Was für ein Ergebnis für Günter Honert in Bad Breisig bei der Deutschen Meisterschaft VG5TW. In seinem 20 zigsten Jahr im DMC konnte er sich den Deutschen Meistertitel mit seinem FG holen. Für ihn wurde der Einstieg mit seinen 34 Jahren im Jahr 1997 ein Kindheitstraum wahr. Seit dem setzt er auf seine Lieblingsfahrzeuge von FG und kommt von diesem schönen Hobby nicht mehr los.
Wir konnten ihm nach seinem Erfolg ein paar Fragen stellen.
Fangen wir am Anfang an.
Mikanews: Hallo Günther, stell dich doch bitte erstmal den Lesern vor, die noch nicht so viel von dir wissen?
Günter: Ich bin im Jahr 1963 geboren, seit 1999 im DMC und zwei Jahre zuvor habe ich mit dem RC-Car Sport begonnen. Als gelernter Gas- / Wasserinstallateur habe ich den Job gewechselt. Seit vielen Jahren bin ich im Verkauf der Hobbythek / Krefeld tätig. Der ein und andere Fahrer / Käufer wird mich von der Rennstrecke oder seiner Tätigkeit bei der Hobbythek / Krefeld kennen. Durch die jahrelangen Erfahrungen kann ich Interessenten / Kunden gut weiterhelfen. Mein Heimatverein ist der MCK-Dormagen. Der Reiz am RC-Car Sport ist die Technik und das Fahren auf der Rennstrecke. Rennsport im Kleinformat.
Mikanews: Wie und wann hast du den Weg in den RC-Car Sport gefunden? Kannst du mir einen Einblick über deinen Wertegang von Beginn bis heute geben? Was war dein erstes Fahrzeug?
Günter: Wie fast jeder Interessent, habe ich mir zusammen mit meinen Kindern ein Elektro Offroad Modell 1:10 gekauft. Das hat uns soviel Spass gemacht, dass wir uns 1 Jahr später ein Nitromodell zugelegt haben. Dann kam ein zweites Model und wir sind immer zu einem großen Parkplatz gefahren. Wir suchten eine weitere Herausforderung und sind 1998 nach Dormagen zur RC-Car Rennstrecke gefahren. Dort haben wir das erste Mal ein Großmodell gesehen und ich war sofort infiziert. Ein Jahr habe ich gespart, um mir 1999 ein gebrauchtes FG Modell zu kaufen. Dann ging es Schlag auf Schlag. Erst bin ich dem Verein begetreten und kurz darauf habe ich mein erstes Rennen im FG Cup bestritten. Platz 3 beim ersten Rennen, war schon nicht schlecht. Anfangs bin ich nur FG Cup gefahren und habe meine Kinder Patrick und Stefan mit dem Hobby angesteckt, die beide auch sehr erfolgreich waren. Toll war, dass meine Frau Claudia uns immer unterstützt und dabei war. Nach vielen FG Cup Gesamtsiegen begann ich ab 2003 die DM mitzufahren und wurde 2016 das erste mal deutscher Meister Tourenwagen. Weiterhin konnte ich auch mit einem FG Formel 2 mal den Deutscher Meistertitel einfahren.Nebenbei fahre ich immer noch den NRW Cup und versuche die anderen Fahrer zu unterstützen. International begann ich ab 2007 auch EM und WM zu fahren. Bei der letzten Euro in Frankreich konnte ich Platz 18 belegen.
Mikanews: Hast Du Dich speziell für die DM vorbereitet?
Günter: Nein, das habe ich nicht. Ich war zum offiziellen DM Warm up Training da. Nach der Wettervorhersage habe ich dann mein Regenauto vorbereitet.
Mikanews: Warst du das erste Mal in Bad Breisig?
Günter: Nein, nach MCK- Dormagen ist das meine zweite Heimstrecke.
Mikanews: Was sind die Schlüsselstellen in Bad Breisig auf deren Strecke? Wo lag die Herausforderung schnelle Zeiten fahren zu können?
Günter: Die Strecke ist einzigartig und schwieg. Um gute Zeiten zu fahren muss das Fahrzeug eine gute Traktion und ein sicheres Handling haben. Das richtige Verhältnis ist der Schlüssel zum Erfolg.
Mikanews: Warst Du überrascht, dass du das Rennen gewinnen konntest?
Günter: Ja, ich habe nicht damit gerechnet.
Mikanews: Der steinige Weg ins Finale und dann der Sieg. Spielte das regnerische Wetter dir eher in die Karten? Wo liegt der Unterschied beim Setup von der Trocken- zur Regenabstimmung? Was hast du gegen die Nässe getan? Mit Wet-Spray, „Luftballons“ die Elektronik geschützt?
