Am letzten Samstag ging es zum letzten und finalen Lauf der RC Rallycross Hamburg zum Breitenfelder Sportverein, der in diesem Saison nun den dritten Lauf ausrichten konnte. Einmal lud der Verein um Michel Spethmann hier in der Sporthalle zum zweiten Saisonlauf ein und im Laufe der Saison gab es auf der neuen Außenstrecke auf Kunstrasen ein zweites Rennen. Weiterhin im Kreise der Veranstalter konnte ein Rennen im RC Glashaus, bei 3-Elements und in Mehrum ausgetragen werden. Rundum war es eine gute Mischung von den unterschiedlichsten Strecken und Untergründen gewesen, die allesamt mehr als 60 Starter und Starterinnen von Jung bis Alt für den Rallysport begeistern konnten. Gerade für den Einstieg ist diese Rennserie super geeignet. Dahinter stehen die Veranstalter, die mit einem einfachen Reglement und gutem Rennablauf nicht nur für den ambitionierten Rennfahrer eine interessanter Serie ins Leben gerufen hatten. Die Basis der Fahrzeuge ist entweder ein Tamiya TT-01 oder ein TT-02 Chassis, welches mit wenig Tuningmöglichkeiten gefahren werden dürfen. Hier wurde beim Tuning darauf geachtet, dies auf das Nötigste zu begrenzen. Wichtig war dabei die Haltbarkeit der Fahrzeuge zu verbessern und Ausfälle zu vermeiden. Als Antrieb durfte nur der Tamiya Torque Tuned Motor einem vorgeschriebenen Motorritzel gefahren werden. Gleiche Fahrzeuge, gleicher Speed und das noch durch die Reglerbegrenzung macht den Einstieg in den RC Car Rennsport sehr günstig. Was hinzukommt, ist die familiäre Atmosphäre und die gegenseitige Unterstützung bei den Events. Hier wurde niemand im Regen stehengelassen. Wer Hilfe oder den ein und anderen Ratschlage benötigte, dem wurde mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Wichtig war und ist in dieser Serie, dass alle Spaß haben und natürlich auch besser werden. So wurde genauso im letzten Finale um den Sieg und die Positionen gefightet, wie im A-Finale um den Tagessieg. So manch ein Besucher oder Zuschauer, der die Videos gesehen hatte, bereute es nicht dabei gewesen zu sein. Die RC Rallycross Hamburg hat sich zu einer beliebten Rennserie entwickelt und konnte zum letzten Lauf immerhin mit 40 Teilnehmern /-innen ein volles Fahrerfeld präsentieren.
Für das Event hatte wie erwähnt der Breitenfelder Sportverein mit der Abteilung RC Modellsport in der Sporthalle eingeladen, die dafür perfekt geeignet war. Bereits am Vortag konnte der Verein mit Unterstützung der RC Rallycross Hamburg Fahrer ein anspruchsvolles Streckenlayout aufbauen, welches aus unterschiedlichen Untergründen bestand. Einmal wurde auf Hallenboden gefahren, dann ging es über Teppich mit einem weiteren Teilstück auf Hallenboden und in einer Kurvenpassage folgte eine Plane, auf der gefahren wurde. Einmal war viel Griff vorhanden, dann wurde es weniger und die Fahrzeuge fuhren gerade am Anfang des Tages im Drift um die Kurven. Das sah besonders spektakulär aus. Das ist Rallycross wie im „Großen“ gewesen. Nicht zu vergessen gab es eine „längeres Teilstück“, dass als „Jokerlap“ bezeichnet wurde. Dieses Teilstück musste einmal in jeden Lauf gefahren werden. Hier lehnte der Organisator der RC Rallycross Hamburg das Reglement an den Motorsport im Großen an. Diese Jokerlap hatte ihren Reiz und machte die Rennen interessant. Hier musste man sich eine Taktik überlegen, wann man diese Jokerlap fahren würde. Einige fuhren gleich nach dem Start diese Jokerlap und andere versuchten einen Vorsprung herauszufahren, um bei der Jokerlap keinen Platz zu verlieren. Wichtig war nur, dass diese innerhalb der 3 Minuten Fahrzeug gefahren werden musste, wollte man keine Strafe riskieren. Das gelang an diesem Tag allen.
