Es sind nur noch zwei Tage bis zum offiziellen Trainingsbeginn zum WarmUp zur EURO GT 2019 und GTS-Ost beim MRC Leipzig e.V.. Mit dabei ist Uli Westenfelder mit seinen Sworkz-Fahrzeugen in GT. GT, dass sind bisher Fahrzeuges gewesen, die auf 1/8 Offroadern basierten und sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit erfreuten. Vor dem WarmUp konnten wir mehr von Uli erfahren, der in den letzten Jahren voll vom GT-Fieber angesteckt wurde.
Mikanews: Du bist in den letzten Vorbereitungen für das Warmup in Leipzig am kommenden Wochenende. Was gibt es bei Dir noch zu tun? Ich habe gesehen, du hast einen neuen Motor eingebaut und Karosserien lackiert.
Uli: Hallo Michael, Ja, am Freitag morgen geht es ganz früh nach Leipzig. Der Elektro ist soweit fertig. Nitro ist ja ein völlig neues Gebiet für mich. Dort habe ich noch den neuen Picco Monza GT
bekommen und verbaut. Den muss ich jetzt noch einlaufen lassen und die Nitro Karossen laut Efra Reglement fertig machen.
Mikanews: In welchen Klassen wirst du starten und mit welchen Fahrzeugen?
Uli: Ich starte in der 1:8 GTE 4S und in der 1:8 GTS Nitro. In beiden Klassen setze ich auf die Sworkz Fahrzeuge, den Sworkz S35 GTE und den S35 GT Nitro.
Mikanews: Am letzten Wochenende konntest du den zweiten Platz beim MCV Dänischer Wohld in Tüttendorf belegen. Nun geht es nach Leipzig auf eine sehr schnelle Strecke. Warst Du schon einmal dort?
Uli: Ich bin letztes Jahr in der GTS Ost beim 1. Lauf in Leipzig an den Start gegangen. Am Ende sprang dort ein für mich sehr guter 3. Platz heraus. Die Strecke ist definitiv eine Herausforderung für Mensch und Material. Diese ist sehr schnell, dass „S“ nach der knapp 90m langen Geraden ist recht eng, die Curbs sind sehr hoch und definitiv mit Vorsicht zu geniessen. Motoren , Regler und Akkus
werden bei dieser Strecke mit sehr hohem Vollgasanteil stark belastet.
Mikanews: Zum Rennen haben ein paar gute Fahrer genannt. Wie siehst du deine Chance am Ende gewinnen zu können? Hast du Dir ein Ziel gesteckt?
Uli: Die GT entwickelt sich rasant, es kommen immer mehr gute Fahrer dazu. Hersteller steigen in die Klasse ein und schicken ihre Teamfahrer, dass heisst weiter oben wird die Luft immer dünner.
Und auch die Fahrer die „auf dem Parkplatz“ angefangen haben und seit 2 Jahren immer stärker werden, mischen die Truppe ordentlich auf. Ich gehe nie mit dem Gedanken in ein Rennen, dass ich es gewinnen kann. Damit setze ich mich selbst viel zu sehr unter Druck. Ich möchte Spass beim Fahren haben und die Erfolge sind dann das I-Tüpfelchen. Für das Warmup hoffe ich in beiden Klassen das A-Finale zu erreichen und mit etwas Glück schiele ich in einer Klasse auf das Treppchen zu kommen.
Mikanews: Die GT-Klassen haben sich in den letzten Jahren gut entwickelt und haben international an Stellenwert gewonnen. In Deutschland sind es die BL GTS- und eGT8-Serie, welche den Hype angeschoben haben. Dies zeigten in den letzten Jahren die vielen neuen Fahrzeuge der Hersteller, welche in dieser Klasse mitmischen möchten. Wie schaut es mit der Konkurrenzfähigkeit aus? Du bist ja schon ein paar Rennen gefahren und da tauscht man sich im Fahrerlager über die Erfahrungen der verschiedenen Marken aus.
Uli: Ich habe mit dem Mugen angefangen und schnell auf den Sworkz gewechselt. Der Sworkz ist ein starkes Auto was sehr gut funktioniert. Das Fahrzeug ist sehr stabil, was man bei 4kg Onroad
Boliden nicht unterschätzen sollte. Die anderen Hersteller schlafen nicht und machen auch ihre Hausaufgaben. Da heisst es jetzt, am Ball bleiben und nicht ausruhen. Gespannt sind wir alle auf den neuen Serpent der etwas von der Buggy Basis weg geht. Ursprünglich stammen alle GT´s ja von der vorherigen Buggy Basis ab.