Günter: Ja, das Regenwetter spielte mit da voll in die Karten. Nach Vorläufen im trockenen lag ich auf Platz 5. Ich war aber auf Regen vorbereitet, der war für Sonntag angesagt. Das Setup vom Regenauto ist etwas anders als beim Trockenfahrzeug. Die Dämpfer und der Stabi sind weicher abgestimmt, die Kupplung kommt früher, der Motor sanfter und der Sturz ist weniger. Die Elektronik wird durch eine Abdeckung geschützt. Innenkotflügel gegen das Spritzwasser werden unter die Karosse montiert und der Luftfilter bekommt einen Spritzschutz. Zuletzt werden noch Regenreifen mit Profil montiert.
Mikanews: Das Finale war sicher unter den gegebenen Bedingungen nicht einfach zu fahren. Wie hast Du Dich auf das Finale vorbereitet? Musstest du wegen der Reifenwahl lange überlegen Warst Du aufgeregt?
Günter: Normal bin ganz cool. Aber die Vorbereitung zum Finale verlief ein bisschen hektisch, da mein Motor nicht mehr anspringen wollte. Ich musste eine Auszeit nehmen und von hinten starten. Aber als ich nach dem Start merkte, dass mein Fahrzeug lief, war mein Puls wieder auf 60 runter.
Mikanews: Verlief das Finale für Dich nach Plan? Musstest du während des Laufes irgendwie die Strategie ändern? Ist „Lift and Coast“ wie in der Formel 1 ein Thema, also Spritsparen? Gibt uns einen kleinen Eindruck in deine Gedankenwelt?
Günter: Meine Strategie war so schnell wie möglich die Grenzen auszutesten und ohne Fehler nach vorne zu fahren. Wichtig ist die Konstanz, Sprit sparen brauchen wir im Regen nicht. Die letzten paar Minuten sind die Schlimmsten, wenn man in Führung liegt, jede Runde denkt man, hoffentlich geht nichts am Auto kaputt. Die letzten Sekunden werden herbei gesehnt , und dann nach der Zielflagge einfach nur Freude.
Mikanews: Welches Fahrzeug hast Du eingesetzt? Gibt es daran etwas zu beachten?
Günter: In den ersten beiden Vorläufen, die Nass waren, bin ich mit dem Regenauto FG Evo 2020 gestartet. Nachmittags hatten wir 2 Trockenläufe, die bin ich mit meinem FG Evo 2020.2 gefahren, da dieses Fahrzeug ein Trocken Setup hat.
Im Halbfinale und Finale bin ich mit meinem Regenauto FG Evo 2020 gefahren, da diese Läufe als Nassläufe angesetzt waren. Ich darf während eines Laufes nicht mehr auf das andere Fahrzeug wechseln. Also muss vorher genau geschaut werden, wie die Wetterverhältnisse sind.
Mikanews: Was macht den Reiz der Klasse VG5 für Dich aus?
Günter: 1) Der Motorsound. 2) Das Fahrbild und die Abstimmung ähneln einem echten Rennwagen.
Mikanews: Welche Technik hast du in deinem Fahrzeug eingesetzt und Tuning ?
Günter: Motor von Speedtec, Resorohr von Samba, Servos Bigscale y2007, Sender von Futaba 7PX, Karosse BMW Superstar.
Mikanews: Wie sieht bei dir eine Rennvorbereitung aus? Worauf sollte geachtet werden?
Günter: Das Einsatzfahrzeug wird vor dem Rennen zerlegt und gereinigt. Defekte Lager und Ritzel ersetzt und der Motor je nach Laufleistung mit neuem Kolbenring und Dichtungen ausgestattet.
Mikanews: Was sind deine nächsten Ziele?
Günter: Weiß ich noch nicht, aber in erster Linie Spaß am Hobby und das meine tolle Frau Claudia, die immer dabei ist, mich weiterhin begleitet und mein Hobby akzeptiert.
Mikanews: Du arbeitest derzeit in der Modellbaubranche. Für viele ein echter Traumjob. Wie sieht es bei Dir aus?
Günter: Mir macht das sehr viel Spaß. Mich freut es, wenn die Kunden, denen wir weiter helfen konnten, zufrieden sind und uns weiter empfehlen.
Mikanews: Vielen Dank für das Interview.
Günter: Gerne, und vielen Dank an alle die mich unterstützen haben, besonders meine Frau Claudia und vergesst nicht, den Spaß am Hobby durch zu viel Ehrgeiz zu verlieren. Macht euch immer wieder bewusst, auch wenn es mal nicht so gut läuft, warum ihr das Hobby RC Car fahren angefangen habt.
Dem Können wir uns anschließen. Lasst uns Spaß haben bei diesem Hobby.
Weitere Links
Deutsche Meisterschaft VG5F1 + VG6Truck 2018 in Leipzig – Die Bilder
#mikanews