Wie sah die Strecke aus und was gab es vor Ort zu sehen, dass seht ihr hier im Video und dem Bild:
Am Samstag, den 18.11.2023 füllte sich gleich nach der Hallenöffnung schnell das Fahrerlager mit den Teilnehmern, die ihre Schraubertische aufbauten und die Akkus aufluden, um pünktlich zum Trainingsdurchgang an den Start gehen zu können. Dafür waren Tische für die Ladetechnik aufgebaut wurden. Dort durften die Akkus nur in LiPo Taschen geladen werden. Sicherheit ging vor. Bevor die Vorläufen begannen gab es den erwähnten Trainingslauf nach Gruppen und für jeweils 10 Minuten, was ausreichend Zeit zum Eingewöhnen an die Streckenführung und für kleinere Änderungen am Fahrzeug blieb. So manch einer musste danach schon schrauben, um sein Fahrzeug für die Vorläufe wieder fahrbereit zu machen. Mich selbst traf es auch. Mein Problem mit dem Fahrzeug waren die vorderen Antriebsknochen, die sich verklemmten und einer sogar rausfiel. De Lösung waren Kardans, welche ich als sinnvolles Tuning aus eigener Erfahrung empfehlen kann. Danach konnte ich den Renntag ohne weiteren Defekt beenden. Nur Akkus laden und fahren, was für ein toller entspannter Tag mit viel Spaß beim Fahren.
Nach dem Training war es soweit. Michel Spethmann vom Breitenfelder Sportverein begrüßte die Teilnehmer und informierte über den Renntag. Dabei wurde er unterstützt von Renè Sagawe (Orga der Serie) und Frank Wagner, die u.a. für die Zeitnahme zuständig waren.
Insgesamt ging nach dem Training 5 Gruppen mit jeweils 8 Fahrzeugen an den Start, die jeweils im „Massenstart“ mit vier Fahrzeugen vorn und dahinter in das 3 Minuten Rennen mit der Jokerlap gingen. Kurz nach dem ersten Lauf fand der zweite Lauf der jeweiligen Gruppe statt, diesmal jedoch mit geänderter Startposition der Fahrzeuge. Die aus der vorderen Reihe starteten hinten und umgekehrt, um allen die gleichen Chancen beim Start zu bieten. Hier war Taktik gefragt, um nicht gleich in der ersten Kurve im Crash fiel Zeit zu verlieren. Das war ein Spaß, aber eher für die Zuschauer und die Teilnehmer, die es daraus schafften. Nun begann es interessant zu werden. Innerhalb der 3 Minuten musste man die Jokerlap fahren, aber wann? Am besten ohne Zeit oder noch besser eine Platzierung zu verlieren, was im Positionskampf nicht immer einfach war. Schließlich musste noch geschaut werden, wann der direkte Kontrahent seine Jokerlap wird wohl fahren wollen.
In den Vorläufe gab es für alle Gruppen jeweils 2 Läufe direkt hintereinander dann eine Pause in der die anderen Gruppen ihre Rennen austrugen. Dies gab es insgesamt dreimal mit jeweils 2 Läufen, die in die Finalwertung eingingen.
Es folgte die Auswertung für die Finaleinteilung, bei der die einzelnen Finalgewinner ausgefahren wurden und sich bei diesem Rennen der Kampf um den Gesamtsieg entscheiden würde. Hier war die Frage, ob Renè Sagawe seine Führung gegen Marcel Schmidt würde verteidigen können. Zu Beginn lief es sehr schlecht bei dem Tabellenführer Renè Sagawe, der mit technischen Problemen und einige Crashs auf der Strecke zu kämpfen hatte. Trotzdem konnte er sich zumindest die Chance mit Startplatz im A-Finale auf den Gesamtsieg offen halten. Dagegen lief es für den Herausforderer Marcel Schmidt wesentlich besser. Marcel konnte sich die Pole Position sichern und damit seine Chance auf den Gesamtsieg wahren. Würde es für ihn doch reichen oder würde Renè seine Führung behaupten können. Dies musste nach der Mittagspause entschieden werden.
Diese wurde genutzt, um beim Imbiss sich ein oder mehrere Hot Dogs zu holen. Danke an den BSV für die Bewirtung mit Speis und Trank über den Renntag.
Im Anschluss gab es nochmals 6 Läufe mit je 3 Minuten Fahrzeit für alle Teilnehmer in ihren Finalgruppen. Diesmal mit einer geänderter Startaufstellung im Stile der DTM, also die ersten beiden vorn, danach 3 und 4, es folgten 5 / 6 und die Startpositionen 7 und 8.
