Interview mit Sven Rodewald – Neuer Europameister OR6 Short Course

Wir sind EUROPAMEISTER! Ja, Sven Rodewald hat in Frankreich, dem Austragungsland der diesjährigen Europameisterschaft im Fußball und der EFRA EURO 2016 OR6, den Titel 2016 in der Klasse Short Course mit seinem MCD W5 XL nach Deutschland geholt. Nach seinem Titelgewinn stand er uns Rede und Antwort. Ihr könnt nun mehr über Sven, den Anfängen bis zu seinem Titelgewinn erfahren.

Sven Rodewald
Sven Rodewald mit seinem MCD W5 XL auf der EFRA EM 2016 in Frankreich. Die Karosserie wird er zum Andenken behalten.

Mikanews: Hallo Sven, erst mal herzlichen Glückwunsch zu Sieg der Europameisterschaft OR6 Short Course. Bitte stelle dich kurz unseren Lesern vor?


Sven: Hallo Mikanews, Vielen lieben Dank.

Zu meiner Person: Ich bin 15 Jahre alt und gehe noch zur Schule ( 10.Klasse ). Mein Heimatverein ist der Mini Car Club Leinfelden Echterdingen ( MCCLE ) und RC-Car fahre ich seit ca. 2011/2012. Seinerseits habe ich mit einem 1:8 Buggy und Truggy von Hotbodies begonnen.


Mikanews: War Frankreich deine erste Teilnahme an einer Europameisterschaft? Welche Eindrücke werden für dich nach dieser Europameisterschaft in Frankreich zurückbleiben? Habt ihr im Team den Erfolg noch gefeiert, vielleicht mit einem „Siegerbierchen“?


Sven: Dies war bereits meine vierte Euro. Die Euro in Frankreich war perfekt organisiert und fand auf einem riesigem Gelände statt. Die Anlage besteht aus mehreren unterschiedlichen Strecken, unter anderem eine 1:5 Onroad Strecke, eine 1:8 bzw 1:10 Offroad Strecke sowie ein Motoballplatz und ein See für Modellboote. Das war schon sehr beeindruckend.

Natürlich wurde gefeiert 🙂 , vor allem aber auch da MCD beide Titel, 4WD und Short Course geholt hat. Siegerbierchen blieb bei mir aus 😉


Mikanews: Bekommt dein Siegerfahrzeug ein Ehrenplatz zu Hause?


Sven: Eigentlich nicht;) Denke wir werden das Siegerfahrzeug veräußern. Karo behalte ich aber als Andenken.


Mikanews: Wie wichtig war die Teamarbeit bei der Euro gewesen? Fahrt ihr im Training unterschiedliche Setups, um das „Optimale“ zu finden und übernehmt es dann?


Sven: Wir probieren im Team viel und tauschen uns regelmäßig aus. Natürlich ist das Ganze auch immer etwas vom eigenen Fahrstil abhängig. Deshalb ist „das Optimale“ für den einen nicht unbedingt „das Optimale“ für den Anderen.


Mikanews: Die Streckenverhältnisse bei der EM wurden von Lauf zu Lauf immer schlechter. Man hat auf den Bildern die ausgefahrene Strecke gesehen. Habt ihr am Setup über die Tage was ändern und anpassen müssen? Hast du Dir vor dem Finale die Strecke nochmal angesehen oder einfach im Rennen dir eine passende Fahrlinie gesucht?


Sven: Ein gewisses „gutes“ Grundsetup hatten wir bereits in den Vorläufen. Hier und da wurden noch die Dämpferöle angepasst. Ich hatte mir die Strecke noch mit einem Teamkollegen angesehen, darüber hinaus beobachtete ich die anderen Läufe, die vor mir dran waren. Dennoch blieb es nicht aus, dass ich mir eine eigene Linie suchen musste.


Mikanews: Die meisten Fahrer steigen in Elektro und mit „kleineren“ Fahrzeugen in den RC-Car Sport ein. Wie kommt es, dass Du bei den Großmodellen gelandet bist? Was reizt dich daran? Hast Du es vorher mit kleineren Fahrzeugen probiert?


Sven: Wie schon geschrieben hatte ich meine Anfänge mit den 1:8 Modellen, wenn auch nicht lange. Da unser Verein auch sehr Großmodell“lastig“ ist, ergab sich das vor allem durch den sehr guten Zusammenhalt und der tollen Unterstützung. Der besondere Reiz am Großmodell gibt es für mich nicht. Ich habe einfach Spaß am RC-Car fahren und das eigentlich in jedem Maßstab. Dennoch haben ich im Großmodell viele neue Freunde gefunden und die meiste Unterstützung erfahren.


Mikanews: Was war dein erstes Fahrzeug und wie ging es weiter?


Sven: Wie schon erwähnt, waren damals meine ersten Fahrzeuge 1:8 Modelle von Hotbodies. Mein erstes Großmodell schließlich dann ein MCD V4, dem folgte ein MCD RR5 und anschließend der Short Course Truck von MCD, der MCD W5 XL. Wie du bemerken wirst haben wir eine gewisse Verbundenheit zu MCD. Zwischenzeitlich kam als Großmodell noch ein Hörmann HT3 V3 2WD Fahrzeug dazu, welches ich von Martin Hörmann zur Verfügung gestellt bekam. Außerdem hatte ich zwischendurch noch 1:8 Buggys von Mugen den MBX6R und MBX7. Die ich aber nicht mehr habe. Ebenso auch noch 1:10 Buggys von Xray, den Xray XB2 Carpet und den XB4 2016, die ich auch wieder diesen Winter auf verschiedenen Rennen bewege.

Die zwei MCDs, mit denen Sven bei der Euro an den Start ging


Mikanews: Welches Fahrzeug hast du eingesetzt? Welche Tuningteile verwendest Du in deinem Fahrzeug?


Sven: Beim Buggy handelt es sich um den MCD RR5 Ultimate in der Team Factory Ausstattung. Sprich zusätzlich zum Baukasten kamen ALU Diffkästen hinten und vorne, spezielle progressive Dämpfer, Alu Kugelköpfe für die oberen Querlenker, Overdrive auf der Vorderachse und ein Alu-Servosaver Oberteil zum Einsatz.

Beim ShortCourse Truck handelt es sich um den MCD W5 MAX. Das Auto basiert auf dem MCD RR5 Ultimate. Unterschied ist hier, z.B. das lange Chassis, sowie kurze Dämpfer an der Hinterachse und Spurverbreiterungen an der Vorder- und Hinterachse. Ansonsten ähnlich den Tuningteilen wie im Buggy.


Mikanews: Du fährst in den Wintermonaten zur Überbrückung  1/10. Die großen Fahrzeuge wirken von außen gesehen im Gegensatz zu 1/10 „eher träge und schwerfällig“. Wie passt das zusammen? Ist es eine große Umstellung bzw. Unterschied aus deiner Sicht?


Sven: Ein Unterschied ist es definitiv. Wie Du schon erwähnt hast, ist ein Großmodell träger als ein 1:10 Fahrzeug. Umstellen muss man sich natürlich. Ich habe damit aber keine Probleme. Der 1:10 ist natürlich deutlich agiler und erfordert deutlich mehr Feingefühl an der Funke.


Mikanews: Du hast uns verraten im nächsten Jahr 1/8 Offroad fahren zu wollen. Bist Du solch ein Modell schon gefahren? Was reizt dich daran und wie konkret sind die Pläne?


Sven: Ich hatte bereits dieses Jahr das Vergnügen an einem 1:8 Rennen in der Schweiz teilzunehmen. Die Fa. Graupner ( Mario Hesse ) hatte es mir möglich gemacht den Graupner Soar 998 zu testen. Der Reiz am 1:8 ist, dass die Leistungsdichte deutlich höher ist und ich mich gerne auch in anderen Maßstäben ausprobieren und messen will. Priorität liegt aber weiterhin an dem Großmodellen der Fa. MCD, die mich seit Jahren unterstützen. Dieses in mich gesetzte Vertrauen will ich auch zurück geben


Mikanews: Wie sieht deine Vorbereitung für ein Rennen aus? Zerlegst Du dein Fahrzeug bzw. wird nur alles gecheckt?


Sven: Den Buggy hatten wir (mein Vater und ich) vor der Euro komplett zerlegt, gereinigt und gewartet. Diesen Aufwand betreiben wir nicht vor jedem Rennen. Grundsätzlich wird aber gereinigt und alles gecheckt.


Mikanews: Wenn am Wochenende mal kein Rennen ist. Trainierst Du oder nutzt du die freie Zeit mit Freunden?


Sven: Da wir in der Regel alle 2-3 Wochen auf einem Rennen sind, nutze ich die übrige Zeit mit meinen Freunden. Da mir auch sehr wichtig ist, meine Freundschaften zu pflegen. Außerdem tut es auch mal gut was anderes als RC Car fahren zu machen 😉


Mikanews: Was sind deine Ziele für die nächste Zeit?


Sven: An erster Stelle steht für mich, dass ich die Schule erfolgreich beende. Im RC Car Sport strebe ich den Gewinn der Deutschen Meisterschaft und den Europameistertitel OR6 4WD Buggy an.


Mikanews: Wenn du deine Startnummer am Fahrzeug selbst wählen könntest. Welche wäre das und warum?


Sven: Meine Lieblingstartnummer wäre die 7. Ich kann Dir gar nicht genau sagen warum. Auch als ich noch Fußball gespielt habe, war das Trikot mit der 7 immer mein Lieblingstrikot. Dies hat sich einfach so eingeprägt.

2016_03_19_Midlandrace_RCBC ERFURT_21
Beim 9.MIDLANDRACE BEIM 1.RCBC ERFURT siegte Sven in OR6 4WD.

Mikanews: Hast Du ein RC-Car Idol, welchen Du mal treffen würdest?


Sven: Ty Tessman.


Mikanews: Lieblingsessen?


Sven: Spaghetti


Mikanews: Lieblingsstadt?


Sven: München und Köln


Mikanews: Lieblingsstrecke?


Sven: Fehring/Österreich


Mikanews: Wir wünschen Dir viel Erfolg für die nächsten Rennen und die Zukunft. Vielen Dank.


Sven: Vielen Dank. Hoffe Ihr konntet einen kleinen Einblick zu meiner Person bekommen. Für euch wünsche ich mir ebenfalls alles Gute für die Zukunft. Macht bitte weiter so in eurer Berichterstattung.

Ich möchte mich noch bei meinen Sponsoren bedanken. Dies sind MCD Racing, RC Fox, UTZ Racing Engines, Multiplex/Hitec, Duke Racing und Z.Design.

Ganz besonders möchte ich mich aber bei meinen Eltern bedanken, ohne die wäre das alles nicht möglich. Ebenso bei allen anderen die mich seit Jahren tatkräftig unterstützen und bei Rückschlägen aufbauen. Wahnsinnig viel habe ich aber auch Marc Kreisig ( RC-Fox ), Dirk Kellermann und dem MCCLE zu verdanken.

Weitere Links

EURO EC 1: 6 Off Road in Frankreich – Entscheidung

9.Midlandrace beim 1.RCBC ERFURT

CHASSISFOKUS LOSI 5ive-T – BASTIAN BÜHRIG

CHASSISFOKUS LOSI 5IVE-T – STEFFEN LABINSKI

Losi 5IVE-T 1/5 4WD Racing Truck PNP