Eigentlich ist Matthias Keding eher der Spezialist für saubere Onroad-Pisten (Anmerkung: wir erinnern an das LRP-HPI-Challenge-Superlauf-Finale 2016 in Stock) , aber er kann es auch im Dreck. Was genau? Na Siegen, wie er es am vergangenen Sonntag beim LOC-Deutschlandfinale beweisen konnte. Den vielen Details, die zum obersten Podest führten, gehen wir nach und entlocken Matthias so manches Geheimnis. 😉
mikanews:
Deine großen Titel hast du meist nicht von Pole eingefahren. Das bedeutet, du hältst dich in den Vorläufen zurück oder du legst am Finaltag in den Finalen noch einen drauf. Was stimmt eher?
Matthias:
Ich gebe natürlich auch in den Vorläufen immer alles, allerdings machen mir die Zweikämpfe in den Finalläufen am meisten Spaß! Ich würde daher sagen, dass ich in den Finalen eher noch einen drauflege.
mikanews:
Zum LOC Deutschlandfinale bist du in 4WD von Platz 3 gestartet. Wie bist du nach vorne gekommen? Was hast du richtig gemacht? Was die zwei vor dir falsch?
Matthias:
In A1 habe ich mich nach dem Start erst einmal zurückgehalten. Kim und Patrick waren sehr schnell, jedoch konnte ich dann bei einem Zweikampf zwischen den beiden vorbeistechen und die Führung verteidigen. In A2 hatte ich bereits in der Einführungsrunde ein sehr gutes Gefühl mit dem D413 und ich bin direkt volles Risiko gegangen. Nach einigen Runden konnte ich dann den derzeit führenden Kim überholen und die Führung ausbauen.
Richtig oder falsch ist hier ein schwieriges Thema. In 2WD bin ich ebenfalls von Position 3 gestartet und die Starts liefen nicht so toll. Da gehört dann einfach Glück dazu.
mikanews:
Hast du von Anfang an geplant dieses Jahr bei der Offroad DM mitzufahren? Wenn nein, wann kam dir der Gedanke? Wie hast du dich vorbereitet?
Matthias:
Nein, der Gedanke kam erst nach meinem ersten LOC-Rennen in Bischofsheim Mitte Juni. Die Entscheidung fiel dann nach dem DM Warmup in Gemünden. Die wichtigste Vorbereitung war das Training am Tag vor der DM mit neuen Reifen.
mikanews:
In 4WD bist du den HB D413 gefahren. Bei so vielen Modellen und Marken auf dem Markt, wieso fiel deine Entscheidung auf den 413? (Bereits seinen LRP-HPI-Challenge-Titel fuhr Matthias mit einem Modell von Hotbodies, dem HB TCX bei der LRP-HPI-Challenge-DM 2011 in der Klasse 17,5T beim MSC Höckendorf e.V. )
Matthias:
Thomas Weis, in Vereinskollege von mir mit viel Offroad-Erfahrung, besitzt einen und ist begeistert. Das hat mich überzeugt ebenfalls einen zu bestellen und außerdem verfolgt mich noch eine kleine emotionale Bindung zu der Marke, da ich zuvor knapp 7 Jahre vom Cyclone Surikarn bis zum TCXX HB Modelle gefahren bin.
mikanews:
Du hast dich bei Facebook für den schnellen Teilesupport kurz vor der DM bedankt. Warum das?
Matthias:
Ich habe natürlich mal wieder kurz vor knapp am Mittwochmittag noch bei LRP bestellt und die Teile am Donnerstag bekommen. Das hätte auch schiefgehen können.
mikanews:
Lieferung „just in time“ sozusagen. Was waren deine Erwartungen an dich vor Beginn der Deutschen Meisterschaft? Hattest du eine persönliche Zielsetzung?
Matthias:
Eigene Fahrfehler gehen für mich gar nicht. Daher habe ich von mir selbst erwartet, dass ich eine konstante Leistung abliefere und konzentriert bleibe. Ein Platzierungsziel wollte ich mir nicht setzen, Spaß stand an erster Stelle!
mikanews:
Die LOC DM war mit knapp über 100 Teilnehmern gut besucht und bei 2WD hast du auch mitgemischt – sogar auch im A-Finale. War das eher ein Erfolgsrezept oder Ablenkung? Würdest du anderen Doppelstarts bei einer DM empfehlen oder eher davon abraten?
Matthias:
2WD macht richtig Spaß. Für mich war es ein Erfolgsrezept, aufgrund der zusätzlichen Tracktime. Wenn man sich selbst nicht zu viel stresst und beide Autos gut vorbereitet sind, dann auf jeden Fall Doppelstart!
mikanews:
Den HB D413 kann man ja in vielen Konfigurationen fahren. Für welche hast du dich entschieden? Die klassische Saddle-Pack-Variante oder mit einem Shorty und dem Motor mittig?
Matthias:
Ich wählte Shorty und Motor mittig. Das habe ich aber nicht ausgetestet, sondern von Bildern der letzten EOS-Rennen kopiert 🙂 .
mikanews:
Aha, gut kopiert ist also schon halb gewonnen! 🙂 Hast du ein Setup-Sheet mit dem Siegersetup? Welches Setup hast du als Ausgangsbasis genommen?
Matthias:
Klar, hab ich ein Sheet erstellt! Mein Ausgangssetup war das vom Warmup, allerdings diesmal mit Aluplatte von Schelle.
Mein Siegersetup bekommt ihr als PDF.
Hier ist das Setup
mikanews:
Welche Änderungen hast du über die vielen Läufe vorgenommen? Was war die wichtigste von allen?
Matthias:
Das war einiges über die einzelnen Läufe. 3° Vorspur statt 2,5°, harte Yatabe Federn für höhere Kurvengeschwindigkeiten, Mitteldiff 150k, Wechsel zurück auf die originale HB Karo (statt JConcepts), neue Reifen ab A1. Ich denke, die neuen Reifen waren sehr wichtig, da das Setup auch speziell auf neue Reifen geschraubt wurde. Entscheidend war es zumindest beim HB die Reifen direkt zu cutten, so wie es im Setup-Sheet beschrieben ist.
mikanews:
Welche Einsätze sind noch geplant mit dem HB D413? Titelverteidigung 2017 schon fest im Blick?
Matthias:
Ein EOS muss auf jeden Fall mal sein. Leider überschneidet sich der Termin in Deutschland mit der LRP-HPI-Challenge DM, die für mich Vorrang hat. Alles andere lasse ich mal offen. Mein Fokus liegt weiter mehr auf Onroad.
mikanews:
Danke für die Antworten und das Teilen deiner Geheimnisse mit uns und den Lesern! 🙂
Matthias:
Sehr gerne!
weitere Geheimnisse des Siegers:
Das Geheimnis des Siegers – Max Mächler (Awesomatix A800) – neuer Deutscher Meister Sport
weitere Links:
LRP-HPI-Challenge-Superlauf in Ingolstadt – die Details der Finale
LRP-HPI-Challenge-Superlauf in Ingolstadt – die Finale beginnen
LRP-Offroad-Challenge im Jugend-und Kulturzentrum OSKAR in Leipzig – die Sieger
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