Interview mit Awesomatix-Teammanager Max Mächler

Max Mächler ist ein junger RC-Fahrer mit viel Erfahrung. Trotz seines Alters hat er schon eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe als Teammanager. Bei uns redet er über seine Aufgaben, den Spagat zwischen Beruf, Berufung und der großen Leidenschaft RC-Car-Racing.


mikanews: Hallo Max, Glückwunsch nochmal zum Gewinn der Stock-Klasse beim LRP Superlauf beim SLR Ingolstadt. Ein knapper Sieg mit spektakulärem Ende im dritten Finale.


Max: Hi Mikanews,
Vielen Dank für die Glückwünsche, es war durchaus ein Rennen mit super spannenden Finalen. Die Konkurrenz war sehr stark an diesem Wochenende, doch mein Awesomatix lief vom ersten Akku an super und ich selbst habe die Bahn auch ganz gut getroffen 😉 .
Gesamt gesehen war mein ganzes Team sehr stark unterwegs und sind von Position 1-2-3-6-8 in die Finale gegangen. Am Ende hatte es leider nicht ganz geklappt mit dem kompletten „Awesomatix Podium“.
Jedoch denke ich,dass wir zusammen als Team eine beachtliche Leistung gezeigt haben !

maxmächler (9)
Max sein letzter Triumph war der Superlauf der LRP-HPI-Challenge beim SLR Ingolstadt.

mikanews:  Erkläre uns bitte die Person Max Mächler. Wie alt bist du?  Was machst du beruflich? Was sind weitere Hobbys von dir?


Max: Ich bin 21 Jahre jung, habe vor 2 Jahren meine Ausbildung zum „KFZ-Mechatroniker Fachrichtung Kommunikationstechnik“ abgeschlossen und arbeite seither in der Werkstatt.
Mein erstes RC Car habe ich mit ca. 5-6 Jahren bekommen. Es war ein Tamiya Fighter Buggy, welchen ich immer noch besitze. Seither hat mich der Virus nicht mehr losgelassen.
Viel Zeit für Hobbys neben RC Car bleibt bei mir aktuell nicht, aber generell verbringe ich gerne viel Zeit mit unserem Hund oder kümmere mich um mein 1:1 Auto.

maxmächler (12)


mikanews: Du gewinnst Rennen in vielen Ländern.  Was ist dein Geheimnis? Du musst dich ja immer an neue Strecken und deren Verhältnisse anpassen, wie z.B. beim
LHC-Superlauf, Charity Race 2015 in Scandiano/ Italien, russian touring masters in Russland, ICC in England oder GP3F Longwy in Frankreich.


Max: Ein richtiges Geheimnis habe ich nicht, jedoch ist Training sehr wichtig für mich.
Ich versuche so oft es geht Trainieren und Testen zu gehen. Jede Runde, die man mit seinem Auto dreht, schafft mehr Vertrauen in das Material und man sammelt immer mehr Erfahrung in Sachen Fahrverhalten und Setup. Und wie jeder weiß, kann man Erfahrung nicht kaufen, sondern muss sie sammeln.
Des Weiteren ist ein perfekt und sauber gebautes Auto enorm wichtig, um maximale Performance abrufen zu können. Früher hatte ich das immer ein wenig vernachlässigt, doch Marcel Geiger hat mir gezeigt und immer wieder gepredigt, wie wichtig dies doch ist. Und man muss sagen, er hat vollkommen Recht 😉
Jedoch ist dies alles nur möglich durch die Unterstützung meines Vaters.
Er steht mir immer mit Rat und Tat zur Seite und kommt auch selbst immer gerne mit auf Rennen, wenn es zeitlich möglich ist.

maxmächler (5)
Viele erfolgreiche Rennen hat Max mittlerweile auch außerhalb von Deutschland absolviert. Hier war er beim Rennen in Scandiano.

mikanews:  Du bist ja nicht nur der Stockspezialist im Awesomatix Team, du nimmst die Teammanager-Position ein. Erkläre uns bitte, was macht man da genau?


