Antworten rund um die Traditionsfirma GRAUPNER

Im Jahr 2013 ist die Traditionsfirma Graupner von Johannes Graupner nach über 80 Jahren in die Insolvenz gegangen. Der damalige Hauptlieferant von Graupner war eine Firma namens SJ aus Südkorea, die viele Produkte im Auftrag von Graupner in Asien produzierte. SJ übernahm damals die Graupner GbmH einschließlich aller Produkt-, Namens- und Markenrechte. Gleichzeitig firmierte die SJ um zur Graupner Co Ltd. und gründete die Tochtergesellschaft Graupner/SJ GmbH in Deutschland. Doch auch Graupner SJ schaffte es nicht schwarze Zahlen zu schreiben und ging 2019 ebenfalls in die Insolvenz. Daraufhin schloss die Graupner Co Ltd. auch die Fertigungsstätte in China und richtete sich fortan neu aus.



Viele dachten seither die Marke Graupner würde nicht mehr existieren. Es gab in den vergangenen Monaten viele Unsicherheiten und Fragen zu neuen Produkten, Service-Themen und der Weiterführung der Marke Graupner. Wir möchten nun ein wenig Licht ins Dunkel bringen, denn die Firma Graupner war nie fort, sondern arbeitete mit Hochdruck an der Umstrukturierung der Vertriebs- und Produktionsprozesse.

Wo werden Graupner-Produkte entwickelt und wo hergestellt?

Die Produkte und Updates werden weiterhin ausschließlich in Deutschland von Chef-Entwickler Ralf Helbing und seinem Team entwickelt. Ralf dürfte vielen einen Begriff sein, ist er doch seit vielen Jahren bei Graupner zuständig für innovative und zuverlässige Entwicklungen. Anschließend werden die Produkte in der neuen Produktionsstätte in Südkorea nach hohen Standards produziert.

Warum gab es so lange keine Verfügbarkeiten?

Da die alte Produktionsstätte in China aufgrund von schwerwiegenden Qualitätsproblemen geschlossen wurde, wurde ein komplett neuer Standort in Südkorea eröffnet, der nun ein höheres Level an Qualität und Sicherheit bietet. Nach der Eröffnung der Fertigungsstätte in Korea mussten neue zuverlässige Zulieferer für Rohstoffe und Bauteile gefunden werden, die unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden. Das hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Hinzu kam das durch die Corona-Maßnahmen einschneidende Lieferengpässe entstanden, die die Produktion teilweise unmöglich machten bzw. sehr lange heraus zögerten. Mittlerweile sind aber ein Großteil der Kernprodukte wieder durchgängig im Fachhandel verfügbar. Und was noch fehlt kommt zeitnah nach…

Warum gab es solange keine Neuheiten mehr?

Der Fokus nach der Insolvenz von Graupner/SJ lag in den letzten Monaten zu 100% darin, die bisherigen Produkte weiter zu produzieren, um den Markt weiterhin beliefern zu können. Aufgrund des Standortwechsels, der Suche nach neuen zuverlässigen Zulieferern und den Engpässen, die durch die Corona-Maßnahmen entstanden sind, hatten wir jedoch große Schwierigkeiten mit der Produktion, weshalb Neuentwicklungen erst einmal warten mussten. Nun ist die Fertigung unserer Kernprodukte aber so weit fortgeschritten, dass der Fokus wieder neu gesetzt werden kann.

Wird es Neuheiten geben? Wenn ja in welchem Bereich?

Auf jeden Fall! Das Graupner-Team um Ralf Helbing arbeitet ständig mit Hochdruck an neuen Entwicklungen. Dabei liegt der Fokus erst einmal vollständig auf unserer größten Kompetenz: der RC-Elektronik. Also Fernsteuerungen (mc- und mz-Serie), Empfängern, Sensorik, Servos, sowie Ladetechnik. In Kürze werden wir die ersten Neuheiten vorstellen. Die ersten Graupner-Neuheiten seit knapp 3 Jahren.

Wird es weiterhin Updates für alte Produkte geben?

Sofern Notwendigkeit besteht werden alle HoTT-Produkte weiterhin Updates erhalten. In einigen Fällen ist es allerdings so, dass die Produkte einfach zu Ende entwickelt sind oder die Hardware weitere Updates nicht zulässt. Für alle anderen Produkte werden bei Bedarf Updates oder Upgrades von Ralf Helbing und seinem Entwicklerteam bereitgestellt.

Wird es wieder alte oder neue Flugmodelle, Autos oder Schiffe geben? Wird es Zubehör wie Schiffschrauben, usw. geben?

Das ist aktuell leider nicht geplant. Wir müssen uns der Marktsituation anpassen und sind dabei auf unsere größte Stärke zurückgekommen: qualitativer und sicherer RC-Elektronik. Hinzu kommt, dass viele Modell-Formen seit der Insolvenz 2013 nicht mehr vorhanden sind. Wir können nicht ausschließen, dass es zukünftig auch wieder Modelle geben wird, aber erst einmal liegt unser Fokus auf Sendern, Empfängern, Sensorik, Servos, sowie Ladetechnik.

Wird es wieder Wettbewerbsprodukte geben?

Wir arbeiten eng mit langjährigen Test-, Team- und Wettbewerbspiloten zusammen, die stark in die Entwicklung und Verbesserung unserer Produkte mit eingebunden sind. Ob es künftig auch Wettbewerbsprodukte geben wird können wir aktuell nicht sagen. Auch wenn es doof klingt, aber unser Hauptaugenmerk liegt erst einmal primär auf dem „Massenmarkt“, da wir hier einfach den größten Umsatz machen. Und ohne Umsätze und Gewinne funktioniert ein Unternehmen eben nicht. Aber mit zunehmender Sicherheit wird es womöglich auch wieder Wettbewerbs-Produkte geben.

Wird es einen Nachfolger von der mc-32 geben?

Ja. Die mz-32 Expert ist nahezu fertig entwickelt und wird nun noch letzten Feinjustierungen und Tests unterzogen. Unser neue Pultsender wird ab Frühjahr 2023 auf dem Markt sein.

Wird es wieder einen Graupner-Katalog geben?

Etwas Haptisches hat immer etwas sehr wertiges und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Davon sind wir überzeugt. Ein Katalog ist jedoch aktuell nicht geplant, aber immer in unseren Hinterköpfen.

Gibt es weiterhin einen Service/Support für alte Produkte?

Ja, es gibt weiterhin einen Service für alle HoTT-Produkte. Dazu wurde für den nordeuropäischen Raum das Graupner Service Center Deutschland gegründet. Bei Problemen, Reparaturen und Support helfen wir, also D-Power Euch gerne weiter unter https://www.graupner-service.de/.

Quelle: D-Power