Von der Masse abheben, dass ist für den Free Men Besitzer kein Problem. Dafür gibt es auf den Markt zahlreiche Karosserien, seinem Fahrzeug ein „neues Kleid“ zu verpassen. Als RTR-Version bekommt der Käufer das Fahrzeug nur mit der typisch schwarz-matte Karosserie geliefert, wodurch dem Individualisten, Hobbyfahrer, Modellbauer der eigene Wiedererkennungswert bei dem Fahrzeug fehlen wird. Wer dies ändern möchte, der kann sich aus dem großen Angebot an Karosserien die Passende heraussuchen. Diese gibt es aus ABS / Hartplastik und Lexan, welche zum Glück unlackiert sind. Daraus ergeben sich aus einer Karosserie mehrere Tausende von Farbvarianten und Looks, die ihr nach euren Wünschen gestalten könnt. Ob mit Spraydose, Airbrush, Pinsel oder mit Karosseriefolie, die Gestaltungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Wer sich selbst nicht traut, der kann auf „Karosserielackierer“ zurückgreifen, welche euer Wunschdesign umsetzen.
Nun zurück zu meinem Projekt. Ich bin nicht der „große Künstler“ und mit etwas mehr Geduld geht es noch besser, als mein Ergebnis. Ich wollte nicht nur eine Farbe nehmen, um euch zu zeigen, wie es mit mehreren Farben funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt, diese aufzubringen. Design, Look und Farbauswahl sind jedem selbst überlassen und Geschmackssache. Dem Einen gefällt es und der Andere findet es cool und super, so unterschiedlich zeigen sich die Karosserien der RC-Car Fahrer im Modellbau.
Der erste Schritt ist der Kauf der passenden Karosserie für euer Fahrzeug. Dazu könnt ihr selbst Nachmessen, wobei der Radstand und die Breite sehr entscheidend sind.
- Falscher Radstand = Radkästen stimmt nicht mit den Rädern überein
- falsche Breite = z.B. Radkästen sitzen nicht genau über den Rädern
Für den Free Men Besitzer gilt der 313 mm Radstand bei „out of the box“ seines Fahrzeuges. Also könnt ihr die Suche schon einschränken auf diesen Radstand, wobei unter „Optionalen Zubehör“ auf der Produktseite passende Karosserievorschläge mit Abbildungen angezeigt werden. Dies vereinfacht die Suche für den Anfang. Ansonsten einfach mal „googlen“ und suchen. U.a. von Pro-Line und Killerbody gibt es da eine große Auswahl.
Da ich keine Null-8-15 Karosserie wollte, habe ich mich für die Pro-Line 1946 Dodge Power Wagon entschieden. Bevor jetzt ein Aufschrei durch die Welt geht, die hat 312 mm Radstand und „das macht den Kohl nicht fett“. Der Milimeter lässt sich verschmerzen.
Was benötigt ihr noch:
- Lexanschere
- Farben
- Abklebeband / Liquid Mask
- Karosserielochbohrer
- Maker
- neue Karosseriehalter (abhängig von der Karosserie, z.Bsp: Reely)
- „Geduld“
Los gehts
Zuerst wird die Karosserie zugeschnitten, wobei bei den meisten Karosserien die Schnittkanten markiert sind. Die unausgeschnitte Karosserie solltet ihr soweit es geht auf das Fahrzeug setzen und schaun, ob es passt mit den Schnittkanten. Wenn diese nicht passt, einfach die Karosseriehalter demontieren, damit diese nicht stören. Habt ihr die überprüft, könnt ihr die Karosserie ausschneiden. Bei der Pro-Line 1946 Dodge Power Wagon handelt es sich um eine zweigeteilte Karosserie, was ihr beachten solltet bei eurer Karosserie. Jede Karosserie ist da anders und bei ABS-Karosserien sind der Zusammenbau und die Lackierung völlig anders (Schaut hier). Nach dem Ausschneiden die Fenster und Scheinwerfer nicht vergessen mit der beiliegenden Klebefolie zu bekleben, damit diese nach dem Lackieren schön „unbefleckt“ bleiben. Von außen ist die Karosserie übrigens durch eine Schutzfolie vor dem Sprühnebel geschützt. Erst zum Schluss wird diese entfernt.
