecke für die Rennveranstaltungen abgesteckt. Das Layout ist immer komplett unterschiedlich und die Strecke verändert sich von Minute zu Minute.


Mikanews: RC-Car war lange Zeit ein „Männersport“ gewesen. Mädels sind in den letzten Jahren immer mehr zu sehen und nicht weniger erfolgreich. Dies sieht man an deiner Leistung. Was bekommst Du für Feedback aus der RC-Szene und was fasziniert Dich an dem Hobby?


Melanie: Es ist nicht immer einfach, sich als Frau in dem Modellautosport durchzusetzten. Aber ich denke, auch Frauen können dieses Hobby ausleben. Es gibt Leute, die es nicht verstehen, dass Frauen dieses Hobby ausleben. Doch gibt es auch ganz viele, die total begeistert sind, dass auch Frauen, wie ich, Spass an diesem Hobby haben. Wichtig ist für mich, einen Ausgleich zum Arbeitsalltag zu haben und mal etwas Anderes zu machen. Genau dies kann man mit diesem Hobby perfekt erleben.


Mikanews: Hast Du Dich speziell für die Europameisterschaft vorbereitet? Schraubst du selbst an deinem Fahrzeug?


Melanie: Mein Mechaniker ist in erster Linie mein Vater Bruno Trottmann. Er hat das ganze Auto komplett auseinander genommen und frisch revidiert für die Europameisterschaft. Er ist der perfekte Schrauber meines Autos. Es funktioniert wirklich immer wunderbar. An den Rennen oder zuhause gibt es aber auch, dass ich mal den Schraubenzieher in die Hand nehme. Auch erledige ich einfachere Arbeiten wie Tanken, Schmieren oder Reinigen des Autos.


Melanie mit ihrem Papa im Bild

Mikanews: Kommen wir zu deinem Fahrzeug. Welche Technik hast Du eingesetzt? Welche Tuning- / Zubehörteile hast Du verwendet in deinem Fahrzeug?


Melanie: Ich fahre einen MCD RR5 komplett aus Aluminium. Es handelt sich um das neuste Modell von MCD Racing. Als Servos fahre ich die Rhino Pro SHV von Multiplex. Akkus in der Fernsteuerung und im Auto habe ich von Swaytronic. Fernsteuerung fahre ich die Hitec Lynx 4S. Motoren fahre ich im Moment von G4Z.



Mikanews: Wir gehen nun ein paar Jahre zurück. Wie hast Du den Weg zu dem Hobby gefunden?


Melanie: Ich habe den Weg zu diesem Hobby durch meinen Vater gefunden. Ich bin schon als ganz kleines Kind immer mit Ihm zu den Rennen gefahren, an welchen nur er am Anfang jeweils teilgenommen hat. Als ich dann ein wenig älter war, habe ich selbst die Fernsteuerung in die Hand genommen und angefangen zu fahren. Nach einer Zeit hat mein Vater dann mich und meinen Bruder als Mechaniker betreut und das Fahren zurückgesteckt. Doch seit ca. 2 Jahren fährt auch er wieder mit.


mikanews: Es gibt kein Rennen am Wochenende, was machst du stattdessen?


Melanie: Wenn ich mal kein Rennen habe, gehen ich viel mit Freuden im Sommer an den See oder in die Berge wandern. Ebenfalls steht im Oktober wieder eine berufliche Weiterbildung an, in welche ich wieder sehr viel Zeit investieren muss und dadurch das Hobby ein wenig zurückstecken muss.



Mikanews: Was war dein erstes Fahrzeug? Weißt du welche Fahrzeuge Du bisher alle gefahren bist? Welche Modelle besitzt du momentan und warum genau diese?


Melanie: Mein erstes Modellauto war ein FG Leopard. Danach bin ich den Hörmann HT2 und HT3 gefahren und dann bin ich zu MCD Racing gewechselt.

Im Moment habe ich einen MCD RR5 1:6, einen SWORKz S35-3 Nitro 1:8 und einen SWORKz S12 Elektro 1:10.  Ich besitze diese Fahrzeuge, da diese in unserem Shop zum Verkauf stehen und ich mit diesen Autos auch an Rennen teilnehme. Ich bin sehr begeistert von den Marken MCD und SWORKz.


Mikanews: Wer unterstützt Dich beim Rennen?


Melanie: Mein Vater ist die grösste Unterstützung. Der beste Mechaniker und auch der, der mir dieses Hobby finanziell ermöglicht. In diesem Sinne mal ein RIESIGES DANKESCHÖN an meinen Vater! Nur durch dich, kann ich an so vielen Rennen teilnehmen. Auch ein Dank an all die Fahrer, die jeweils auch immer für mich schauen!


Mikanews: Welches RC-Car würdest Du gerne mal fahren?


Melanie: Ich würde sehr gerne auch mehr 1:8 fahren. Leider habe ich bis jetzt erst an zwei Rennen im 1:8 teilgenommen, da zeitlich leider nicht mehr drin liegt. Jedoch ist die Konkurrenz und die Teilnehmerzahl im 1:8 gigantisch, was mich sehr fasziniert.


Mikanews: Was sind deine nächsten Ziele?


Melanie: Meine Ziele sind, dass ich die diesjährige Schweizermeisterschaft wieder gewinne und dass ich an der nächsten Europameisterschaft im 2019 ins Finale komme.


Mikanews: An welches Rennen erinnerst du dich gerne zurück?


Melanie: Das sind ganz ganz viele Rennen. Vorallem jeweils ein grosses Highlight sind jeweils die Europameisterschaften.


Mikanews: Die meisten Fahrer steigen in Elektro und mit kleineren Fahrzeugen in den RC-Car-Sport ein. Wie kommt es, dass Du bei den Großmodellen gelandet bist? Was reizt dich daran?


Melanie: Mein Vater ist schon immer Grossmodell gefahren, daher bin ich seit da immer in der Grossmodellszene unterwegs. Mir gefällt der MCD RR5 sehr und ich komme sehr gut zurecht mit dem Auto. Auch ist die Grossmodellszene Offroad 1:6 in der Schweiz wie eine grosse Familie und es ist jedesmal schön die Leute wieder an den Rennen anzutreffen.


Mikanews: Hast du irgendwelche RC-Car Vorbilder?


Melanie: Mich begeistern diese Fahrer, die dieses Hobby als Beruf ausüben können. Das ist ein riesiger Traum, wenn man dies so erleben kann.


Mikanews: Großmodelle werden eher in den Sommermonaten gefahren. Was machst Du über die Wintersaison? 


Melanie: Im Winter bin ich mal ab und zu in der Halle mit meinem 1:10 Offroad am üben. Jedoch nicht sehr oft, da ich im Winter auch mal eine Pause brauche. Obwohl ich natürlich weiss, dass das Training im Winter sehr sehr wichtig wäre.


Mikanews: Vielen Dank für das Interview.


SPONSOREN:
  • Trottmann Modellrennsport – Bruno Trottmann
  • MCD Racing – Sinan Sunali
  • Multiplex Servos
  • Swaytronic Akkus
  • G4Z Motoren
Erfolge:
  • 12.Platz Europameisterschaft 2018 4WD
  • Schweizermeisterin 2017 4WD und Big Scale
  • Deutsche Vizemeisterin 2017 4WD
  • Platz Europameisterschaft 2017 4WD
  • Schweizermeisterin 2016 4WD und Big Scale
  • Vize-Schweizermeisterin 2015 4WD
Weitere Links

Jahresrückblick – Mädels im Modellbau des Jahres 2016

EFRA Large Scale Off Road Euros – Finalreport

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