Das Sommergewitter am Samstagabend tat dem zweiten Lauf zum diesjährigen Berlin Touring Masters beim TSV Mariendorf in der Osdorfer Straße keinen Abbruch. Im Vorfeld wurde die Werbetrommel für das zweiten Rennen gewirbelt. Der TSV Mariendorf war in Deutschland mit dem RC-Speedracer ein Verein, welcher auf seiner Strecke nach der Zwangspause durch das COVID-19 Virus, die ersten Rennen austrug. Diesmal waren die Auflagen etwas lockerer. MNS war nur auf dem Fahrerstand nötig (für Brillenträger nicht optimal, weil sie über eine beschlagene Brille klagten), ansonsten blieb es bei der Abstandsregel von 1,5 Metern im Fahrerlager und rundum. Dafür hatte der Verein extra die Fahrerlagerplätze für die Teilnehmer markiert, wie genauso auf dem Fahrerstand. Sehr vorbildlich, wie der Verein die Auflagen umsetzte und von den Teilnehmern während der Veranstaltung eingehalten wurden. Besonders beim Verlassen und Betreten des Fahrerstandes achteten die Fahrer selbst darauf, dass erst der Fahrerstand betreten wurde, als der letzte Fahrer der jeweiligen Gruppe diesen verließ. Danke, so sollte es sein.
Als am Sonntag, den 14.Juni 2020 der Rennleiter Matthias Behrend mit Philip Richter die Fahrerbesprechung durchführten, waren bereits 2 Stunden des freien Trainings zu Ende. Wieder erwarten war es trocken, nachdem am Samstagabend die Strecke gut unter Wasser stand.
Ein paar Wolken drohten zwar mit etwas Regen, jedoch blieb es den ganzen Renntag trocken und ab der Mittagspause heizte die Sonne mit ihren Strahlen den „Planeten“ mächtig auf.
Vor dem ersten Vorlauf mussten die Motoren und Reifen noch eingebaut und montiert werden. Diese wurden für Rookie und Tonisport 17,5 aus dem Motorpool genommen und bei den Reifen für die jeweilige Klasse, konnten die Fahrern neue Sätze erwerben und markieren lassen.
Auf der Strecke ging es nicht weniger „heiß“ zur Sache. Bereits von Beginn an wurde klar, dass es knapp beim Einzug ins Finale in Fun, 17,5 und 13,5 sein werden würde. Ein Problem mit der Computerstimme, die im zweiten Vorlauf „Fertig“ sagte, obwohl die Zeit nicht abgelaufen war, wäre fast das Zünglein um den Tagessieg gewesen. Dies traf vor allem die Klasse 13,5 Turn, bei der überraschend Joshua Winkler auf Startplatz 1 gefolgt von Andy Kühne und Niklas Hillig, der zuletzt beim Auftakt beim RC-Speedracern gewann. Gewischt war der Blick auf die Technik, wobei Fahrzeuge von Awesomatix und ARC dominierten. Xray und Schumacher waren u.a. noch am Start.
BTM 13,5 Sport: Bleiben wir gleich bei dieser Klasse. Mit dem Ende konnte niemand rechnen. Joshua Winkler konnte sein Pole-Position nicht nutzen. Kleinere Fehler in den entscheidenden Momenten, warfen ihn auf Platz 5 zurück. Henrik Heitsch fuhr unauffällig auf 4. Vor ihm gelang Julius Schäfer das Kunststück mit zwei zweiten Plätzen aufs Podium zu fahren. Speziell das letzte Finale lief in der letzten Minute zu seinen Gunsten, nachdem er gleich 3 Fahrer noch überholen konnte. Auf Platz 2 schaffte es Niklas Hillig, der das zweite Finale gewann. Übertroffen wurde er nur von Dennis Fadtke, der Lauf 1 und 3 von Startplatz 6 mit einer unglaublichen Konstanz gewann. Verdient hatte Dennis den Sieg allemal mit den tollen Zeiten.
Das B-Finale gewann Christian Wehrmann.