Ein- oder Mehrfarbig! Farbe reinsprühen und fertig. Eventuell mehrere Schichten und zum Schluss noch „Deckweiß“ drüber, so einfach geht es bei einer einfarbigen Karosserie. Wer mehrere Farben verwenden möchte, der sollte sich einen Plan machen. Pauschal fängt man mit der dunkelsten Farbe an und dann weiter mit der jeweils helleren Farbe, damit eine helle Farbe nicht durch einen dunklen Farbton im Hintergrund „verdreckt“ wirkt.
Zum Abdecken der Flächen, die einen anderen Farbton bekommen sollen, kann man Malerkrepp, Klebefolie oder sowas wie Liquit Mask verwenden. Das Letztere habe ich genutzt und mit einem Pinsel in drei Schichten aufgebracht (zwischendurch trocknen lassen – auf Heizung z.B. legen oder mit Fön geht es schneller). Nun die Linien / Kanten mit einem Cutter- / Hobbymesser entlangschneiden (nicht zu tief in die Karosserie, nur die Schicht des Liquit Mask) und das überschüssige nun feste Luquit Mask entfernen. Je präziser ihr arbeitet, desto sauberer werden die „harten“ Trennlinien zwischen den Farben. Dagegen können Airbrusher die Übergänge noch besser und feiner lösen. Anstatt einer „harten“ Trennung zwischen den Farben, können die fließend inneinander verlaufen. Das sei am Rande erwähnt.
Nun kommt die erste Farbe auf die Karosserie, natürlich von Innen drauf gesprüht mit Spraydose. Der Farbton ist wie erwähnt Geschmackssache. Ihr habt die Qual der Wahl, hier nun mein Ergebnis nach dem die Farben in zwei Schichten aufgesprüht wurde. Wie oft ihr die Farbe einsprüht, ist abhängig wie gut diese deckt. Bitte nicht zu dick aufsprühen. Dünn aufsprühen, trocknen lassen, nochmal aufsprühen, trocknen lassen….bis die Farbe gedeckt hat.
Weiter geht es mit den Radkästen und den Scheinwerfern, welche ich mit schwarzer Farbe besprühte.
Als Nächstes folgten die Trittbretter, wie die Laderampe in silberner Optik und die zweifarbige Motorhaupe.
Es fehlt die Hochzeit des Führerhauses mit der Laderampe. Dafür die Löcher ins Führerhaus bohren und die beiden Teile miteinander verschrauben.
Irgendwas fehlt noch. Ja, was war es nochmal? Ach, die Scheinwerfer für vorne. Alternativ könnt ihr zu den originalen Lexanscheinwerfern im Zubehörhandel welche mit LED`s bekommen und eurer Karosserie das gewisse Etwas verleihen. Ich habe vorerst darauf verzichtet und die originalen Scheinwerfer festgeschraubt.
Zu guter Letzt fehlen die Karosserielöcher bzw. eine Befestigung für die Karosserie. Mittels Magnete würde dies funktionieren oder eben mit Karosserielöchern. Wer seine Karosserie schon lackiert hat, wird jetzt vor dem Problem stehen, wo müssen die Löchern hin. Diese hätte ich vorher bohren können, was durchaus ein guter Ansatz gewesen wäre. Nun kommt ein Tipp zur Anwendung.
Magnetic Body Post Marker, welche euch die genaue Position des Karosseriehalters unter der Karosserie durch einen Magneten anzeigen. Dazu wird ein passender Aufsatz auf den Karosseriehalter mit einer Karosserieklammer befestigt. Sind alle vier Aufsätze montiert, wird die Karosserie aufgesetzt, genau ausgerichtet und von oben die vier Magneten über den Aufsätze gelegt. Diese zentrieren sich selbst, sodass ihr mit einem Marker durch das Loch in dem Ring das Karosserieloch markieren könnt. Einfach, genial.
Eins fehlt noch. Die Karosserie sitzt hinten deutlich tiefer, sodass die langen originalen Karosseriehalter nicht passen. Daher ist es notwenig kürze Karosseriehalter zu kaufen, damit ihr die originalen Halter als Ersatz in eurer Werkzeugkiste liegen haben solltet. Vielleicht wollt ihr die originale Karosserie nochmal verwenden bzw. eine andere Karosserie mit einem hohen Heck einsetzen und genau dann werden die längeren Karosseriehalter notwendig sein.
Die Höhe der Karosserie noch einstellen und Fertig ist das Projekt „Neues Kleid für den Reely Free Men“.
Handel: Conrad Electronic SE
Weitere Links
Dem Original nahe – Reely RE-5557401 Umbausatz „Inversion of control“
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