Nachdem wir in den letzten 2 Wochen 2 Damen aus der Offroadfraktion vorstellten, machen wir am heutigen Mittwoch mit einer Glattbahnfahrer-Dame weiter. Laura Pollert hat sich nicht nur im Sportkreis Nord einen Namen und den Respekt der männlichen Gegner erarbeitet. Beim LRP Touring Car Masters 2014 stellte sich Laura am Samstag auf Pole. Das war sogar REDRC.NET einen Beitrag wert.
Den norddeutschen Bürgern wird ja oft etwas Zurückhaltung angedichtet, das trifft für Laura nur bedingt zu. Sie scheut keinen Kontakt mit ihren Mitstreitern und fühlt sich inmitten der ganzen Kerle im Fahrerlager wohl.
Mikanews: Bitte stelle Dich kurz unseren Lesern vor. Seit wann fährst du RC-Car-Rennen? Wie kamst du zum Hobby und wer brachte dich dorthin?
Laura: Ich bin Laura Pollert und 16 Jahre alt . Ich fahre RC-Cars seit ich 11 Jahre bin.
Angefangen hatte das alles Anfang 2011, als mich mein Vater das erste Mal mit zu unseren örtlichen Indoor-Strecke genommen hat. Kurz vorher ist er dort als Mitglied eingetreten. An dieser Stelle bin ich dann das erste Mal mit einem Tamiya TT-01, der mir vom Verein zur Verfügung gestellt worden ist, gefahren.
Ich hatte Spaß am RC-Car-fahren, woraufhin ich auch in den Verein „RC-Team Pr. Oldendorf e.V.“ eingetreten bin und bald darauf auch ein eigenes Auto , den HPI-E10, bekommen habe. Als ich dann etwas mehr Erfahrung hatte, habe ich ein neues Auto (LRP S10 Blast TC) bekommen, um bei der LRP-HPI-Challenge in der Rookie-Klasse mitzufahren. Dann bin ich mit meinem Vater zunächst zu kleineren Rennen in der Umgebung gefahren, nach kurzer Zeit aber zu Rennen im größeren Umkreis. Als ich in der Rookie-Klasse erfolgreicher wurde, sind wir auch zu Rennen in ganz Deutschland gefahren.
Heute fahre ich die fortgeschrittene Klasse 17,5T mit einem Xray T4’15 im guten Mittelfeld. Neben der LRP-HPI-Challenge nehme ich noch an anderen Rennserien wie z.B. unserem regionalen P&W-Cup teil.
mikanews: Welche Modelle besitzt du und warum genau diese?
Laura: Den LPR S10 Blast TC hatte ich für die Rookie-Klasse der LRP-HPI-Challenge (2011-2014). Als ich dann bei der LRP-DM in Andernach 3. geworden bin und deshalb in dieser Klasse nicht mehr antreten durfte, habe ich mich komplett auf 17,5T konzentriert. Mein erstes Auto in dieser Klasse war ein Xray T2R Pro. Nach einem halben Jahr habe ich dann zu Serpent gewechselt, da mir ein S411 kostengünstig von einem Vereinskollegen angeboten wurde. Nach einem weiteren Jahr bin ich dann wieder zu Xray zurück gewechselt und fahre bis heute den Xray T4’15. Demnächst ist allerdings ein Wechsel zu ARC geplant.
mikanews: Was machst du, wenn am Wochenende kein RC-Car-Rennen geplant ist?
Laura: Meistens lerne ich für die Schule, da ich in knapp einem Jahr mein Abi mache. Ansonsten unternehme ich etwas mit Freunden oder schraube so Zuhause ein wenig an meinem Auto.
mikanews: Welche Klasse fährst du im Winter am liebsten?
Laura: 17,5T, genauso wie im Sommer auch 😉
mikanews: Was war dein bestes Rennen, was dir persönlich am meisten Spaß gemacht hat?
Laura: Mein Lieblingsrennen war das LRP-TCM 2014 in Rüsselsheim. Nicht nur, dass ich nach den Vorläufen auf TQ stand und dann trotz eines neuen Motors mit sehr viel weniger Drehzahl auf Platz 3 gelandet bin, womit ich im Vorfeld niemals gerechnet hätte, sondern auch das ganze Drumherum, wie die überaus große Strecke und die Gelegenheit mit internationalen Fahrern zu sprechen, die man sonst nur vom ETS oder so kennt, haben dieses Event besonders gemacht, zumal ich sonst nur regionale LRP-Rennen mitgefahren bin.
Ansonsten fällt mir spontan auch mein allererstes Rennen ein. Natürlich war es etwas hektisch. Mit verstauchtem Arm, wenig bis keiner Ahnung über den Rennablauf und einer schwarz lackierten Karosserie bei einem NACHTRENNEN trat ich 2011 in Burgdorf an. Weil ich damals auch keinen außer meinen Vereinskameraden kannte, habe ich alle höflich gesiezt. Das sorgte für einige Schmunzler. Heute ist das anders, heute ist ein „Du“ bei den meisten Leuten Normalität geworden.
mikanews: Bist du in einem Verein und hast eine Heimstrecke?
Laura: Ja, ich bin Mitglied beim RC-Team Pr. Oldendorf e.V. und dort befindet sich auch meine Heimstrecke.
mikanews: Hast du auch eine Lieblingsstrecke:
Laura: Ja, sicher. Das ist der Wiehengebirgsring (RC-Team Pr. Oldendorf e.V.).
mikanews: Hast du ein Idol oder Vorbilder im Bereich RC oder außerhalb?
Laura: Bei den RC-Cars habe ich Marco Hennig & Kevin Homburg als Vorbilder.
PS: Danke, dass ihr mir seit meiner Anfangszeit immer geholfen und unterstützt habt.
mikanews: Hast du schon größere Erfolge einfahren können?
Laura: Vom LRP TCM 2014 habe ich ja schon berichet. Es gibt auch noch ein paar mehr.
LRP TCM 2014: 3.Platz (Rookie)
LRP DM 2014: 3. Platz (Rookie)
Vize-LRP-Juniormeisterin (Gruppe Nord)
P&W-Cup Saison 2014/2015: 3. Platz (17,5T)
mikanews: Welche Ziele verfolgst du für 2016 und darüber hinau?
Laura: In der Klasse 17,5T möchte ich erfolgreich sein (zumindest bei kleinen Rennserien wie P&W-Cup) und vielleicht mal ein ETS mitfahren.
mikanews: Wer unterstützt dich beim Hobby? Hast du Förderer oder Sponsoren?
Laura: Mein Vater unterstützt mich natürlich. Richtige Sponsoren habe ich nicht. Am Ende dieser Fragerunde würde ich gerne noch die Chance nutzen und meine beste Freundin Jolene Hennig grüßen. Mit ihr habe ich mit RC -Rennen angefangen und wir sind auch gemeinsam vielen Rennen gefahren.
Eine kleine Klarstellung, die Reihenfolge und Nummerierung sind keine Charts und sind in keinerlei Hinsicht eine Wertung der Fähigkeiten. Es geht einfach darum, euch die Frauen, die sich im mit Testosteron gefüllten Fahrerlager behaupten, näher vorzustellen!
andere Mädels in Modellbau:
MIM Mädels im Modellbau – #2 Luisa-Marie Faßmers, kurz Lulu genannt