FWD: Diese Klasse wurde zum ersten Mal im Rahmen der BTM gefahren. Erstaunlich war, dass der ARC R11F mehr Anhänger findet. Einige Fahrer sind nach den guten Ergebnisse mit diesem Fahrzeug gewechselt und sind plötzlich schnell. Nach dem Aufschrei im letzten Jahr, als Awesomatix den FWD als Mittelmotor-Variante herausbrachte, war der ARC R11F mit dem Frontmotor ganz vorne dabei. Dies zeigte sich auch diesmal auf den ersten vier Plätzen. An seine gute Leistung in 13,5 Turn knüpfte Dennis Fadtke hier an, jedoch bekam er mit Henrik Heitsch einen starken Kontrahenten auf Startplatz 1 vor „die Nase“ gesetzt. Das erste Finale war Spannung pur. Runden lang klebte Dennis mit seinem ARC im Heck des ARC von Henrik Heitsch, aber fand er nach Rennmitte eine entscheidende Lücke zwei Kurven vor der Auffahrt zur Geraden. Henrik blieb dran und machte nun seinerseits Druck, bis er den Spieß umdrehte. Henrik gewann vor Dennis und Mirko Morgenstern, der sich mit Christian Wehrmann (sein erstes FWD Rennen) einen packenden Zweikampf um Platz 3 bis zum letzten Finale liefern sollte. An der Spitze war der „Drops“, wie man sagt, nach Finale 2 gelutscht. In der Startrunde verklemmte sich beim Zweikampf zwischen Henrik und Dennis die Karosserie von Dennis an den Hinterrädern und er hörte vorzeitig auf, nachdem er auf den letzten Platz zurückfiel. Im letzten Finale konnte Dennis seinen zweiten Platz mit einem Sieg verteidigen. Der Sieg ging an Henrik. Was wurde um Platz 3? Das war ein Kampf auf Messern Schneide zwischen Christian Wehrmann und Mirko Morgenstern. Das Christian nach einer RC-Pause nun so schnell Anschluss gefunden hatte, zeigt, dass er das Lenken nicht verlernt hat. Mit einem tollen Überholmanöver im letzten Finale behielt er die letzten Runden die Nerven. Platz 3 ging an ihn vor Mirko und Tom Bujara.
BTM Rookie: Diese Klasse ist den Einsteigern vorgesehen und wird immer gefahren, so Matthias Behrend. Kurzerhand hatte ich mein Patenkind genannt und ihn nicht zum ersten Mal mit zu Rennen mitgenommen. Ohne Training und zwei Monaten ohne RC-Car fahren, ging es recht gut. Man darf nicht vergessen, was Training und immer wieder Training bringen kann. Jasmin Donath hat genauso vor vielen Jahren angefangen und einige werden wissen, wie schnell sie geworden ist. Etwas mehr Rennerfahrung hatte Moritz Schmidt aus Dresden. Er war mit seinem Papa angereist und spulte souverän seine Runden ab. Moritz gewann vor Leif Walther. Fahrer Nummer drei kam leider nicht.
BTM Fun: 9 Teilnehmer mit ihren GT`s und Trucks gingen an den Start. Davor fuhren die besten Fünf den Sieg im A-Finale unter sich aus. Im B-Finale war es Helmut Guthier vom 1.MRC, der als Sieger hervorging. Im A-Finale sah es auf den ersten Blick nach einem sicheren Sieg für Robin Raabgrund vor Marius Zierold und Andreas Pfaff aus, jedoch wechselten die Positionen in den drei Finale während der 7 Minuten Fahrzeit mehrmals. Schlussendlich fand Robin gegen Rennende seine Pace, die ihm den Sieg bescherde.
BTM Tonisport 17,5 Turn: Sieg weggeschnappt? Eigentlich hätte ich noch in der Klasse mitfahren können, aber da war Philip schneller. Leider wären viel mehr Teilnehmer an diesem Wochenende möglich gewesen, aber auch diese Klasse traf die Beschränkung auf eine maximale Starterzahl. War es in Bernau auf der schnellen Strecke recht eng, zog sich hier das Fahrerfeld etwas weiter auseinander. Die Strecke beim TSV-Mariendorf hat mehr Kurven und durch den gestrigen Regen, war der Griff etwas weniger wie sonst. Eine gute Abstimmung war gefragt. Wie schnell sich das Blatt wenden kann, zeigte sich schon in den anderen Klassen. Man einer bekam da Probleme an die Zeiten von den Vorläufen anzuknüpfen. Lag es an den gestiegen Temperaturen? Erst einmal vorbei, war er nicht mehr zu bremsen. Gemeint ist Philip Richter vom TSV-Mariendorf. Die Chronologie war in fast allen drei Finals die Gleiche. Philip war schnell, aber lag nur auf 2 und wurde ausgebremst von Nummer 1. Als er vorbei war, konnte er jeweils jeden der drei Finalläufe sicher gewinnen. Auf zwei folgte Norbert Rosenhahn, Sebastian Rosenhahn und Leon Durre, der diesmal besser als in Bernau unterwegs war. Siegreich im B-Finale war Andreas Schütt vor Stefan Schwarzenstein.
Vielen Dank an den TSV um den Rennleiter Matthias Behrend, der gleichzeitig die Zeitnahme übernahm. Ein Dank an Sebastian Müller in der TA, Philip Richter und alle die im Vorfeld und beim Rennen mit anpackten. Es war ein tolles Rennen gewesen. Der TSV machte es trotz der Einschränkungen möglich, dass wir unser Hobby ausüben können.
Wie geht es weiter? Am 12.07.2020 bei den Burning Wheels: Ausschreibung: AusschreibungBTM2020_Lauf5.pdf
Zur Rennserie: Berlin Touring Masters