TC-01 Formula E GEN2 – Das neue Chassis von Tamiya im Test – 1

TC-01, dass ist ein neues Chassiskonzept der Firma Tamiya aus Japan. Das Fahrzeug wurde erst nach der Spielwarenmesse in Nürnberg 2020 vorgestelllt, was durchaus als Überraschung zu werten ist. Normalerweise gibt Tamiya im Februar auf der Messe einen Ausblick, was im Laufe des Jahres auf den Markt kommt. Da war der TC-01 mit der Formula E GEN2 eine faustdicke Überraschung. Flach, dass zeigten die ersten Bilder, wie auch die Konstruktion bzw. der Aufbau des Fahrzeuges. Die Basis ist ein Wannenchassis, woran die untere Aufhängung angeschraubt wird und die beiden 3-Spider Kegeldifferenziale ihren Platz finden. Die unteren Diffgehäuse sind bereits im Wannenchassis integriert, genauso das Akkufach, wie es einige von Tamiya kennen werden. Darin finden Akkus mit runden und eckigen Ecken……klingt komisch, ist aber so. Sogenannte Shorty-LiPo Akkus passen nur, wenn diese „flach“, also im Slim-Style sind. Ansonsten passt der Goldkontaktstecker nicht rein oder ihr müsst etwas „wegfeilen“. Dies wollte ich nicht tun, alle sollte original bleiben. Immer im Hinterkopf habe ich, dass Tamiya eventuell eine Klasse für das Fahrzeug ins Reglement aufnehmen könnte.

Der Run auf das Fahrzeug war sehr groß. Kaum kam das Fahrzeug bei Tamiya in Deutschland an, war es ausverkauft. Ich konnte noch einen bei Tamico bekommen.



Für Tamiya ganz untypisch vermisste ich im Baukasten einen Motor und Regler. Ja, dies fehlt im Bausatz. Dafür, oh Wunder, liegen Kugellager bei. Es fehlen nur 6 Kugellager, welche ich gleich mitbestellt habe. Ob diese wirklich notwendig sind, sollte jeder selbst entscheiden. Wichtig, schon, schließlich kommen diese in der Doppelarm-Anlenkung zu Einsatz.



Der Zusammenbau war wie für Tamiya Baukästen ohne Probleme zu bewerkstelligen. Das schöne daran ist, dass selbst Neueinsteiger anhand der Anleitung und der guten Beschreibung in wenigen Stunden ein fahrbreites Chassis in den Händen halten sollten, wenn da nicht…… das Reglerproblem gewesen wäre. Der Platz im Wannenchassis ist echt knapp bemessen, was durch die flache Karosserie erschwerend hinzukommt. So manch ein Regler aus meiner Kiste wollte partout nicht passen. Ärglerlich, zumal selbst der Carson Dragstar Regler und viele gängige Regler nicht wirklich gut passen. Ich hab den Hobbywing XR-10 reinbekommen, aber nur ohne Lüfter und sehr wenig Platz zum Motor. Mein Regler hat den Schalterknopf auf dem Regler, der genau unter dem Mittelkanal liegt. Mit einem Inbusschlüssel um drei Ecken , wie man so schön sagt, kann ich diesen Ein- / Ausschalten. Nicht die optinale Lösung, aber geht. Ein kleiner Regler, den solltet ihr für das Fahrzeug euch kaufen. Dann könnte der Regler auch auf die Seite vom Servo passen und ein kleiner Empfänger bietet dem Motor mehr Luft zum Kühlen. Ein Motorlüfter findet keinen Platz, zumindest wenn ihr die Formel E Karosserie verwendet. Wird diese gegen eine GT oder TW ausgetauscht, ist noch oben mehr Platz. Ob ihr diesen benötigt, ist Streckenabhängig, wo ihr fahrt und welche Temperaturen gerade sind. Ich hatte keine Temperaturprobleme bem RC-Speedracer e.V. in der GT-Klasse mit einem RCK 17,5 Motor und ca. 25 °C Außentemperatur.

Mit dem Bau halte ich mich kurz. Dazu könnt ihr euch die Aufbauvideos bei YouTube gerne ansehen. Hier zeige ich ein paar Bilder, wie das Fahrzeug entstand. Ein Blick in die Anleitung beim Zusammenbau macht den Aufbau zu einem Kinderspiel.

