Viele RC-Car-Fahrer haben schon geschafft. Eine kleine Unaufmerksamkeit oder ein unvorhersehbares Ereignis im Rennbetrieb und schon ist der geliebte PT kaputt. Ein Kabelbruch oder das Kabel gar ganz entzweit muss aber kein Todesurteil sein.
Was tun? In der Bastelecke lieblos verstauben lassen muss man ihn nicht. Wir zeigen euch einen Weg, dem PT zu weiteren Einsätzen an der Rennstrecke zu verhelfen.
Der treue Renngefährte bekommt durch die Idee von Steve Jäger, der selbst ein ambitionierter RC-Racer ist, eine neue Chance.
In Kooperation mit Bertram Langermann hat er ein Gehäuse zum Austausch und Wiederaufbau entworfen. Ein moderner 3D Drucker hilft den beiden bei der Realisierung.
Das Gehäuse kann man in 16 verschiedenen Farben unter Jaeger.rc.parts@gmail.com ordern.
Kostenpunkt dür das Gehäuse sind 4 € (exklusive Versand) und bei Interesse kann die Reparatur für 20€ (inklusive Gehäuse) direkt von Steve Jäger übernommen werden.
In Relation zum Preis bei einem Neukauf ist dies eine gute und günstige Alternative. Das Gehäuse hat eine Wandstärke von 1mm und ist z.B. in weiß, schwarz, blau, rot und gelb verfügbar. Rot, schwarz und weiß sind dabei die Standardfarben. Andere Farbwünsche kann man unter der angegebenen Adresse individuell absprechen.
Die Reparatur für RC3 und RC4 Transponder ist eventuelle auch möglich. Einfach an Steve Jäger wenden und nachfragen. Eine Beratung kostet nichts!
Nachfolgend schildern wir die Reparaturprozedur.
Step 1: Die alte PT-Nummer wird für den Notfall notiert und der Transponder „entkleidet“. Der Vorbesitzer dieses Transponders hatte bereits selbst Anlötversuche uternommen. Deswegen sieht dieser „Patient“ sehr mitgenommen aus. Am Ende der „Operation“ wird sich das geändert haben.
Step 2: Mit einem scharfen Fräser werden bei niedriger Drehzahl die Kabel freigelegt. Zu beachten ist die Unversehrtheit der Kabel. Warum? Das zeigt sich später.
Bei diesem Schritt sollte man viel Geduld haben.
Viele kleine Bauteile kommen zum Vorschein und diese mögen den Kontakt mit dem Fräser nicht.
Step 3: Nun kommt ein feiner 1mm Fräser zum Einsatz. Die komplette Freilegung der Kabel steht auf dem „OP-Plan“. Im Bereich der Lötstellen sind einige Bauteile im Weg. Daher hier mit noch mehr Vorsicht arbeiten. Der Lötstellenbereich muss großzügig geöffnet werden und auch die Lötfahnen sollten nicht vergessen werden.
Wenn die Kabel noch intakt sind, kann man diese dann schön herausnehmen, da sie nicht verklebt sind. Das Ablöten geht so einfacher. Den Lötkolben nicht zu lange auf dem Lötpunkt lassen. Gutes Lötmaterial ist also wichtig. Ein Chirurg achtet ja auch auf ordentliches (steriles, scharfes, etc. ) OP-Besteck, oder? 😉
Step 4: Das neue Kleid für den Transponder wird bereitgelegt. . Ein schöner Blauton wurde gewählt. Es muss ja nicht immer das „Allerwelts-Transponder-Rot“ sein. Nun geht es an den Zusammenbau mit dem neuen Gehäuse. VOR dem Anlöten muss das Kabel durch das Loch gezogen werden. Auf die richtige Polarität ist natürlich ganz genau zu achten. Sicherheitshalber wird nach dem Lötvorgang kontrolliert, ob nicht etwas Zinn verlaufen ist und sich + & – nicht berühren. Um erneutem Kabelbruch vorzubeugen, setzt man noch ein kleines Stück Schrumpfschlauch darüber.
Step 5: Eine schnelle Funktionsprüfung vor dem Einkleben.
„Ob es wirklich richtig geht, seht ihr, wenn das Licht angeht!“ – so oder so ähnlich lautete doch der Spruch einer Kinder-Quiz-Sendung. Die Seite mit dem Licht sollte nach oben zeigen. Zum Verkleben kann jeder nicht leitende leicht dickflüssiger Kleber oder Ähnliches (z.B. UHU Kontakt, Shoegoo) genutzt werden. Das füllt kleine Zwischenräume gut aus und hat zusätzlich dämpfende Eigenschaften.
Step 6: Der Deckel wird vorbereitet. Die Position der LED wird ermittelt und ein ca. 2mm großes Loch an dieser Stelle gebohrt. Anschließend wird der Deckel einfach fest geklebt. Vorzugsweise wieder mit UHU oder Shoegoo. Ein weiterer Vorteil dieser beiden Produkte ist die Möglichkeit, diese wieder lösen zu können.
Step 7: Theoretisch ist hier Schluss und der PT kann wieder eingebaut werden. Dann zum Step 8 gehen!
Wer möchte, kann noch die PT-Nr. eingravieren. Das sieht je nach Können schön oder weniger schön aus. Entscheidet selbst, ob ihr diesen Schritt machen wollt. Der Deckel ist 1,5mm dick und es sollte daher keinen Durchbruch geben.
Schreibt eure PT-Nr. auf den Deckel und nutzt ruhig die ganze Fläche. Etwas Tesa darüber kleben und nun zieht ihr mit einem feinen Fräser ganz sauber die Zahlen noch nach. Wenn ihr die Zahlen nachgearbeitet habt, nehmt den Klebeschtreifen ab. Mit etwas Farbe , z.B. Tamiya Schwarz, könnt ihr die Lesbarkeit verbessern.
Step 8: Einbau vom PT und sich an den gemessenen schnellen Rundenzeiten erfreuen! 🙂
