Sehr selten bekommt man einen Prototypen zu Gesicht. Nicht wie bei den großen Autos, bei denen die Karosserie abgedeckt ist und ein Blick ins Innere selbst der Fachpresse vorenthalten bleibt. „Erlkönig“, so werden diese verhüllten Fahrzeuge genannt. Beim
Berlin-Brandenburg-Indoor-Offroad-Masters 2016 hatte nicht nur ich die einmalige Gelegenheit, den Serpent Prototyp 4WD in den
Händen zuhalten, Fotos zu machen und in Aktion auf der Strecke zu sehen. Beeindruckend fand ich die gute Performance von dem Fahrzeug, womit Dietmar Spieß gute Zeiten im Gegensatz zu seinem letzten Modell fahren konnte.
Interessant ist die Konstruktion des neuen 4WD`s, bei der sich Gerd Strenge und Michael Salven ein paar Dinge haben einfallen lassen. Als Antrieb sorgen ein Kardanantrieb mit zwei Kegeldifferenzialen (vorn / hinten) und einem Mitteldiff (derzeit wird das Mitteldifferenzial getestet / gibt es auch einstellbar als „Slipper-Variante“) in der Mitte für den Vortrieb im Fahrzeug. Auffällig sind die Getriebegehäuse mit den schräg nach oben zeigenden Outdrives der Kegelradwellen und die Rändelung auf der Buchse. Nein, keine Buchse. Die Rändelmutter lässt sich mit der Kegelradwelle mit dem Kardan vom Getriebegehäuse lösen, um die Wartung und Reinigung zu vereinfachen.
Ein weiteres Highlight ist, dass sich die Vorder- und auch Hinterachse einfach mit 4 Schrauben vom Chassis abbauen lässt, also wie aus dem 1/8er Bereich. Das Differenzial lässt sich dann einfach nach unten ausbauen, um schneller und einfacher z.B. das Difföl wechseln zu können.
Die neue Chassisplatte wird aus Aluminium sein und bietet die Möglichkeit mehrere Akku- und Motorkonfigurationen einzubauen. Motor vorn/hinten/rechts/links, dann Akku als LiPo-Shorty und Saddle-Pack Variante montierbar. Einmal wie hier im Fahrzeug zu sehen, dass der Motor neben dem Akku hinten befestigt ist oder um 180° gedreht wird. Dann wandert der Fahrregler nach hinten.
An dem nun folgenden Bild könnt ihr es vielleicht sehen, die Spurstangen für die Lenkung und obere Aufhängung sind gleich lang und einstellbar (Rechts-/Linksgewindestangen).
Weiter geht es mit den unteren Querlenkern. Diese können „offen“ gefahren werden, wodurch diese mehr Flex haben und in der „geschlossenen“ Variante, wie hier auf dem Bild. Bei griffigen Strecke ist dieses Variante zu empfehlen und machen das Fahrzeug deutlich agiler und stabiler zu fahren.
Wann, ob und in welcher Ausführung dieser Prototyp serienreif sein wird und in den Handel kommt, ist derzeit noch offen. Eins konnten wir bei den Einsätzen des Fahrzeuges beobachten. Der Serpent ist stabil, robust, wartungsfreundlich und einfach zu fahren. Mehr Infos vom Fahrzeug werden von Serpent rechtzeitig veröffentlicht. Jetzt noch ein paar Bilder und Infos vom Fahrzeug, wie es Dietmar gefahren ist.
Fahrer: Dietmar Spieß
Fahrzeug: Serpent Prototyp 4WD
Motor: RC Concepts 7,5 Turn
Regler: RC Concepts
Akku: RC Concepts Omega 4500 mAh
Servo: Sanwa SRG-CS
Empfänger: Sanwa RX-481
Fernsteuerung: Sanwa MT-4
Reifen v/h: Schumacher Minipin gelb / Minipin2 gelb
Karosserie: Baukasten
Ladegerät: H-Speed
Werkzeug: Arrowmax
Tuning:
Da die Serienversion nicht feststeht und es sich um einen Prototyp handelt, gibt es hier nicht viel zu erwähnen. Einzig der zusätzliche Motorlüfter, welcher in der Klasse Modified notwendig ist.
Seine Konkurrenten im 2WD Bereich sind:
- Asso B5M FT
- Xray XB2 Dirt Edition
- Xray XB2 Carpet / Astro Turf Edition
- Schumacher KF2 SE
- Team C TM2V2
- Team C TC02EVO
- Durango DEX210F
- Durango DEX210v3
- Yokomo YZ-2
- Yokomo YZ-2 Carpet-Edition
- Yokomo YZ-2 Dirt Edition
- Losi 22 3.0
- Sworkz S12-1M
Chassisfokus
- Dennis Eichholz – Kyosho RB6
- Jan Ratheisky – Xray XB2`16
- Yannic Wilcke – Sworkz S12-1M
- Jörn Neumann – Serpent Prototyp 2WD
- Mirko Morgenstern – Team C TM2
- Mateusz Dudzic – Yokomo YZ2