Die Videos:



Der Baukasten präsentiert sich in einer schicken Verpackung. Darin wurden die Teile in Kunststofftütchen verpackt, wobei die Kleinteile, wie Schrauben, Scheiben, Lager, Getriebeteile…. in vier extra Tüten mit der Beschriftung A , B , C und D verstaut wurden. Man beginnt mit A und arbeitet diese Tüte in den ersten Bauabschnitten Schritt für Schritt ab, dann folgt B, C und D bis das fertige Fahrgestell vor einem steht. Das klappt bei Tamiya ganz gut und hat sich über Jahre gut bewährt. Vor dem Zusammenbau noch das Werkzeug zurechtlegen, kleine Schälchen für die Kleinteile (wer mag …. der Vorteil ist, dass nix verloren geht bzw. vom Tisch rollt) bereitstellen und schon kann es losgehen.


Die vier angesprochenen Tütchen.

Nachdem die untere Aufhängung montiert wurde, wird der Nullpunkt des Servos mit angeschlossener Fernsteuerung und Elektronik einzustellen, damit ihr beim Servoeinbau den Servohebel gleich in die richtige Position montieren könnt. Passend für die verschiedenen Servos liegen passende Sockel und Schrauben bei.

Bei der unteren Aufhängung ist darauf zu achten, dass die Qierlenker sich leicht auf den Schwingenstiften bewegen lassen. Vorne 2 und hinten 1 Scheibe (BA13) nicht vergessen. Damit wird der Sturz eingestellt. Nach wenigen Minuten war die Aufhängung unten und das Servo eingebaut. Achja, es muss ein Low Profile Servo sein.



Weiter ging es mit Tüte B. Euch wird aufgefallen sein, dass noch kein Fahrregler und Empfänger eingebaut wurde. Dies holte ich später nach. Ich hatte keinen passenden Fahrregler wegen dem begrenzten Platz zur Hand.

Der Motor kommt nun mit dem Mittelantrieb (starr) ins Fahrzeug. Durch die montierte Getriebeabdeckung und die Einbauposition wird eins deutlich. Für ein Ritzel- / Motorwechsel muss die Motorhalterung jedesmal aus- und eingebaut werden. Zwei Schrauben müssen dafür gelöst werden, was kein Problem ist. Nur die beiden Knochen zum vorderen bzw. hinteren Differenzial einzufädeln, ist mit etwas Übung recht einfach. Ein Motorwechsel ist innerhalb von 5 Minuten durchaus möglich.


Teile aus Tüte B
Kugellager liegen bei. Die 6 Bronzelager habe ich gegen Kugellager ausgetauscht
Tolle Abbildungen…..Schrauben, Scheiben usw. sind links am Seitenrand im Maßstab 1:1 abgebildet


Übrigens passen ein paar gängige Zahnräder anderer Hersteller auf dem Adapter für das Hauptzahnrad. Ich habe das beiliegende 0,6er Modul gegen 48dP ausgewechselt, um eine Untersetzung von 1:5,0 fahren zu können.

Die interne Untersetzung liegt bei 1:2,5, was bedeutet, dass ihr mit einem 66 Hautzahnrad und einem 33ziger Motorritzel eine Untersetzung von genau 5,0 erreicht.


Rechnung (Untersetzung): HZ / Ritzel * interne Untersetzung von 2,5

 


Die vordere Abdeckung kommt nur dran. Viele Schrauben, Muttern, Lager später, folgt die hintere Abdeckung gleich im Anschluss. Schraubensicherung nicht vergessen und auf die Leichtgängigkeit der Umlenkhebel achten.



Bei dem Lenkgestänge was nun ins Fahrzeug kommt, liegen normale Bronzelager bei. Diese habe ich gegen Kugellager ausgetauscht. Wer schon einen Blick auf die Tuningliste bei Tamiya geschaut hat, der kann auch gleich die blauen Aluminium-Teile verwenden. Ich hatte diese beim Bau noch nicht zur Hand. Ob und wieviel diese bringen, muss man sehen.


Empfehlung: Die Bronzelager gegen Kugellager austauschen
So präsentiert sich mein aktueller Stand

 

Wie sieht euer TC-01 aus? Wo und welchen Fahrregler habt ihr verwendet? Gerne könnt ihr mir dazu Bilder und Info zusenden. Email: info@mikanews.de

Weiter geht es im nächsten Teil – Coming soon

 

Importeur: Tamiya