Max: Als Teammanager habe ich hauptsächlich die Aufgabe, mich um die Bildung/Gestaltung eines erfolgreichen und gut zusammenarbeitenden Team zu kümmern.
Dies beinhaltet viele verschiedene Aufgaben, wie z.B. Teamfahrer finden und in unser Team zu integrieren, junge Talente suchen und zu fördern, unsere Fahrer stetig über neue Projekte und Teile auf dem Laufenden halten, Sitzpläne für große Veranstaltungen erstellen sowie viele weitere Tätigkeiten im Hintergrund des Teams, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Zusätzlich bin ich zentraler Ansprechpartner für jeden Awesomatix Fahrer, sammle auch alle Ideen und Informationen von deren Tests und Rennergebnisse und gebe diese dann gebündelt an Oleg Babich weiter.


mikanews: Seit wann bist du Teammanager? Was war bisher deine größte Errungenschaft in dieser Position?


Max: Die Position des TM’s bei Awesomatix habe ich nun seit ca. 1 ½ Jahren. Als größte Errungenschaft würde ich das gesamte Team ansehen, das ich in dieser Zeit aufgebaut habe. Es macht einfach ein Riesenspaß mit allen Teammitgliedern auf den Rennen eine schöne Zeit zu verbringen und die Zusammenhalt ist bei uns auch unbeschreiblich.
Bei uns wird an den Rennen immer viel gelacht und herumgealbert, auch wenn es mal nicht so perfekt läuft. Des Weiteren gibt es in unserem Team keine Geheimnisse untereinander wie dies bei vielen anderen Teams oftmals der Fall ist, nur wenn alle zusammen an einem Strang ziehen, kann man erfolgreich sein.
Das Ergebnis von diesem „Teamwork“ konnte man beim ETS in Mülheim-Kärlich sehen. Wir hatten 4 Autos in der Stock-Klasse im A-Finale und konnten sogar zwei auf dem Podium platzieren mit dem Gesamtsieg von Tony Streit und einem dritten Platz von Bernhard Bopp. Ebenso hatten wir mit Viljami Kutvonen einen Awesomatix Fahrer im A-Finale der Modified Klasse. Dies ist gesamt gesehen doch ein beachtliches Ergebnis, wenn man bedenkt wie „klein“ die Firma Awesomatix im Gegensatz zu den anderen RC Car Firmen ist.

maxmächler (7)
Das Awesomatix-Team mit Konstrukteur Oleg Babich (oben links) beim ETS in Mülheim-Kärlich.

mikanews: Gibt es im Team ein Basissetup mit dem ihr immer startet?  Evtl. eins für Asphalt/ Teppich und die gängigsten Reifentypen ( Vtec CPX V2 / Volante )?
Würdest du uns dieses verraten?  Die Awesomatix-Fahrer unter unseren Lesern sind sicher sehr froh darüber.


Max: Ja, für Teppich haben wir ein Grundsetup, mit dem wir so gut wie immer starten.
Dieses verwenden wir sowohl für Volante wie auch CPX Reifen. Bisher hat es immer sehr gut funktioniert, egal ob auf ETS-Teppich oder anderen.
Zu finden ist dieses Setup auf awesomatix.info
( http://awesomatix.info/wp-content/uploads/2015/02/A800A_BasicCarpet.pdf ).
Für Asphalt haben wir bisher noch kein richtiges Grundsetup, aber die Outdoor-Saison steht ja unmittelbar bevor und ein Basis-Asphalt-Setup wird nicht lange auf sich warten lassen.


mikanews:  Wo kann man noch neue Infos für die Awesomatix-Tourenwagen einholen ?


Max: Infos kann man am besten auf unserer Internetseite www.awesomatix.info finden.
Dort findet man immer alle aktuellen Setups sowie viele hilfreiche Tipps rund um den Awesomatix.
Ebenso kann man Rennberichte und Infos auf der offiziellen Awesomatix Facebookpage www.facebook.com/awesomatixRC/ finden.
Des Weiteren stehe ich persönlich immer für jeglichen Fragen bereit. Diese kann man mir am besten an meine Email senden: Max@Awesomatix.com


mikanews:  Wie groß ist das Awesomatix-Team mittlerweile ( in Deutschland,  Europa und der Welt)?


Max: Das Team ist in letzter Zeit sehr gewachsen ,jedoch ist es schwer für mich genaue Zahlen für das weltweite Team zu nennen. Den z.B. in USA und in China haben wir noch einige Fahrer, die aber unter Support der dortigen Distributoren stehen.
Ich bin ja hauptsächlich für Europa zuständig, kümmere mich aber auch teilweise um Fahrer außerhalb der EU wie z.B. Atsushi Hara, der unser Auto am TITC 2016 einsetzte.
Jedoch würde ich sagen, dass das Team eine ungefähre Größe von ca. 52 Mann hat.
In Europa haben wir 32 Team-/Supported Driver, wovon 15 aus Deutschland kommen.

maxmächler (10)
Der mehrfache IFMAR-Weltmeister und absolute RC-Car-Legende Atsushi Hara setzte beim TITC 2016 einen Awesomatix A800A ein. Oleg Babich stand ihm zur Seite und beide Seiten gaben sich gegenseitig Inspiration. Diese Konstellation ist die Frucht der Arbeit von Max Mächler.

mikanews:  Mit wem stehst du am meisten in Kontakt?