Mikanews: Was macht den Reiz an diesen Klassen für Dich aus? Von den Erfahrungen gehörst du ja quasi zu einem „alten“ Hasen, wenn man dies in den noch jungen Klassen so bezeichnen kann.
Uli: Das ganze drum herum um die GTS ist einfach toll. Da versteckt keiner sein Auto unter einem Handtuch. Jeder hilft jedem, sei es mit Tipps, Tricks, Handanlegen oder beim Setup. Hier steht der Spass ganz klar im Vordergrund und auf dem Fahrerstand werden Spässchen gemacht. In der Serie geht es sehr fair zu! „Gentleman Racing“ ist unsere Devise. Haste Du den schnelleren Fahrer hinter dir, machst Du die Tür auf. Klar wird im Finale auch gefightet, aber meistens nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen.
Mikanews: Neben der GT-Geschichte bist du voll im Modellbaufieber. Vor allem im Minidrom OWL bist du voll dabei und das kostet zusätzlich Zeit, zumal du selbst regelmäßig an deinen Fahrzeugen schraubst, tüftelst und selbst fährst. Wie bekommst Du das unter einen Hut? Kannst Du kurz beschreiben, was das Minidrom OWL ist?
Uli: Wir haben in OWL so gut wie keine Möglichkeit im Umkreis Bielefeld / Herford indoor zu trainieren. Vor 3 Jahren kam ich dann mit Daniel Puls auf die Idee eine Indoorhalle zu eröffnen. Es hat fast ein Jahr gedauert bis wir die passende Halle gefunden hatten. Inzwischen hat sich die Halle voll etabliert.
Wir haben dort 3 Bereiche:
- Minidrom Driftland für 1:10 Drifter
- eine Teppichhalle für 1:10 Onroad und Buggies mit mobilen Sprüngen
- eine 35 m lange Carrera Rennstrecke, den Ahmser Ring.
Zeitlich geht das alles nur mit vielen freiwilligen Helfern und Händen. Ohne unsere Jungens hinter dem Minidrom Team würde es nicht funktionieren. Dadurch kommt bei mir in letzter Zeit allerdings das Training auf der Strecke etwas zu kurz, was ich auch so langsam auch an den gefahrenen Zeiten merke.
Mikanews: Nun kurz zu Dir. Wie lange hat dich das RC-Car Fieber gepackt, also wann hast du angefangen und welche Fahrzeuge / Klassen bist Du seither gefahren? Woher kommst du, dein Heimatverein, was machst du beruflich und wie jung ist der Uli?
Uli: Ich werde dieses Jahr 47, komme aus Bielefeld in NRW. Ich bin Kfz.-Meister und arbeite beim ADAC als Pannenhelfer. Durch die Schichtarbeiten und Wochenenden kann ich leider auch nicht bei allen Rennen dabei sein. Mit der Familie möchte natürlich auch noch
etwas Zeit verbringen. Ich bin zudem Vater einer 14-jährigen Tochter.
Angefangen habe ich in sehr jungen Jahren. Damals war aber nur fahren im Vorgarten oder auf selbst abgesteckten Parcours angesagt. Irgendwann ging es dann mal auf Boote über, wo ich mit meinem Vater zum Beispiel den Seenotrettungskreuzer Adolph Bermpohl gebaut habe.
Dann war es jahrelang ruhig um den Modellbau. Vor ca. 8 Jahren habe ich dann mit RC Hubschraubern angefangen und bin dort sehr viel geflogen. Vor etwa 4 Jahren kamen wir dann durch Stephan Eberding, der damals eine Heli Flugschule und einen Heli Shop hatte, zum RC Car. Stephan gründete dann mit Hendrik Heitsch LMI Racing und so war der Weg zu den RC Cars gebohren.
Mikanews: Vielen Dank. Wir sehen uns in Leipzig.
Uli: Gerne Mika, ich freu mich auf Leipzig und Dich mal wiederzusehen.
Sponsoren: Sworkz und MW RC Cars
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