Am Sonntag standen nach den letzten Vorläufen die ersten Finale an. Im ersten halbstündigen Halbfinale ( B-Gruppe) duellierten sich zuerst Flavio Budulig und Ernst-Peter Utz. Nach 19 Minuten schied „Ernstel“ (Ernst-Peter) aus und Sebastian Keller spielte seinen Heimvorteil aus. Er setzte sich, nachdem er in der Anfangsphase lange nur den Verfolger mimte, in den letzten zehn Minuten an die Spitze. Die schnellere Runde fuhr jedoch Flavio mit einer 21, 9 sec in diesem Finale. Mit dem Ausscheiden von Ernst-Peter (immerhin der bis dahin amtierende Deutsche Meister aus dem Vorjahr) gab es einen prominenten Namen weniger auf der Liste der Topanwärter für den Titel.
Während sich die Formel- und Truckboliden noch in den unteren Finalen aufrieben und um den Aufstieg ins Finale kämpften, fuhr die elektronisch angetriebene Gastklasse 1:8 GT schon ihr erstes von drei Finalen.
Wie beim ersten Halbfinale der Formel-Piloten hingen zum Start dunkle Wolken über der Strecke. Im ersten Fall passierte nichts, aber die Regenreifen lagen schon in der Box. Im zweiten Halbfinale blieb es deutlich länger dunkel. Nach elf Minuten wurde es deutlich kühler und es nieselte stärker. Die Helfer in der Box wurden unruhiger, mehrfach wurde das Wetterradar diverser Apps bemüht.
Noch war die Strecke aber verhältnismäßig griffig. Zu dieser Fahrzeit hatte das erste Halbfinale jedoch strahlenden Sonnenschein. Nach dreizehn Minuten gab es schon einige rutschige Stellen. Zur Mitte kam der aktuell Zweitplatzierte Tobias Gagesch an die Box. Wir waren live beim Reifenwechsel dabei. Danach ging es für alle in deutlich geringeren Kurvengeschwindigkeiten weiter. Es führte Markus Michelberger vor Tobias Gagesch und Jens Leyser.
Noch zehn Minuten und es schien wettertechnisch nicht besser zu werden, aber die Fahrer schossen sich auf die neuen Bedingungen ein. Die Intensität des Regens steigert sich. Der Reibungswert der Bahn ist kurz vor Schmierseife. Nun hieß es möglichst fehlerlos fahren und die Linie halten. Ein paar wildere Drifts und Dreher waren aufrund der Streckenverhältnisse zu sehen. Martin Mittelstädt und Jens Leyser kämpften um den dritten Platz.
Nach 26 Minuten kristallisiert sich Martin als der bessere Regenfahrer heraus. Markus liegt komfortabel in Führung.
Dreißig Sekunden vor Ende bricht beim führenden Markus der hintere Querlenker. Eine Überrundung in der Schikane verlief unglücklich. Trotzdem rettete er sich als Erster über die Ziellinie.
Und natürlich wurde von der Rennleitung das Rennen als Nasslauf gewertet und auch sogleich durchgegeben. Hat uns das verwundert? NEIN!
Das erste Finale für die Großmodellfahrer, welches über den Tagessieg bestimmte, war die Gastklasse VG6Truck. In dieser Klasse war Günter Honert das Maß der Dinge. Er startete von Pole und war der einzige Trucker mit Zeiten unter 23 Sekunden. Zum Vergnügen der zehn Fahrer fuhr man unter trockenen Bedingungen. Dreißig Minuten pure Freude am Fahren und kein Inlinerfahren auf einer Eisfläche. Die zwei schnellsten Piloten nach Günter waren Alexander Scholz und Paul Beetz. In Ermangelung eines Formelchassis war Günter Honert bei den „Truckern“ an den Start. Er hat ja ziemlich gute Erinnerungen an die Strecke beim MRC Leipzig. Mehrfach konnte er DMC-Prädikate einsammeln. Pünktlich halb vier startete dann das letzte Finale der GTler. Nochmal acht Minuten volle Konzentration und leichtes Surrrn.
In der Zwischenzeit bereiteten sich schon die Finalisten VG5F1 der diesjährigen DM vor. Sie werden fünfundvierzig Minuten bei höchsten Tempo fahren. Dazwischen müssen sie einmal an die Box, um neues Benzin in den Tank zu fassen. Der Tankstopp konnte auch noch über den Titel entscheiden. Wer hier schnell arbeitete und den richtigen Moment anpasst, sparte wertvolle Zeit.