Max: Den meisten Kontakt habe ich sicherlich direkt mit Oleg Babich, dem Mann hinter Awesomatix. Wir schreiben fast täglich über neue Ideen oder andere wichtige Themen. Des Weiteren habe ich immer sehr viel Kontakt mit Marcel Geiger, dies kommt daher da wir so gut wie immer zusammen testen und auch zusammen auf Rennen fahren.
Ich habe aber auch immer regelmäßig Kontakt zu all meinen anderen Teammitgliedern in Form von Test- und Rennberichten, auf die ich sehr großen Wert lege. Denn nur durch einen funktionierenden Informationsaustausch kann man mögliche Probleme erkennen und an diesem Punkt arbeiten, um in der Zukunft stärker aufgestellt zu sein.


mikanews: Wie lange braucht Ihr  im Team bis Ideen in reale Teile umgesetzt werden? Wie lange braucht ein Teil vom Prototyp zum offiziell erhältlichen Teil?
Ihr habt ja viele Teile,  die man zusätzlich kaufen kann.


 Max: Die Zeit hängt immer von der Anzahl und der Komplexität der Teile ab. Jedoch kann man sagen, dass unsere Ideen meist innerhalb von 4 Wochen (mal länger, mal kürzer) in Testteile umgesetzt werden.
Wenn diese Teile/Ideen dann auf der Strecke einen guten Job machen und sich beweisen, gibt es das „Okay“ für die offizielle Produktion. Diese Produkte sind dann meist 4-6 Wochen später offiziell erhältlich.


mikanews: Neben der Tätigkeit als Teammanager bist du noch Eigner von MMP , einer Firma für Setupteile und nützliche Sachen am Schraubertisch. Seit wann machst du das?  Wann kam die Idee dazu?  Was bedeutet der Name Mad Max? Wo ist der Ursprung?


Max: MMP (Mad Max Products) ist keine Firma. Es ist mehr eine Freizeitbeschäftigung von mir.
Als ich damals meinen ersten Awesomatix A700L zusammenbaute, fiel mir auf, dass es keine richtige oder gute Möglichkeit gab, den Nachlauf sauber einzustellen. Daraufhin machte ich mir ein paar Gedanken und habe dann die MMP Tools entworfen.
Außerdem habe ich noch eine Glasplatte gefertigt, um das Auto nach einem Crash vom Tweak zu befreien sowie eine Ablageschale mit Magneten zum Ablegen von Schrauben und weiteren Kleinteilen auf dem Schraubertisch. All diese Sachen existieren aber nur in sehr geringer Stückzahl und sind auch meist nur im Besitz von engen Freunden.
Den Spitznamen „Mad Max“ habe ich schon seit sehr sehr langer Zeit. Wie genau ich zu diesem Namen gekommen bin, kann ich gar nicht mehr genau sagen ,jedoch ist er nicht unpassend ,denn „verrückt“ sind wir RC-Car-Fahrer ja alle ein wenig. 😉 .

maxmächler (13)
Mad Max – der prägende Spitzname von Max Mächler

mikanews: Vielen Dank für das Gespräch. Welches Rennen steht als nächstes an?


Max: Sehr gerne! Das nächste große Rennen wird das ETS Rnd.4 in Riccione Italien sein, auf einer der schönsten Asphaltbahnen überhaupt.
Danach geht es dann weiter zum ETS in Luxemburg ,gefolgt von der EM in der Hudy Arena und dem ETS Finale.


mikanews: Viel Spaß dir und dem Team dort und bis bald.


Max: Danke. Den werden wir wie immer haben!

weitere interessante Berichte zum Awesomatix und dem Team:

Interview mit Freddy Südhoff – Zurück bei Awesomatix

Interview mit dem ETS-Sieger Tony Streit (Awesomatix A800A)

Thimo Weissbauer wechselt zu Awesomatix

Marcel Geiger spricht mit uns über den Awesomatix A800

Awesomatix A800 & A800A ab sofort lieferbar