Am letzten Wochen trafen sich wieder die besten Fahrer Deutschlands zur Deutschen Meisterschaft in den Kategorien VG5TW Standard und VG5TW Modified. Diesmal hieß der MRT Rosenheim vor einer wunderbaren Alpenkulisse die insgesamt 73 Fahrer und eine Fahrerin herzlich willkommen. (24 VG5TW Standard und 53 VG5TW Modified).
Vielen Dank an dieser Stelle für den schönen Bericht und die Bilder an Tobias Maier und Rolf Tannek vom MRT Rosenheim. Ihr habt eine tolle Deutsche Meisterschaft VG5TW den Teilnehmern geboten. Herzlichen Dank dafür.
MRT Rosenheim | |
Streckenlänge | 272m |
Streckenbreite | 4,5m |
Bei schönem Wetter und um die 20° fanden sich bereits am Donnerstag zahlreiche Fahrer ein, um sich mit der Strecke vertraut zu machen. Die insgesamt 272m lange und 4,5m breite Strecke gehört eher zu den anspruchsvolleren Strecken und erwies sich für die Läufe im besten Zustand.
Die Vorläufe starteten am Samstag um 8:30 in insgesamt neun Gruppen. Die für die Alpenvorland typischen niedrigen Temperaturen in der Früh wichen schnell dem Sonnenschein und steigenden Asphalttemperaturen und das hieß GRIP. Schnell war klar, dass der bis dahin bestehende Rundenrekord nicht mehr lange Bestand haben sollte. Bereits im ersten Vorlauf der Top-Gruppe wurde der Rundenrekord gleich von mehreren Fahrern egalisiert. Markus Feldmann konnte dann im zweiten Vorlauf jedoch noch weiter zulegen und markiert nun mit einer neuen Bestzeit von 17.521 Sekunden einen neuen Rundenrekord. Allerdings nicht nur in der Modified Kategorie wurden neue Maßstäbe gesetzt , auch bei dem VG5TW Standard ist die Messlatte höher gesetzt worden. Kevin Schug schaffte ebenfalls im zweiten Vorlauf, eine neue, herausragende Bestzeit von 18.385 Sekunden.
So schön das Wetter die Tage zuvor auch war, der Wetterbericht hatte für die Finalläufe am Sonntag keine guten Vorhersagen. Mäßiger Dauerregen wurde prognostiziert und bereits am Samstag wurde nach den Vorläufen teilweise hecktisch am Set-up geschraubt, Regenfahrzeuge wurden ausgepackt und die Trockenreifen gegen Nassreifen getauscht. Und der Regen kam tatsächlich. Die Strecke präsentierte sich am Sonntag in der Früh regennass und schwer beherrschbar. Entsprechend gnadenlos wurde das Fahrerfeld ausgesiebt. Für alle, die sich bis Mittag durchgekämpft hatten, sollte sich die Mühe allerdings gelohnt haben. Eine abtrocknende Strecke machten wieder schnellere Rundenzeiten möglich.
Im ersten Halbfinale Modified nach der Mittagspause entschied Michael Donovan mit fast einer Runde Vorsprung das Rennen vor Gene Genuit und Maximilian Hornig für sich. Bereits jetzt wurden wieder schnelle niedrige 18er Rundenzeiten gefahren. Im zweiten Halbfinale ging es enger zur Sache und Markus Feldmann konnte sich Platz 1 sichern, 4 Sekunden vor Marco Weigerding und weitere 14 Sekunden vor Michael Weiser. Die Strecke war nun wieder fast auf dem Gripniveau wie am Vortag und hohe 17er Zeiten waren möglich. Aber nicht nur an der Spitze wurde gekämpft, sondern es galt auch, sich den letzen Platz für den Einzug in das Finale zu sichern. Bis zur letzten Runde kämpften Kopf an Kopf Daniel Wurster, der Titelverteidiger von 2016 Günter Honert, Clark Wohlert und die einzige Frau im Fahrerfeld Emmanuelle Vanhaesendonck. Mit nur einer Sekunde Vorsprung sicherte sich Daniel Wurster schließlich den Einzug in das Finale Modified vor Günter Honert. Etwas deutlicher verliefen die Halbfinale der Standard Klasse. Kevin Schug konnte seinen bis dato starken Auftritt fortsetzen und sicherte sich die Pole vor Claus Denzel und Silvio Böhmichen.
Kevin Schug konnte sich die Pole im Finale Standard nach dem Start sichern und sollte die Führung bis zum Zieleinlauf souverän nicht mehr abgeben. Dahinter entbrannte insbesondere in der ersten Hälfte des Rennens harte, aber faire Kämpfe um Platz 2. Claus Denzel, Thomas Staab und Silvio Böhmichen wechselten sich jeweils ab. In der 37. Runde musste Thomas Staab wegen eines technischen Defekts in die Box, konnte dann weiter fahren, jedoch mit einer Minute Rückstand auf die Spitze. In die Spitzengruppe reihte sich nun auch Klaus Stumm ein, der eine fehlerfreie Fahrt zeigte und der erst an Silvio Böhmichen vorbei ging und wenige Runden vor Schluss auch an Claus Denzel. Somit siegte in der VG5TW Standard Kevin Schug vor Klaus Schumm und Claus Denzel.