Nachdem der Polesetter Markus Michelberger sich zuerst etwas Vorsprung erarbeitete wurde dieser nach acht Minuten zu einem Rückstand. Ein Ausritt ins Grüne von Markus spülte Sebastian Keller auf 1. Diese Position konnte er bis in die achtzehnte Runde verteidigen. Im Omega ging Markus innen an Sebastian vorbei. Zuvor hatte er rundenlang seinen Rückstand abgebaut. Mehrfach wechselte danach die Führung. Nach zehn Minuten hatte Markus etwas mehr Luft. Überrundungen ließen den Abstand zu Sebastian anwachsen. Im engen Infield musste er mehrfach vor schlechter platzieren Fahrern zurückstecken, um keinen Crash zu provozieren.
Als neben Bremsproblemen auch noch der Stabilisator bei Sebastian nicht ordnungsgemäß funktionierte, musste er aufgeben. Dafür sprang der nächste HARM-Fahrer in die Bresche. Tobias Gagesch führte mit fast einer halben Runde vor Markus. Nach 22 Minuten flog er jedoch spektakulär in der schnellen Linkskurve ab. Sven Müller trug das zerstörte Auto samt hinausgeworfem Tank in die Box. Das traurige Ende aller DM-Hoffnungen für den sympathischen Kerl. Wir vermuten einen größeren technischen Defekt. Durch schnelle Hände seiner Crew ging es für ihn zur Verwunderung vieler sogar nach gut vier Minuten weiter. Jetzt führte plötzlich das Fahrzeug mit der Startnummer 5 ( Martin Mittelstädt). Noch fünfzehn Minuten und wieder ein kleiner jedoch verlustreicher Ausritt ins Grüne von Markus. Tobias arbeitet sich währenddessen wieder etwas nach vorne. Platz sechs war es zwischenzeitlich. In den letzten zehn Minuten bahnte sich das entscheidende Duell an. Die zwei Protagonisten waren Martin Mittelstädt und Flavio Budulig. Flavio führte nun das Feld an. Alle hatten getankt, die Strecke war gut und auch keine große Wolke in Sichtweite. Jetzt entschied das fahrerische Können und Nervenstärke. Beide waren nach hundert Umrundungen in der gleichen Runde, Martin etwas hinter Flavio.
Noch drei Minute Fahrzeit und scheinbar rissen bei Flavio als erstes die Nerven. Direkt vor Martin beging er einen Fehler in der großen Linkskurve, wo zuvor Tobias strandete. Martin ging eiskalt vorbei und hatte nun den Vorteil auf seiner Seite. In der letzten Minute hatte er einen Vorsprung von knapp einer halben Geraden. Mittlerweile wissen wir die Gründe für den Defekt bei Ernst-Peter Utz. Er hatte Benzin aus dem Tank verloren und dieses auf die Hinterreifen bekommen. Tobias Gagesch stoppte eine Funkstörung. Die Zeit war um. Martin Mittelstädt holte den Titel in VG5F1.
- Martin Mittelstädt
- Flavio Budulig
- Markus Michelberger
- Tobias Gagesch
- Rudolf Grahamer
- Thomas Benker
- Torsten Ricklefs
- Holger Plähn
- Sebastian Keller
- Stefan Groos
VG6Truck
- Günter Honert
- Paul Beetz
- Alexander Scholz
- Andreas Jäkel
- Thomas Richter
- Dominik Zeidler
- Lars Baumert
- Eckhard Schulze
- Uwe Beckmann
- Klaus-Ulrich Krell
In der Gastklasse im Rahmen der Deutschen Meisterschaft fuhren die Karts und der 1/8 GTS plus Porsche. In der 1/8 GTS Klasse fuhren die Piloten ihre Finals dreimal a 8 Minuten aus. Wie in der Elektrowertung zählten die zwei besten Finals für die Gesamtwertung. Hier siegte bei wechselhaften Finals und Wetterverhältnissen Holger Geßlein (mit Elektro offen ) vor Michael Müller und Holger Schmidt.
GTS offene Klasse
- Holger Geßlein
GTS 11er Cup
- Michael Müller
- Holger Schmidt
- Uwe Bauer
- Frank Hiller
Bilder der Siegerehrung
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Vereinswebsite: MRC-Leipzig e.V.
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