Im Anschluss ertönte das Startsignal für den Start des jeweiligen Finals. Diese gingen meist fair zu, auch wenn der ein und andere Crash nicht ausblieb, Etwas Lackaustausch gehört beim Racing dazu und dabei blieb es meist auch. Ausfälle gab es kaum zu verzeichnen, sodass die Rennen auf der Strecke ausgetragen und nicht durch einen Ausfall entschieden wurden. Was mir aufgefallen war, ist das selbst im A-Finale nicht alle fehlerfrei blieben. Im fairen Positionskampf kam es dennoch zu Crashs, was einmal an dem griffigen Teppich am Ende der Geraden (Überschlag in der Matte bei zu hohem Tempo) und den Matten (lenkte man zu früh ein, blieb man hängen und verlor ein paar Plätze) als Streckenbegrenzung lag. Das machte die Finalläufe umso spannender. Da wechselten die Positionen mehrmals untereinander und so konnte sich Renè Sagawe mit seiner Jokerlap Taktik (er fuhr in der ersten Runde da schon durch) sich doch noch aufs Podium fahren und trotz den souveränen Sieges von Marcel Schmidt den Gesamtsieg holen. Auf Platz 3 fuhr mit einer starken Leistung Tjorven Fromke vom BSV.
Hier ein Blick auf die Ergebnisse:
- Marcel Schmidt – Tamiya TT-02
- Renè Sagawe – Tamiya TT-02
- Tjorven Fromke
Zum Anfang des Jahres war Marcel noch mit dem TT-01 unterwegs:
Nach dem Rennen folgte die Auswertung für die Gesamtwertung. Hier sei noch erwähnt, dass Renè und Marcel seit vielen Jahre enge Freunde sind und sich gegenseitig den Sieg gegönnt hätten. Beide arbeiten gemeinsam zusammen, um besser zu werden und unterstützen auch andere Fahrer. Bei der RC Rallycross Hamburg sind sie federführend beteiligt und mit herzblut dabei. Am Ende war es denkbar knapp zwischen den beiden Fahrern. Beide waren nach den Rennen punktgleich an der Spitze und es entschied ein besseres Streichergebnis zu Gunsten von Renè bei der Entscheidung zum Gesamtsieg. Gewertet wurden übrigens 5 von 8 Rennen.
In der Gesamtwertung ergab sich somit folgendes Ergebnis:
- Renè Sagawe – Tamiya TT-02
- Marcel Schmidt – Tamiya TT-02
- Frank Wagner – Tamiya TT-02
Bei den Kids gab es eine Extrawertung, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Dabei gab es für den Gesamtsieger sogar einen tollen Preis mit einem Fighter Buggy zu gewinnen. Eine super Sache von den Organisatoren. Danke dafür.
Mit dem Rennen am Samstag beim Breitenfelder Sportverein fand die Saison der RC Rallycross Hamburg ein würdiges Ende. Insgesamt wurden schöne Rennen auf unterschiedlichen Strecken und bei anderen Vereinen ausgetragen, bei denen jedes Event ein tolles Erlebnis war. Mit über 60 unterschiedlichen Startern mit einigen neuen Gesichtern und jungen Rennpiloten zeigten die sich Organisatoren sehr zufrieden und dies konnten die Teilnehmer selbst bestätigen. Sie waren selbst mit dem Rennkonzept und dem günstigen Renneinstieg zufrieden. Für eine regionale Rennserie in nur einer Klasse ein super Ergebnis Einfach einen Tamiya TT-01 / TT-02 kaufen, Servo, Empfänger und Sender nicht vergessen, dann die passenden Reifen dazu, Karosserie lackieren und Akkus rein. Zum Laden das passende Ladegerät und mit zwei Fahrakkus war man gut ausgestattet, um beim Rennen mitzufahren. Ich kann sagen, es hat mir super Spaß gemacht, nachdem ich mir spannende Positionskämpfe in meinem Finale liefern konnte. Es muss nicht das A-Finale sein, um Spaß zu haben.
Der Organisator freut sich auf die neue Saison und auf euch. Hoffentlich konnte ich den ein und anderen für den Sport begeistern. Ihr werdet es nicht bereuen dabei zu sein.
Besucht gerne die Webseite der Rennserie und taucht ein in die Welt des Rallycross: http://www.rc-rallycross.de/
Mehr über den Breitenfelder Sportverein erfahrt ihr hier in den Videos: