Auf der Suche nach einem Kompressor gab es einiges zu beachten. Dafür habe ich eine To-Do Liste aufgestellt, um den optimalen Kompressor zu finden. Das Ziel war klar. Aus meiner Erfahrung wollte ich lernen. Wer kennt nicht den Spruch: „Wer billig kauft, kauft zweimal“. Doch muss es der teuerste Kompressor sein? An dieser Stelle hängt der Preis stark von der Lautstärke ab. Billig = laut und Teuer = leise, so kann man es pauschal sagen. Dies war ein Kriterium, welches ich beachten musste. Schließlich möchte ich meine Nachbarschaft zu keiner Zeit nerven.
Das nächste Kriterium war die Größe, Gewicht und das dieser transportable sein sollte. Ich wollte nicht an einem Ort gebunden sein, falls ich diesen in einem anderen Raum nutzen möchte.
Ölfrei und wartungsfrei war mir noch wichtig und ein Speicher (Lufttank) für konstanten Druck. Falls ihr euch dafür entschieden habt, war dies eine sehr gute Entscheidung. Der Speicher hält den Druck konstant, ohne das der Kompressor ständig läuft und aus der „Puste“ kommt. Je größer der Speicher, desto länger könnt ihr mit der Airbrush-Pistole oder einem anderen Druckluftgerät arbeiten, ohne das der Kompressor anspringt. Dazu sei gesagt, der Kompressor sollte über eine automatische Abschaltung verfügen, wie auch ein automatisches Anlaufen, wenn der Druck unter einen bestimmten Wert fällt.
Funktionsprinzip (allgemein): Einen Kompressor (Verdichter) gibt es als Kolben- und Membrankompressor, wobei für den Heim- und Hobbybereich die Kolbenverdichter meist eingesetzt werden. Die Funktion könnte man mit einer Luftpumpe vergleichen. Mittels des Kolbens wird die Luft angesaugt und im nächsten Schritt verdichtet (wie bei einem Zweitakt-Motor, bei dem sich der Kolben durch die Kurbelwelle hoch und runter bewegt – 1.Ansaugen / 2.Verdichten ). Das Ansaugen und Verdichten passiert mehrmals in der Minuten durch die Drehbewegung der Kurbelwelle, welche wiederum durch einen Elektromotor angetrieben wird. Die Luft wird verdichtet und der Druck steigt, wodurch noch Wärme entsteht.
Weiter geht es mit der komprimierten Luft in den Druckbehälter, der die Luft speichern kann, bevor ihr diese zum Beispiel zum Airbrushen nutzt. Daher ist ein Druckbehälter (Speicher) klar zu empfehlen. Wichtig ist, dass der Kompressor automatisch abschaltet, wenn ein bestimmter Druck erreicht wurde und automatisch „anspringt“, sollte der Druck zu gering sein. Dies wird über das Manometer des Gesamtdruckes überwacht. (Diese Werte sind meist fest ab Werk eingestellt – aus Sicherheitsgründen). Zusätzlich gibt es ein Sicherheitsventil, welches sich öffnet, wenn der Überdruck zu groß wird.
Nach der Verdichtung der Gase bzw. der Luft erfolgt der Ausstoß nicht sofort. Vielmehr werden die Gase in einen Druckbehälter hineingepumpt. Darin besteht der wesentliche Unterschied zur Luftpumpe. Der Druckbehälter kann eine größere Menge von Gas bzw. Luft speichern als der Kolben des Verdichters durchgehend fördert. Das komprimierte Gas bzw. die Luft wird im Bedarfsfall als Gesamtmenge ausgestoßen. Im Gegensatz zur Luftpumpe muss der Motor des Kompressors dadurch nicht dauerhaft in Betrieb sein. Die Drucküberwachung im Druckbehälter erfolgt mittels eines Manometers. Ist der Betriebsdruck erreicht, kann das Werkzeug genutzt werden.
Fehlen noch ein paar nicht unwichtige Dinge. Über einen Wasserabscheider sollte der Kompressor verfügen, wie auch einen Druckminderer mit extra Manometer, damit der Druck genau eingestellt werden kann. Daher sind zwei Manometer an dem Kompressor nicht schlecht. Ein Manometer für den Gesamtdruck und eines für den Arbeitsdruck (liegt bei ca. 1,5 bis 2,5 bar, jedoch bei Verwendung der Mini Spray Gun und Liquid Mask kann es schon mal 3,5 bar sein). Damit habt ihr die volle Kontrolle während des Betriebs. Reine Kompressoren aus dem Baumarkt haben diese beiden Anzeigen plus Wasserabscheider nicht. Da müsst ihr schon gezielt nach Airbrush-Kompressoren schauen.
Übrigens kann man noch separat den Arbeitsdruck feinfühliger während des Arbeitens mit der Airbrush-Pistole regeln, in dem ihr einen Druckregler mit Schnellwechselkupplung (wie diese: HN012-01) an der Airbrush-Pistole vor dem Luftschlauch verwendet.
Fündig geworden bin ich bei einem Airbrush-Kompressor von Hobbynox, den ich freundlicherweise von Minicar.se zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Im Programm gibt es zwei Stück, also nicht wundern. Bei meiner Entscheidung für den passenden Airbrush-Kompressor war mir wichtig, dass ich noch meine Fahrzeuge damit reinigen (von Staub und Dreck durch ausblasen) wollte und flexible für weitere Anwendungen (Fahrradreifen aufblasen, Bälle uvm.) sein wollte. Der Unterschied zwischen den beiden Airbrush-Kompressoren Airbrush Compressor 1/4HP with 3.5L Tank (0-6BAR) und Airbrush Compressor 1/6HP with 3L Tank (0-4BAR) liegt im Gesamtgewicht, dem Tankinhalt (3,5 zu 3 Liter) und dem Gesamtdruck (6 bar / 4 bar), was sich im Preis wiederspiegelt.
Ich habe mich für den Airbrush Compressor 1/4HP with 3.5L Tank (0-6BAR) entschieden. Die ausschlaggebenden Gründe war der Gesamtdruck zwischen den beiden Geräten. Einen leiseren Kompressor für noch mehr Geld war mir nicht wichtig. Mit 47dP liegen die beiden Kompressoren im Mittelfeld und für mich persönlich von der Lautstärke okay.
Der Airbrush Kompressor wiegt zwar knapp 11 kg, jedoch kann ich diesem am Tragegriff gut von A nach B tragen. Zum anderen bietet der Hobbynox eine Druckluft-Tank von 3,5 l als Zwischenspeicher. Konstantes Airbrushen war damit kein Problem. Der Arbeitsdruck lässt sich am Druckregler anhand des Manometers einstellen und der Wasserabscheider sorgt für saubere Luft. Auf der Rückseite befindet sich ein Ein- / Ausschalter mit zwei Schaltstufen. Der Unterschied liegt in der automatischen Start- / Stop Einstellung. In Stellung 1 ist bei 4 bar Schluss und bei 3 bar springt der Kompressor wieder an. Bei Stellung 2 steigt der Druck bis 6 bar (dann schaltet der Kompressor automatisch ab) und werden 4 bar unterschritten, schaltet sich der Motor wieder ein).
Nicht unerwähnt sollte sein, dass Standfüße aus Gummi die Vibrationen des Kompressors während des Betriebs absorbieren und das sich oben neben dem Tragegriff zwei praktische Halter für Airbrush-Pistolen vorhanden sind.
Die Inbetriebnahme gestaltete sich sehr einfach. Dafür benötigt ihr zum Beispiel eine Airbrush-Pistolen mit entsprechendem Druckluftschlauch und passenden 1/8″ Anschluss zum Anschrauben an den Luftausgang am Kompressor. Passende Schläuche, Adapter gibt es von Hobbynox und auch im Baumarkt.
Sehr empfehlenswert ist die Nutzung von Schnellwechselkupplungen, sodass ihr die Airbrush-Pistole und Schlächte schnell wechseln könnt, was eine praktische Sache ist. In diesem Fall entfällt das An- / Abschrauben.
Ich selber habe eine Verteilung montiert, sodass ich nicht ständig die Adapter ändern muss. Nun kann ich nicht nur zwei Airbrush-Pistolen anschließen, sondern auch eine Druckluftpistole.
Über den Betrieb kann ich sagen, der Kompressor arbeitet wie gewünscht. Schalterstellung 1 bis 4 bar und 2 bis 6 bar, wobei zum Airbrushen bisher die Stufe 1 reichte. Stufe 2 erwies sich bei der Verwendung der Hobbynox Mini Spray Gun als besser. Diese „Pistole“ verbrauchte mehr Luft. Für die Verwendung von Airbrush-Pistolen war Stellung 1 völlig ausreichend. Klar, zwischendurch lief der Kompressor automatisch an und schaltete ab, wenn der jeweilige Druckbereich unter- bzw. überschritten wurde. Ich konnte mich voll auf das Airbrushen konzentrieren und stellte keinen Druckabfall oder Schwankungen fest. Für mich ist der Airbrush Compressor 1/4HP with 3.5L Tank (0-6BAR) eine gute Wahl gewesen. Das Preis- / Leistungsverhältnis passt zur Anwendung. Wer es leiser möchte, muss bei manch einem Kompressor 200 – 300 € mehr ausgeben. Ihr solltet euch genau überlegen, was ihr für Ansprüche an den Airbrush-Kompressor stellt. Geräuchpegel, Größe, Wartungsarm……überlegt es euch gut.
Hier die Links zu den beiden Hobbynox Airbrush-Kompressoren:
Minicars ist übrigens ein Distributor für viele Marken und beliefert Händler in über 25 Ländern. Die Produkte könnt ihr u.a. in Deutschland und anderen Ländern erwerben.
Quelle / Distribution: Minicars.se