Markus Feldmann führte das Feld in den Warmup Runden vor Marco Weigerding und Michael Weiser an. Kurz bevor das Feld sich zum Start begab, bekam Michael Weiser ein Problem und forderte sofort ein Timeout an. Das Problem konnte kurzfristig gelöst werden, er musste jedoch das Feld nun von der letzten Position aus starten. Nach dem Start konnten sich direkt Markus Feldmann und Marco Weigerding etwas von den Verfolgern absetzen und hatten schnell ihren Rhythmus gefunden. Hinter dem Spitzenduo gab es insbesondere in der Anfangsphase Kopf an Kopf Kämpfe um die jeweiligen Positionen. Wie auch in den Vorläufen und den jeweiligen Finalen schien Markus Feldmann die Runden wie ein präzises Uhrwerk zu absolvieren. Doch dann passierte es in Runde 36: Marco Weigerding war nur einen Wimpernschlag hinter Markus Feldmann, als dieser nach der langen Geraden die schnelle Linkskurve etwas zu eng nahm und durch den Curb ausgehoben wurde, sodass er kurz quer stand. Diese, in dem Rennen einmalige Möglichkeit, nutzte Marco Weigerding um innen vorbei zu gehen und in Führung zu gehen. Fortan folgte ein Zweikampf auf allerhöchstem Niveau. Die Zuschauer bekamen an der Strecke eine Demonstration des RC-Rennsports par excellence. Markus Feldmann blieb in einem Abstand unter einer Sekunde hinter seinem Kontrahenten zurück. Er lauerte Runde um Runde, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe an Marco Weigerding vorbei zu kommen, aber Marco blieb fehlerfrei. Das Ganze spitzte sich zu bis zur 84. Runde.
Kurz nach dem Fahrerstand in der 180° Kehre wollte es Markus Feldmann wissen und versuchte innen einen Angriff auf Marco Weiderging, der allerdings keinen Platz für einen Angriff gelassen hatte. Es kam, was kommen musste und Markus Feldmann tuschierte das linke hintere Heck von Marco Weigerding, der sich darauf unwiderruflich um die eigene Achse drehte. So hoch das Niveau der Zweikämpfe war, so hoch war auch die Fairness. Markus Feldmann hielt unmittelbar zurück, wartete bis Marco Weigerding wieder an ihm vorbei war und setzte sich sofort wieder an das Lexanheck von Marco Weigerding. Es waren jetzt nur noch wenige Minuten zu fahren und zudem kam, dass es wieder ganz leicht zu nieseln begonnen hatte, was den Grip auf der Strecke jedoch nicht negativ beeinflusste. Der Druck von Markus Feldmann wurde noch einmal erhöht und die Abstände beliefen sich nur noch um die 0,5 Sekunden. In der vorletzten Runde von 99 erfolgte dann der Showdown, als Markus Feldmann nach der langgezogenen Linkskurve vor der Zeitschleife die letze Chance nutzen wollte und nochmals versuchte innen durchzustechen. Es kam noch einmal zu einem Kontakt der beiden Kontrahenten, ohne dass jedoch einer von beiden aus der Spur geworfen wurde.
Marco Weigerding nutze jedoch diesen kurzen Moment, um drei Fahrzeuglängen zwischen ihm und Markus Feldmann zu bringen, fuhr mit einem Vorsprung von 0,71 Sekunden durchs Ziel und wurde Deutscher Meister Modified 2017. Nicht minder spannend verlief der Kampf hinter dem Spitzenduo. Michael Donovan und der von ganz hinten gestartete Michael Weiser lieferten sich einen Zweikampf, der dramatisch enden sollte. Während Michael Donovan im Zweikampf in Führung lag und in den Schlussrunden etwas mit dem Wagen zu kämpfen hatte, holte Michael Weiser Meter um Meter auf. Als bereits der Sieger des Finales Modified feststand, gab es einen Showdown der Extraklasse um Platz 3. Als Rolf Tannek vom MRT Rosenheim an der Ziellinie die Kontrahenten abwinken wollte, krachten diese praktisch zeitglich in die unmittelbar hinter der Ziellinie angrenzende Bande ein. Das Ergebnis war, dass Michael Donovan unglaubliche 0,016 Sekunden vor Michael Weiser nach 30:10.250 Minuten, 97 Runden und 26,4Km Fahrstrecke den 3. Platz eingefahren hat.
Es war ein durchweg gelungenes Wochenende mit einer sehr guten Organisation von Seiten des MRTs Rosenheim und einem unter dem Strich gnädigen Wettergott.
Ergebnis:
VG5TWST
- Kevin Schug
- Klaus Schumm
- Claus Denzel
- Silvio Böhmichen
- Thomas Staab
- Ralf Stommel
- Torsten Ricklefs
- Dietmar Zars
- Holger Stannek
- Holger Schnier
VG5TWMO
- Marco Weigerding
- Markus Feldmann
- Michael Donovan
- Michael Weiser
- Timo Nau
- Rene Genuit
- Tom Haacke
- Maximilian Hornig
- Tobias Brandlhuber
- Daniel Wurster
Deutscher Meister Standard 40+ Claus Denzel
Deutscher Meister Jugend = Deutscher Meister Kevin Schug
Deutscher Meister Modified 40+ Timo Nau
Deutscher Meister Modified Jugend Rene Genuit
Bildergalerie
Verein / Quelle: MRT-Rosenheim e.V.
Weitere Links
Bildergalerie – Deutsche Meisterschaft VG5F1 und FR VG6Truck + 1/8 GTS in Leipzig
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